Chefdirigent Hans Richter unterweist die Chor-Workshopteilnehmer des Regentalgymnasiums im Schlosssaal.

25 Schülerinnen und Schüler des Regentalgymnasiums Nittenau ist am Sonntag, 2. Oktober ein bemerkenswertes Debüt gelungen. Die Gymnasiasten hatten sich im Frühsommer auf eine Ausschreibung des Neunburger Kunstvereins Unverdorben hin zur Teilnahme an einem Jugend-Chorworkshop angemeldet. Dieser sollte im Vorfeld der Opern- und Operettengala im historischen Schlosssaal unter Leitung von Chefdirigent Hans Richter stattfinden.

Die Vorbereitung darauf begann noch im alten Schuljahr. Von Richter war das Stück „Warum sollten wir nicht froh sein“ ausgewählt worden – Chor der Landleute aus der komischen Oper „Die verkaufte Braut“ von Bedrich Smetana. Das benötigte Notenmaterial samt Textfassung in deutscher Sprache wurde dem verantwortlichen Musikpädagogen des RTG, Dr. Wolfgang Wagner, zugeleitet. Er begann mit der Einstudierung noch vor den Sommerferien und frischte das Gelernte mit den Opernchor-Eleven nach Schuljahrsbeginn wieder auf. Gut präpariert reisten die Schüler am späten Sonntag Vormittag an.

1. Vorsitzende Beate Seifert und Schatzmeister Peter Wunder hießen alle Mitwirkenden willkommen und eröffneten den Chor-Workshop. Maestro Hans Richter hatte mit dem Tenor Jaroslav Kovacs und Bariton Andrij Shkurhan zwei internationale Opernprofis mitgebracht. Nach einleitenden Stimmbildungsübungen ging Hans Richter die Partitur mit den Workshop-Teilnehmern Schritt für Schritt durch, feilte an Intonation, Tempo und Dynamik. Das Orchester ersetzte vorerst Dr. Wagner am Klavier. Nach Abschluss des ersten Workshop-Abschnitts verlagerte sich das Geschehen vom Schloss ins benachbarte Kunstquartier. Dort konnten sich die jungen Choristen bei einem Mittags-Snack stärken. Dem Relaxen diente auch die folgende Stippvisite ins Schwarzachtaler Heimatmuseum, wo sie Museumsleiter und Heimatpfleger Theo Männer als fachkundiger Führung erwartete.
Am späten Nachmittag kletterte der Spannungspegel allmählich in die Höhe. Nun befanden sich die Chorsänger in der Schwarzachtalhalle nahe am Brennpunkt des Geschehens – getreut dem Workshop-Leitthema „Jugend geht in die Oper“.

Ein halbe Stunde Chor- und Orchesterprobe hatte der Chefdirigent in den eng gefassten Terminplan eingepasst. Richter nahm den Jugendlichen die Schwellenangst beim Betreten der großen (Opern)Bühne, indem er ihnen versichterte: „Habt keine Angst, vom Orchesterklang übertönt zu werden. Ich achte schon darauf, dass Eure Stimmen im Saal gut hörbar sein werden!“
So kam es denn auch. Kurz nach 21.30 Uhr war es soweit. Der Chorauftritt eröffnete den zweiten Programmteil der Opern- und Operettengala, übrigens mit dem einzigen in deutscher Sprache gesungenen Stück. Ohne erkennbares „Lampenfieber“ meisterte der Workshop-Chor die ihm übertragende Aufgabe souverän. Entspechend lautstark fiel der Applaus aus – und auch vom Dirigentenpult herab kamen lobende Worte: „Ihr habt Mut gezeigt und es hervorragend gemacht!“ Das bekamen die Mitwirkenden nach der Gala auch noch schwarz auf weiß bestätigt – durch Übergabe der Urkunde über die Teilnahme am Schüler-Chorworkshop „Jugend geht in die Oper“, gefördert durch den Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds.

Der große Auftritt ist gekommen: Chor-Workshopteilnehmer des RTG Nittenau singen den Eingangschor aus Smetanas „Die verkaufte Braut“ in der Schwarzachtalhalle.

Die WS-Teilnehmer ließen sich beim abendlichen Chorauftritt vor großem Publikum das „Lampenfieber“ nicht anmerken….

Lohn der Anstrengungen am Chor-Workshop-Tag in Neunburg war für die Nittenauer RT-Gymnasiastien die Entgegennahme der Teilnahmeurkunde nach dem Konzert.

Fotos: Karl Stumpfi, KVU, und Ralf Gohlke, MZ

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MEDIEN-ECHO

Bericht in „Der Neue Tag“/Ausgabe SAD vom 13. Oktober 2016: