Klangzeit-Magazin würdigt das Neunburger „Jahrtausendkonzert“

Ein philharmonisches Jubiläums-Glanzlicht

Das soeben erschienene Klangzeit-Magazin 2017/18 der Bayerischen Philharmonie widmet dem Neunburger Jubiläums-Kulturprojekt "Jahrtausendkonzert" eine illustrierte Doppelseite.

Das soeben erschienene Klangzeit-Magazin 2017/18 der Bayerischen Philharmonie widmet dem Neunburger Jubiläums-Kulturprojekt „Jahrtausendkonzert“ eine illustrierte Doppelseite.

Fahnen wehen vor dem schmucken Rathaus, Fahnen wehen vom historischen, „Dürnitz“ genannten Schloss: In Neunburg vorm Wald gab es in diesem Jahr Bedeutendes zu feiern – die 1.000-jährige Geschichte der Oberpfälzer Stadt. Mit einem „Jahrtausendkonzert“ am 2. Oktober leistete die Bayerische Philharmonie einen vielbeachteten Beitrag zum Fest.

Dem historischen Anlass angemessen kamen in Neunburg vorm Wald zwei Meisterwerke europäischer Symphonik zur Aufführung, die für die Ewigkeit geschrieben wurden: Mozarts „Jupiter“-Symphonie und Bruckners 4. Symphonie, die „Romantische“. Eröffnet wurde das Jahrtausendkonzert mit der Festfanfare der Wiener Philharmoniker von Richard Strauss. „Somit spannt sich musikalisch der Bogen von der Klanglichkeit der Blechbläsertradition und der Landschaft des Oberpfälzer Waldes über den bayerischen Großmeister Strauss zu den Meisterwerken europäischer Symphonik von Mozart und Bruckner“, kommentierte Mark Mast das Programm.

*************************************************

Der Web-Link zum Klangzeit-Magazin 17/18:

https://bc.pressmatrix.com/de/profiles/56a5af20946e/editions/5d59606d03076014447b/pages

**************************************************

So außergewöhnlich das Datum, so außergewöhnlich auch das Procedere zur Aufführung: Beim Jahrtausendkonzert begnügte sich die Bayerische Philharmonie nicht mit einem Gastspiel. Ihrem Prinzip treu, musikalische Freiheit zu feiern und Begeisterung zu wecken, ging dem Konzert in der Schwarzachtalhalle ein mehrtägiger Workshop mit jungen Musikerinnen und Musikern aus der Region voraus. „Die Ensembles der Bayerischen Philharmonie agieren auf anspruchsvollem, professionellen Niveau“, sagt dazu Intendant Mark Mast. „Gleichwohl leben wir davon, immer wieder aufs Neue junge Musikerinnen und Musiker für das Mitmachen zu begeistern – und wie unser Name sagt, bewegen wir uns dazu durch den ganzen Freistaat.“
Zusammen mit dem Neunburger Kunstverein Unverdorben hatte die Bayerische Philharmonie so ein gemeinsames Projekt für den Kunstherbst 2017 in Verbindung mit dem Stadtjubiläum geschaffen. Ein Projekt, für das sich auch die Medien begeisterten, die mit Schlagzeilen wie „Seite an Seite mit den Profis“ oder „Ein musikalisches Ausrufezeichen“ den Ausnahme-Charakter dieses Angebots hervorhoben. In den Tageszeitungen der Region sind eine Reihe der Nachwuchsmusiker zitiert, die erkennen lassen, wie sie ihre Teilnahme an Workshop und Konzert bewegt hat – wegen dem Miteinander am Pult genauso wie wegen der Zusammensetzung des Orchesters mit Musikerinnen und Musikern aus aller Welt.

„Ich habe vorher noch nie in einem so großen Orchester gespielt, das war schon eine einmalig schöne Erfahrung“, kommt da die Geigerin Ronja Rosemann aus Amberg in der „Mittelbayerischen“ zu Wort. Von ähnlichen Erfahrungen berichtete ihre Kollegin und Schwester Franziska Rosemann gegenüber dem Bayerischen Rundfunk: „Man hört immer, dass bei Profiorchestern die Ellenbogen ausgefahren werden, das ist hier gar nicht. Man kann jeden ansprechen und kriegt nicht gleich einen Anschiss, wenn ein Ton falsch ist.“ Das sieht auch der Cellist Christoph Greger aus Neunburg in der „Mittelbayerischen“ so: „Ich fand es toll, dass wir von den Profis so gut aufgenommen wurden. Jetzt freue ich mich vor allem auf das Konzert im Prinzregententheater.“

Denn das war die überraschende Belohnung für die Leistung der jungen Nachwuchskünstler beim Erlernen, Proben und Aufführen: Sie durften bei der Wiederholung des Programms „Bruckner4plus“ einen Tag später in München ebenfalls dabei sein – und einen Auftritt miterleben, der auch beim Kritiker der „Süddeutschen Zeitung“ Respekt für die Leistung des Symphonieorchesters der Bayerischen Philharmonie erkennen ließ. Im Prinzregententheater habe man „ein Spiel auf erstaunlich hohem spielerischen und musikalischem Niveau erlebt: mit homogenen Streicher-Gruppen, … feinen Holzbläsern – darunter eine exzellente Solo-Flötistin und ein traumhafter Solo-Klarinettist – sowie warm und doch hell strahlendes Blech“ heißt es da zu Bruckners 4. Symphonie. Zur „Jupiter-Symphonie“ stand zu lesen, dies sei „ein weiterer Prüfstein …, von dem sich die Bayerische Philharmonie aber ebenfalls nicht einschüchtern ließ und den sie – nicht zuletzt dank Mark Masts Probenarbeit – plastisch Gestalt werden ließ. Wieder war der langsame Satz von erstaunlicher Intensität und Schönheit geprägt, aber hier überstrahlte natürlich das komplexe, die Themen virtuos übereinander schichtende Finale alles Vorangegangene, so stilsicher das auch musiziert war.“

Strauss, Mozart, Bruckner beim Jahrtausendkonzert

Der Vorstand des Kunstvereins Unverdorben bezeichnete das Konzert im Rahmen des Festjahres von Neunburg vorm Wald als klangliche Hommage an Bläsertradition und Natur des Oberpfälzer Waldes eingedenk des Furtwängler-Wortes: „Denn immer wieder sind es gerade die Werke Bachs, Mozarts, Beethovens, Mozarts, Schuberts, Brahms‘, Bruckners und der anderen Großen, welche die Säle füllen und den Menschen jenes Gemeinschaftserlebnis großer Kunst vermitteln, das sie über den Alltag hinaushebt und das sich als unversiegbare Kraftquelle erweist“.
• Richard Strauss: „Wiener Philharmoniker Fanfare“, op. 109
• Wolfgang Amadeus Mozart: Symphonie Nr. 41 „Jupiter“, KV 551
• Anton Bruckner: Symphonie Nr. 4, „Romantische“Logo_BayPhil_2012_RGB_oClogo1000jahrenenKVUlogoKulturfondBY

 

 

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.