9. Juni: Italienischer Abend mit szenischer Opernaufführung

Romeo und Julia lieben sich in Guteneck

Die konzertante Aufführung der Oper "Giulietta e Romeo" von Felice Romani, Musk von Nicola Vaccaj, steht im Mittelpunkt des Italienischen Abends auf Schloss Guteneck.

Eine Aufführung der Oper „Giulietta e Romeo“ von Felice Romani, Musik von Nicola Vaccaj, steht im Mittelpunkt des Italienischen Abends auf Schloss Guteneck. Foto: Tina Colditz / Copyright: Astrid Mathyshek, Cultura Immanuel

Am Pfingstsonntag, 9. Juni 2019, findet erstmals auf Schloss Guteneck eine außergewöhnliche  Opernaufführung von „Romeo und Julia“ statt. Im Schloss-Innenhof geben international bekannte Sänger ihr Können zum Besten. Es handelt sich um eine besondere Darbietung inmitten der sommerlichen Schloss-Kulisse, mit anschliessendem rundum italienischen Abend.

 

Im Mittelpunkt steht eine szenische Aufführung von Felice Romani’s Version von „Romeo und Julia“ (Giulietta e Romeo). Vor der romantischen Kulisse des Renaissance-Schlosshofes präsentieren internationale Sänger das musikalische Meisterwerk von Niccola Vaccaj, welcher die Tradition von Romeo als Hosenrolle begründete.

„Romeo ist ein Ideal. Das Idealbild des jugendlichen Liebhabers. Er ist der Inbegriff dessen, wonach Frauenherzen sich sehnen: Liebevoll, opferbereit, kämpferisch und zärtlich zugleich – ein weiblicher Eros im Körper eines Mannes. Somit ist offensichtlich, warum er nur von einer Frau gespielt werden kann“, beschreibt Mezzosopranistin Astrid Mathyshek ihre Paraderolle, mit welcher sie nicht nur in Italien großen Erfolg hatte, sondern an Pfingsten auch auf Schloss Guteneck zu erleben sein wird. Ihre Bühnenpartnerin, die Südtirolerin Elisabeth Margraf, steht als blutjunge Julia Capelletti zwischen zwei Männern: dem heimlichen Geliebten Romeo, Erbe der verfeindeten Familie Montecchi und ihrem Verlobten Tebaldo Capelletti, dargestellt von Reuben Walker aus den Vereinigten Staaten von Amerika.

Der Librettist Felice Romani folgt mit der Ausführung dieses Liebesdreiecks nicht der Fassung von Shakespeare, sondern greift auf die Ursprünge der italienischen Liebeslegende zurück, die bereits im Mittelalter in Italien entstanden ist und – wie alle Legenden – einen wahren Kern enthält. So ist die tatsächliche Existenz der Familien Capelletti und Montecchi in Verona ebenso nachweisbar, wie der Name Tebaldos. Lediglich um die schöne Julia und ihren Romeo rankt sich das Geheimnis ihrer Herkunft: Eine der ältesten Quellen, mittelalterliche Aufzeichnungen des süditalienischen Ortes Montecorvino Rovella belegen, dass im 12. Jahrhundert auch dort zwei verfeindete Familien ansässig waren, deren Bluttaten auf dem Stadtplatz immer wieder den Frieden der Bürger erschütterten.

Die Tochte der Familie Damolidei hieß Maria Teresa und verliebte sich in den Sohn der Familie D’Arminio, den jungen Davide, der ihre Liebe erwiderte. Bei einem Versuch nachts dem Hause des Liebsten zu nahen, wurde Davide gefangen genommen. Um ihn vor ihren grausamen Verwandten zu retten, lieferte sich Maria Teresa kurz entschlossen den D’Armino aus. Nur war guter Rat teuer. Keiner der Verwandten wagte es den Gefangenen etwas anzutun, da dies zwangsläufig zum Tod des eigenen Erben führen würde. In ihrer Verzweiflung suchten sie Beistand bei einem Mönch der Franziskaner, Padre Bernadino d’Enza – der historischen Vorlage für Frater Lorenzo, den unglückseligen Mittler von Romeos und Julias tragischer Liebe.

In Montecorvino Rovella jedoch gab der Frater der Geschichte eine ganz und gar andere Wendung: Er vermittelte zwischen den verfeindeten Familien und erwirkte Frieden, der sogar soweit ging, dass die jungen Liebenden einander versprochen wurden. Ihre Trauung fand auf dem Stadtplatz statt, wo die Familien sich zuvor stets blutig bekriegt hatten. Um ein dauerhaftes Zeichen des Friedens zu setzen, erbauten sie nach der Heirat ihrer Kinder an dieser Stätte die Kirche Santa Maria della Pace (Heilige Maria vom Frieden), die noch heute Zeugnis gibt von Versöhnung und Frieden. Lange vor Shakespeare entwickelten italienische Schriftsteller über Jahrhunderte hinweg die Legende weiter, mischten sie mit einer Quelle aus Siena über „Mariozzo e Gianozza“, deren verbotene Liebe ihnen zum tragischen Tod wurde und mit den Quellen von Verona, wo die so entstandene kunstvolle Tragödie von „Guilietta e Romeo“ letztlich verortet wurde.

Shakespeare tat am Ende dieser Entwicklung nichts weiter als die fertige Legende aufzugreifen und für die Bühne zu adaptieren. Der Erfinder von „Romeo und Julia“ war er nicht. „Giulietta e Romeo“, das Werk des großen romantischen Komponisten Nicola Vaccaj, wird allen Quellen der Legende durch seinen einzigartigen Zauber gerecht: den Zauber einer Musik, welche die Herzen der Menschen berührt und die Liebe von Romeo und Julia unsterblich macht… (Text: Cultura Immanuel)

Weitere Mitwirkende: Kathrin Duschek, Karol Bettley, Frits Kamp und Elisabeth Beretta. Musikalische Begleitung: Barbara Eckmüller (Harfe), Karl Macourek (Piano).

Alle Künstlerporträts enthält der Web-Link:https://www.schloss-guteneck.de/veranstaltungen/romeo_und_julia

Gesamter Ablaufplan des Erlebnistags auf Schloss Guteneck am Pfingstsonntag, 9. Juni:

  • 12.30 Uhr Oldtimer-Treffen mit 120 Fahrzeugen (30er -80er Jahre)
  • 16.30 Uhr: Einzigartige Aufführung von „Romeo und Julia“
  • 19.00 Uhr: Italienischer Abend mit italienischer Gastronomie (Antipasti & Prosecco) und original Italienischer Livemusik  mit Eddi Mautone aus Neapel
  • Informationen und Kartenreservierung: Schloss Guteneck, Tel. +49(0)9675914662; Eintritt Oper 19 Euro (ermäßigt 16 Euro), Eintritt Italienischer Abend 10 Euro, Kombi-Karte Oper/Italienischer Abend 24 Euro.
Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.