Drei Gitarreros überbrücken viele Musikstile
Das Neunburger Debüt der Dreierformation fiel mitten in den laufenden Neunburger Kunstherbst und war ein rundum gelungener Programmbeitrag der Städtischen Musikschule und des Fördervereins Neunburger Freunde der Musik. Die Leistungen der drei Gitarristen hätten zweifellos einen weitaus besseren Besuch im Schlosssaal verdient gehabt. Darauf zielten auch die Grußworte von Musikschulleiterin Barbara Nutz ab, als sie unter anderem bemerkte: „Es kommt beim Publikum nicht nur auf die Quantität, sondern auf die Qualität an und die ist heute Abend im Saal gut vertreten“. Georg Mühlbauer und Erwin Hierstetter führten moderierend durchs Abendprogramm. Sie zeigten sich nicht nur vom repräsentativen Rahmen des historischen Schlosssaals beeindruckt, sondern auch von der Laubfärbung der Pfalzgrafenstadt im „Indian Summer“.
Vom Auftakt-Titel „Hit the road, Jack“, ein Rythm & Blues-Klassiker aus dem Jahr 1961 und in der Interpretation von Ray Charles auch ein Welt-Hit, bis zur finalen Zugabe, dem Rainer-Falk-Titel „Sommersonnenschmetterling“ bereitete Trio Puento den Gästen wohlklingenden Hörgenuss und angenehmes Musikentertainment. In dem ausgewogen gemixten Programm durften auch Filmmusik (Minor Swing aus „Chocolade“), Beatles-Evergreens (Blackbird, Michelle) und Eigenkompositionen des Musikschullehrers und Lokalmatadors Cyrus Saleki (Lento) nicht fehlen. Das Publikum bedankte sich mit herzlichem Schlussapplaus.
Kunstausstellung AHOJ 23: Heute letzter Tag!
Die Internationale Kunstausstellung AHOJ 23 – „Hoffnung“ im 11. Neunburger Kunstherbst schließt heute ihre Pforten. Letztmals können die Kunstwerke am Sonntag, 29. Oktober, 14 bis 16 Uhr, in der Spitalkirche, Hauptstraße 3 (Werke von Mara Rühl) und in der Fronfeste, Im Berg 17 (Pleinair-Werke Kunststudenten Pilsen u.a.) besichtigt werden. Eintritt ist frei, Spenden für den Kunstverein Unverdorben e. V. erbeten.
Freunde der Kunst OVI: Gesprächskonzert im SchlosssaalWagner auf Pilgerfahrt zu Beethoven
Ein Gesprächskonzert mit den Protagonisten Gesche Geier (Sopran), Hanns Martin Gräbner (Klavier) und Klaus Meile (Rezitation) findet am Samstag, 28. Oktober 2023, 19.30h, im historischen Schlosssaal im Rahmen des 11. NEUNBURGER KUNSTHERBSTS statt. Gastgeber sind die Freunde der Kunst Oberviechtach. Der Abend beleuchtet die besondere Beziehung der beiden Titanen der klassischen Musik Ludwig van
Beethoven und Richard Wagner.
Wagner war, als Beethoven im Frühjahr 1827 starb, gerade 13 Jahre alt, die beiden Komponisten sind sich nie begegnet. Genau in dieser Zeit aber war Richard Wagner bereits ein glühender Verehrer Beethovens, wünschte sich ein Porträt für sein Zimmer, fasste später – durch den Besuch einer „Fidelio“-Aufführung inspiriert – den Plan, Musiker zu werden und auch den, eine Biographie über den Meister zu schreiben. Dazu ist es nie gekommen, aber in seiner eher erfolglosen ersten Pariser Zeit verfasste Wagner für eine französische Zeitschrift die Novelle
„Eine Pilgerfahrt zu Beethoven“. In ihr beschreibt ein Musiker aus Deutschland seinen sehnlichsten Wunsch, einmal Beethoven persönlich zu treffen und setzt diesen mit einer Reise nach Wien dann auch in die Tat um.
In diesem eher unbekannten Werk aus dem riesigen schriftstellerischen Oeuvre Wagners zeigt dieser sich als humoristischer Stilist, macht aus seinen Ansichten über die mangelnde Anerkennung des Musikerberufs, die Eigenheiten des Publikums und seiner grenzenlosen Beethoven-Verehrung eine kurzweilige Erzählung, die besonders interessant wird, wenn er beim endlich stattfindenden Zusammentreffen mit Beethoven diesem seine eigenen Ansichten in den Mund legt.
Diese Erzählung aus der Feder Richard Wagners wird gelesen von Klaus Meile, der sie auch gerade als Hörbuch auf CD eingesprochen hat. Gesche Geier und Hans Martin Gräbner ergänzen und erweitern das Programm des Gesprächskonzerts mit korrespondierenden Werken von Ludwig van Beethoven und Richard Wagner.
PROGRAMM 28.10. 2023, Schlosssaal
Intro
Adelaide (Ludwig van Beethoven)
„Eine Pilgerfahrt zu Beethoven“ (Richard Wagner)
Sehnsucht 1, 2, 3 (Ludwig van Beethoven)
Mignon (Ludwig van Beethoven)
Septett (Ludwig van Beethoven)
Sehnsucht 4 (Ludwig van Beethoven)
Melodram des Gretchen (Richard Wagner)
Meine Ruh ist hin (Richard Wagner)
Arie der Leonore aus „Fidelio“ (Ludwig van Beethoven)
Vorspiel und Arie Einsam in trüben Tagen aus „Lohengrin“ (Richard Wagner)
Schmerzen (Richard Wagner)
Der EINTRITT beträgt 18 Euro. Karten können an der Abendkasse ab 19 Uhr in Schlosssaal erworben werden Schüler, Studenten und Auszubildende sind frei!
Heute, 17 Uhr, „Tatort“ Buchhandlung am Tor:Nordoberpfälzer Kult-Krimi wird präsentiert
Merkwürdige Dinge ereignen sich in der nördlichen Oberpfalz: Zwei Hobby-Archäologen verschwinden am helllichten Tag, der Geist eines Venedigers erscheint,
und Reporterin Gerti Zimmermann unternimmt eine schamanische Reise, in deren Verlauf sie Dinge erlebt, die es eigentlich nicht geben dürfte. Und dann stellt sich dem ermittelnden Hauptkommissar Franz Lederer auch noch die Frage nach Wurmlöchern und wie das Ganze zu den vier Mordopfern passt, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben…Autor Thomas Bäumler, Altenstadt, präsentiert gemeinsam mit Stefan Voit, ehemaliger langjähriger NT-Kulturressort-Leiter, am Mittwoch, 25. Oktober, 17 Uhr, in der Buchhandlung am Tor, Hauptstraße 28, den neuesten Kultkrimi in einer Dialog-Lesung. Eintritt frei, Spenden für den Kunstverein Unverdorben erbeten.Russin und Ukrainer im multimedialen TrommelfeuerEine Frage bleibt ohne Antwort: Warum Krieg?
Die Theatermacherin Katya Ladynskaya stammt aus St. Petersburg und lebt seit rund 15 Jahren in Regensburg. Im März 2022, wenige Wochen nach dem Überfall auf die Ukraine, gründete sie eine Friedensinitiative, in der sie mit anderen oppositionellen Russen und Ukrainerinnen gegen den Krieg kämpft. Ihr Kompagnon, der Schauspieler Konstantin Skiba, stammt aus dem ostukrainischen Donbas und ist mit Kriegsbeginn hierher geflüchtet. Um ein aufrüttelndes Zeichen gegen die Kriegskatastrophe in ihrer Heimat zu setzen, verbündeten sich die beiden politisch engagierten Jungkünstler. Ende Juli führten die Petersburgerin und der Mann aus dem Donbas die von Ladynskaya im Auftrag der Evangelischen Erwachsenenbildung konzipierte Performance in der Regensburger Neupfarrkirche zu einem durchschlagenden Erfolg: Beeindruckt, begeistert sowohl Publikum als auch Kritiker. Im Zuge ihrer Bayerntournee holte Pfarrer Gerhard Beck die spektakuläre Produktion nach Neunburg vorm Wald. Dort wird am vergangenen Sonntag einmal mehr nur ein handverlesener Kreis von Kulturinteressierten Augen- und Ohrenzeuge eines Abends, der lange noch nachhallen dürfte.
Denn in der Versöhnungskirche werden die beiden Künstler in ihren weißen T-Shirts aufeinander schießen. Mit Spielzeugpistolen. Als wäre die rund 45 Minuten dauernde Performance ein Paintball-Match oder Gotcha. Jetzt blutverschmiert, begeben sich die Hauptakteure auf Spurensuche bei russischen Geistesgrößen, die sich mit Verbreitung imperialistischer Ideologien hervorgetan haben. Darunter der russische Literaturnobelpreisträger Joseph Brodsky. Sein 1991 während der Selbstauflösung der Sowjetunion zu Papier gebrachtes Gedicht „Die Unabhängigkeit der Ukraine“ stellt eben diese in Frage. Schon 150 Jahre früher zog der Dichter Alexander Puschkin gegen die vermeintlichen „Verleumder Russlands“ zu Felde. Gegenüber gestellt werden Zitate aus Werken von Alexander Solschenizyn und Leo Tolstoi – dessen Romantitel „Krieg und Frieden“ Ladynskayas Performance den Namen lieh. Schließlich nimmt sich die Theatermacherin auch noch die Haager Landkriegsordnung vor, zerreißt diese förmlich in der Luft und lässt einzelne Paragrafenblätter von der Kirchenempore herab regnen.
So endet diese an Assoziationen reiche und bildstarke Theater-Dreiviertelstunde mit der Eingangsfrage „Warum Krieg?“ – und mündet in ein kurzes Publikumsgespräch mit den Akteuren. Die eine schlüssige Antwort bekommen die Fragesteller aus Russland und der Ukraine nach diesem bemerkenswert intensiven Neunburger Kunstherbst-Event nicht. Vielleicht hätte sie der „Pessimist“ Arthur Schopenhauer geben können: „Der Frieden ist ein Meisterwerk der Vernunft“
Ovationen für Maestro Weiser und tschechisches OrchesterFHK zaubert feinen Klassik-Sound in den Saal
Nach der erfolgreichen „Beethoven-Nacht“ hatte die Klassik-Gala 23 dieses Leitmotiv vorangestellt: Die deutsch-tschechische Kultur-Partnerschaft, festgemacht an jener langjährigen Künstlerfreundschaft, welche die Komponistenkollegen Johannes Brahms und Antonin Dvorak verbunden hat. Diesen Grundgedanken sollte auch ein dem Konzerterlebnis vorgeschalteter „pädagogischer Prolog“ vermitteln, nämlich einer Gruppe mit OGO-Gymnasiasten aus Oberviechtach sowie Jugendlichen der Gregor-von-Scherr-Realschule und der Städtischen Musikschule Neunburg vorm Wald. Die Mädchen und Burschen, allesamt selbst seit Jahren aktive Instrumentalisten, durften der normalerweise nichtöffentlichen Anspielprobe des Orchesters beiwohnen. Anschließend erläuterten ihnen Dirigent Andreas Sebastian Weiser und Klassik-Beauftragter Karl Stumpfi persönliche Details zu den Künstlerfreunden Brahms & Dvorak sowie die programmatische Idee des abendlichen Sinfoniekonzerts. Denn wie ein roter Faden ziehen sich Naturnähe und -idylle durch die drei ausgewählten Stücke: eine Orchestersuite, eine Tondichtung und eine Symphonie.
Das einleitende Werk, Tschechische Suite D-Dur op. 39 von Antonin Dvorak, beginnt mit einer „Pastorale“, rückt nach einer „Romanze“ in drei weiteren Sätzen aber tschechische Nationaltänze in den Vordergrund: Polka, Sousedská und Furiant erwiesen sich denn auch als probate „Stimmungsanheizer“ für den noch jungen Konzertabend. Dem folgte mit Bedrich Smetanas Tondichtung Nr. 2 aus dem sechsteiligen Sinfonischen Zyklus „Ma Vlast“ (Mein Vaterland) sozusagen ein Selbstläufer: „Vltava“, die Moldau, ein Smash Hit der klassischen Musik schlechthin!
Dieses mit Abstand bekannteste Stück aus dem Sechsteiler ist formal als locker-entspanntes Rondo angelegt. Mit seinem Moldau-Motiv hat Smetana einen Ohrwurm in die Welt gesetzt, wobei die Koppelung der hohen Streicher mit den Holzbläsern dem Hauptthema zarten Glanz verleiht, während der tiefen Streicherregion die Wellenbewegung des strömenden Wassers anvertraut ist. Der Polka der „Bauernhochzeit“ folgt ein von feinsten Nuancen und Harfenklängen lebender „Nymphenreigen“. Die Stromschnellen entfachen dann fortissimo einen wahren Klangorkan, der in eine glänzende Coda mündet, die das Moldau-Hauptmotiv mit den „Vysehrad“-Kernthemen des ersten Teils vereint. Den Königgrätzer Philharmonikern scheint diese Musik in deren DNA angelegt zu sein, so traumwandlerisch sicher ließen sie Smetanas geniale Partitur in ihrer sensiblen Melodik aufleuchten und in ihrer Dynamik fulminant auftrumpfen.
Auf die Schwarzachtalhalle, zuvor immer wieder als akustisches Trockendock belächelt, kam im zweiten Teil der Klassik-Gala mit der Symphonie Nr. 2 D-Dur op. 73 von Johannes Brahms eine echte Nagelprobe zu. Maestro Weiser nahm sich eingedenk der Erfahrungswerte aus der Beethoven-Nacht viel Zeit für die Anspielprobe, feilte an der Balance zwischen den Streicher- und Bläserregistern und legte damit den Grundstein für ein singuläres Klangerlebnis am Konzertabend. Die Sommeridylle des Kopfsatzes – Brahms wurde von sonnigen Urlaubswochen am Wörther See dazu inspiriert – leicht konterkariert durch die Melancholie des zweiten Satzes, das Allegretto grazioso mit seinem ländlerhaften Thema bis hin zu dem eigentlich Brahms atypischen Temperamentsausbruch im Finale – das alles wurde von der Filharmonie Hradec Králové unter Weisers Dirigat wunderbar und musikalisch mustergültig umgesetzt. Den durch die Blechbläser forcierten, stürmisch jubelnden Abschluss von Brahms „Zweiter“ folgte ein tosender Schlussbeifall der 250 restlos begeisterten Zuhörerschaft, standing ovations. Bei einem vom Kunstverein im Hallenfoyer improvisierten „Sekt-Ausklang“ gab es höchstes Lob für den Maestro und das Orchester aus dem Nachbarland: Die Königgrätzer sollen, nein, sie müssen wieder kommen!
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MEDIEN-ECHO
Bericht in der Mittelbayerischen Zeitung, Ausgabe SAD, vom 5. Oktober 2023 als JPG-Datei:
Literatur, Musik und Lichtspiele in der alten Glaspolier Poesie des Lichtes auf den Grund gegangen
Nun traten die Akteure um Prinzipal Hermann Schmucker erstmals auch im Neunburger Kunstherbst vor das einheimische Publikum. Wiederum innerhalb der Bannmeile des Marz’schen Musengartens. „Die Poesie des Lichtes, Annäherung an ein Geheimnis“ lautete das Thema. Denn die Fragen nach dem Wesen des Lichtes begleitet die Menschheit seit ihren Anfängen. An diesem September-Abend schickten sich Schmucker & Co an, verstärkt durch die Gast-Rezitatoren Jochen und Bernd Martz, gemeinsam mit ihren Gästen diesem Mysterium näherzukommen: „Licht ist nicht, aber macht sichtbar“.
Diesen kryptisch anmutenden Satz am Ausgangspunkt aller Überlegungen, versuchte Hermann Schmucker als Primus inter pares mithilfe von Physiker-Kapazitäten wie Newton, Einstein, Bor, Heisenberg und anderen anschaulich und fassbar zu machen. Zu seinen wissenschaftlichen Exkursen kontrastierten gut ausgewählte literarische Texte von Ovid über Novalis, Adalbert Stifter, Johannes Rath, Tanizaki Jun’Ichiro bis Albert Camus, unterbrochen durch musikalische Intermezzi des formidablen Instrumentalisten Fabian Payr mit der Gitarre und Nyckelharpa. Hinter der quer über den Poliersaal gespannten Großleinwand leisteten die „Lichtspieler“ des Ensembles „Blaue Blume“ einmal mehr ganze Illuminations-Arbeit. Mit irisierenden und oszillierenden Leuchtkaskaden rundeten sie diesen nicht alltäglichen Kunstherbst-Programmteil niveauvoll ab.
Video-Vorschau auf Performance „Krieg und Frieden“15. Oktober: Theater-Highlight im Kunstherbst!
Katja Ladynskaya ist eine freischaffende Theaterregisseurin, Autorin, Performerin und Digital Artist. 1994 in St. Petersburg geboren, kam sie mit 16 Jahren allein nach
Deutschland, um hier zu studieren. Sie hat bereits 23 Inszenierungen in zwölf deutschsprachigen Städten auf die Beine gestellt, acht Theaterstücke veröffentlicht
und eine 3D-Kunstausstellung entworfen. Sie ist politisch aktiv und das Thema „Widerstand“ ist zum Motor ihrer Kunst geworden. Seit der Krieg in der Ukraine großflächig ausgebrochen ist, ist die gebürtige Russin in den Widerstand gegangen und hat eine russisch-ukrainische Friedensbewegung gegründet, in der oppositionelle RussInnen Seite an Seite mit den UkrainerInnen kämpfen. Katja Ladynskaya arbeitet mit technischen Medien, die eine lebendige Interaktivität auf der Bühne zulassen, wie mit Overhead- und Diaprojektoren. Die Akteure werden zu Performern, setzen sich selbst ins Szene, erschaffen live lebendige Bilder und lassen das Publikum daran teilnehmen. So wie auch bei der Performance „Krieg und Frieden“, in der Ladynskaya mit dem aus dem ukrainischen Donbas stammenden Schauspieler Konstantin Skiba zusammenarbeitet. Die Aufführung in der Neunburger Versöhnungskirche beginnt am Sonntag, 15. Oktober um 19 Uhr. Was die Zuschauerinnen und Zuschauer an diesem packenden Theaterabend erwartet, wird in einer Video-Vorschau zusammengefasst, der unter nachfolgendem Link aufgerufen werden kann:
https://evangelisch.video/w/gLdsZn9DshQyv5a7cf7hpz
Weiters veröffentlicht der Neunburger Kunstverein ein Interview mit Regisseurin Katja Ladynskaya und bedankt sich bei Pax Christi für die freundliche Genehmigung der Veröffentlichung.
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„Nie aufgeben, nach alternativen Lösungen zu suchen“
Russische Künstlerin und Antikriegsaktivistin Katja
Ladynskaja
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Frau Ladynskaya: „Krieg und Frieden“ – unter diesem Titel haben Sie im
Sommer in der Neupfarrkirche Regensburg auf sehr beeindruckende
Weiseauf den Krieg in der Ukraine und auf das damit verbundene Leid
aufmerksam gemacht. Wie kamen Sie zu diesem Kunstprojekt?
Katja Ladynskaja: Ich bin von Herrn Dr. Carsten Lenk, dem Geschäftsführer der
Evangelischen Bildung Ostbayern und Erwachsenenbildungswerk Regensburg darauf angesprochen
worden, zum Jahresthema „Krieg und Frieden“ eine Performance zu entwickeln. Wir
kennen uns bereits aus dem vorherigen Projekt. Da habe ich mit Unterstützung durch
die EBW, VVN und Bund der Antifaschist*innen, Stadt Regensburg und eben auch
durch Pax Christi und diverse andere Unterstützer eine performative Lesung
inszeniert: „Ich lege mich hin und sterbe!“ mit den Texten von Thomas Muggenthaler
über die Schicksale der sowjetischen Kriegsgefangene im Zweiten Weltkrieg 2021
2022 wurde diese Lesung wiederaufgenommen, denn die Kriege sind alle furchtbar,
und sollen dennoch nicht verglichen werden, damit würde man die Verantwortlichen
ihrer Schuld entziehen. Es ist also immer wichtig die Erinnerungsarbeit
aufrechtzuerhalten, selbst wenn gerade ein anderer Krieg tobt. Ich habe aber auch
gleichzeitig nach einem Projekt gesucht, wo ich den aktuellen Angriffskrieg auf die
Ukraine kommentieren und wieder in Erinnerung rufen kann…
Sie haben sich als gebürtige Russin und als Künstlerin deutlich gegen
diesen Angriffskrieg positioniert, beteiligen sich politisch in der
russischen Antikriegsbewegung. Was sind Ihre Beweggründe?
KL: Ich wurde von dem Ausbruch des Angriffskrieges auf die Ukraine regelrecht
schockiert. Es kamen so viele Gefühle hoch. Wut. Verzweiflung. Angst. Ohnmacht.
Schuldgefühle. Ich habe mich gefragt, wie konnte ich es übersehen, dass der Krieg
kommt. Es ging auch vielen in der Antikriegsbewegung so. Daraufhin habe ich
angefangen mich mit der Geschichte Russlands und der Sowjetunion zu befassen,
um die Zusammenhänge besser zu verstehen. Wir müssen ja auch wissen, woher
der Krieg kam, um Strategien zu entwickeln, wie er beendet werden könnte. In der
Performance spulen wir auch mal die Zeit zurück und zeigen erschreckende
Zusammenhänge, die lange übersehen wurden. Wir stellen uns auch die Frage
„Warum Krieg?“. Im ganz weiten Sinne. Da dürfen wir uns auch hier in Deutschland
hinterfragen, wie wir allgemein auf die Kriege blicken. Warum gibt es Kinderpistolen
im Laden um die Ecke? Warum verschwinden Kriege so schnell aus den
Schlagzeilen? Es sind viele Warums. Und mein Ziel ist es nicht, eine endgültige
Antwort zu finden, das wäre zu einfach und anmaßend. Stattdessen stelle ich ein
weiteres „Warum?“, und wir graben noch tiefer und kommen dadurch den
konstruktiven Lösungen eventuell näher.
Viele Künstlerinnen und Künstler aus Russland sind da zurückhaltender.
Etwa die Starsopranistin Anna Netrebko oder der Dirigent Teodor
Currentzis. Haben Sie keine Angst?
KL: Ich bin da ziemlich radikal, was das angeht. Solange man sich auf dem
europäischen Boden in einem Rechtsstaat befindet, sollte man, gerade als
Künstlerin klar Position beziehen. Man kann nicht von der Sicherheit und
Rechtsstaatlichkeit profitieren und sich gleichzeitig nicht vom dem Staat abwenden,
der eben diese Rechtsstaatlichkeit bedroht. Ich fühle mich in Deutschland sicher.
Natürlich kann man nie wissen, wie weit die KGB-Fühler gehen können, dennoch
muss man nach den eigenen Werten leben und nicht auf die möglichen Risiken
blickend. Ich habe mich entschieden. Damit sind zwar Einschränkungen verbunden,
wie z. B. dass ich nicht mehr nach Russland fahren kann, bis das Regime fällt. Aber
das nehme ich in Kauf, alles andere würde mit meinem Moralkompass kollidieren.
Ich bin ein Sprachrohr für all die, die in Russland zum Schweigen gebracht werden.
Wenn wir hier im Ausland auch verstummen, wird’s still um die Demokratie.
Der Krieg dauert nun schon über eineinhalb Jahre, die
Kampfhandlungen scheinen immer heftiger und brutaler zu werden. Die
Rufe nach Frieden scheinen da keine Chance zu haben. Wie sehen Sie
das?
KL: Das Problem ist, dass wir in entweder-oder-Kategorien denken. Entweder
Waffenlieferungen oder nicht. Entweder Sanktionen oder nicht. Entweder mit Putin
verhandeln oder nicht. Dass das nirgendwohin führt, sehen wir ja. Wir müssen diese
Denkweisen auflösen und alternative Wege suchen, statt immer mehr Argumente zu
sammeln, warum das „entweder“ oder das „oder“ mehr Berechtigung hat, eine
sinnvolle Strategie zu sein. Nehmen wir zum Beispiel das Verhandeln. Ich zweifele
sehr stark daran, dass die Verhandlungen mit Putin und seiner Regierung sinnvoll
sind. Sollen wir wirklich mit Kriegsverbrechern verhandeln? Das ist sowohl den
UkrainerInnen als auch der russischen Oppositionellen, die gerade in Gefängnissen
gefoltert werden, gegenüber gelinde gesagt unfair. Nicht zu verhandeln ist aber
vergleichbar mit dem Laufenlassen, in der Phase, in der sich der Krieg derzeit
befindet und hilft auch weder UkrainerInnen noch oppositionellen RussInnen weiter.
Wie wäre es mit einem dritten Weg? Am belarussischen Beispiel sehen wir, dass z.B.
eine Exilregierung gebildet werden kann. Man könnte den russischen
Oppositionellen, die willig sind auszureisen, eine Möglichkeit bitten, ebenfalls eine
solche Regierung zu gründen und mit dieser verhandeln. Beziehungsweise es gibt
bereits mehrere Organisationen und Vereine in vielen deutschen Städten, wo sich
oppositionelle Russen organisieren. „Free Russians“ aus München, zum Beispiel.
Das könnten die ersten Verbündete sein. Das wäre für die friedliche Zukunft
bestimmt eine sinnvolle Unternehmung. Wir müssen vorsorgen für die Zeit, wo Putins
Regime fällt.
Welche Möglichkeiten haben Friedensbewegungen wie zum Beispiel Pax
Christi, ein Ende der Kampfhandlungen zu fordern ohne in den Verdacht
zu geraten, der Ukraine in den Rücken zu fallen.
KL: Ich glaube, gerade in den Friedensbewegungen liegt die Chance über den
Tellerrand zu blicken und nach alternativen Lösungen zu suchen. Nach
Zwischenwegen. Da müsste man kreativ werden und sich aus dem entweder-oder-
System lösen. Ich finde beispielsweise die Bestrebungen von Pax Christi zur
Unterstützung der russischen DeserteurInnen sehr gut. Das ist eine eindeutig
wirkende Maßnahme, um die Menschen aus dem Krieg zu ziehen und dadurch das
Leiden in der Ukraine zu vermindern. Allgemein ist es wichtig, mit den tatsächlichen
Betroffenen zu reden und ihnen zuzuhören, das kommt auf der politischen Ebene
leider zu kurz. Man muss den betroffenen Ukrainern Gehör schenken und mit
Ihnen gemeinsam kreative Strategien erfinden. Es trifft genauso auf die russische
Oppositionelle zu, die enormer Gefahr ausgesetzt werden, wenn sie nicht ausreisen.
Die Kontakte zu freien Gruppen abseits der politischen Systeme könnten dabei eine
wichtige Rolle spielen.
Aus Ihren bisherigen Erfahrungen in der Antikriegsbewegung: Sehen Sie
irgendwie Chancen, dass Russland diesen Angriffskrieg beendet oder
wird es ein jahrelanger Zermürbungskrieg mit der Gefahr weiterer
Eskalation bis hin zu einem Weltkrieg?
KL: Aktuell sieht die Situation ziemlich düster aus. Denn Russland muss sich
strukturell verändern, damit Kriege verhindert werden können. Es reicht nicht, wenn
Putin verschwindet, denn hinter ihm stehen oligarchische und militärische
Machtstrukturen. Alles, was wir derzeit tun können, ist an kreative Lösungen abseits
der geläufigen Kategorien zu denken und die Menschenrechtsorganisationen in
Russland zu unterstützen, die Schadensbegrenzung betreiben. „OVD-Info“ (eine
russische Nichtregierungsaktion, die 2021 nach den dortigen Parlamentswahlen
gegründet wurde, d. Red.) unterstützt zum Beispiel politisch Verfolgte und politische
Gefangene in Russland mit kostenloser Hotline und kostenlosen Anwälten. Ich
spende regelmäßig an diese Organisation, ich sammele Spenden bei den
Theateraufführungen und Demonstrationen. Bei „Krieg und Frieden“ kamen knapp
400 Euro zusammen, diese haben wir zwischen der ukrainischen Organisation für
humanitäre Hilfe „Volonterska“ und eben der OVD-Info aufgeteilt.
Letzte persönliche Frage: Was hilft Ihnen bei Ihrer Arbeit als Künstlerin
und als Friedensaktivistin, nicht aufzugeben. Was gibt Ihnen Kraft?
KL: Kurz vor meiner Abreise nach Deutschland hat meine Mutter mir gesagt, dass ich
in Russland mit meinem Gerechtigkeitsgefühl nicht überleben würde. Jetzt sehe ich
umso mehr, dass sie recht hatte. Mir ist bewusst, dass die Welt nicht immer gerecht
ist, leider. Dennoch macht mich das wütend, wenn ich Ungerechtigkeit sehe, egal wo.
Diese Wut kanalisiere ich dann ins Tun. Auch wenn’s „nur“ ein Tropfen im Meer ist,
das Meer besteht letztendlich auch nur aus vielen Tropfen. Außerdem habe ich eine
kleine Tochter, und ich möchte, dass die Welt für sie ein schöner und friedlicher Ort
ist. Für sie und für alle anderen Kinder auf dieser Welt, die sich eine friedliche
Zukunft wünschen. Allein dafür lohnt es sich zu kämpfen.
Ahoj 23-Ausstellung: Heute, 14 bis 16 Uhr geöffnet!Die bildenden Künstler als Hoffnungsträger
Der Neunburger Kunstverein Unverdorben wurde vor zwölf Jahren als e. V. gegründet und veranstaltet heuer den elften Kunstherbst. „Dazu können wir eine stolze Bilanz vorlegen mit weit über hundert eigenen Veranstaltungen und vielen weiteren integrierten Events“. Im 10. Kunstherbst hatte der KVU mit Schautafeln eine Chronologie der wesentlichen Kulturereignisse des vergangenen Jahrzehnts vorgelegt und noch einmal daran erinnert.
Ausdrücklich dankte Peter Wunder für die Überlassung des neuen Rathaus-Foyers, welches der Ahoj-23-Vernissage einen höchst repräsentativen Rahmen biete. Hier wurde je ein Bild von allen beteiligten Künstlerinnen und Künstler sowie der beteiligten Schulen aufgehängt. „Ich danke euch für die Bereitschaft, euch einem kritischen Publikum zu stellen“, wandte sich der Vorsitzende direkt an alle Aussteller.
Wunder begann den Vorstellungs-Reigen mit einer „Künstlerin und Freundin aus Nürnberg, die relativ jung – im Dezember letzten Jahres – verstorben ist: Mara Ruehl“. Ihr Lebensgefährte Kosta Lianos und Stephan Wunder – beide kamen aus der Frankenmetropole angereist – hatten aus dem Ruehl-Nachlass ein Dutzend Bilder ausgewählt und dem Neunburger Kunstverein als Leihgabe zur Verfügung gestellt – sie sind ausnahmslos in der Spitalkirche zu besichtigen. „Die Künstlerin Mara Ruehl hat sich ganz vom Gegenständlichen abgewendet und sich mit Farbfeldmalei beschäftigt“, stellte Wunder der Werkbeschreibung Mara Ruehls voran.
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„Auf sich reduziert besteht unsere optische Wahrnehmung aus Formen und Farben. Der geistige Inhalt, also ihre Bedeutung, ist nur subjektive Illusion.“
(Mara Ruehl)
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Das Thema, welches sich von Anbeginn an durch all ihre Arbeiten zieht, ist die Farbe. Ihr zentrales Anliegen war es, sie als eigene bildnerische Realität präsent werden zu lassen. Dazu äußert sich die Künstlerin wiefolgt: „Obschon auch die Form eine gewisse Bedeutung für mich hat, so ist der Farbe die absolute Priorität vorbehalten. Für mich ist Farbe eine lebendige und veränderbare Substanz, die einer universellen Kraft gleich aus der Tiefe des Bildes kommt“.
Die von Bedeutung befreite Darstellung der Farbe genüge sich selbst, und ihre Magie trete erst dann wirklich auf, wenn sich auch der Geist des Gegenständlichen verflüchtigt habe. „Freuen sie sich auf dieses Farbenspiel in der Spitalkirche“, animierte der KVU-Vorsitzende zum Besuch dieser Ausstellungs-Location.
Seit sechs Jahren nehmen regelmäßig Kinder im Alter von 6 bis 19 Jahren aus der Tschechischen Republik an den Neunburger AHOJ-Ausstellungen teil, erinnerte Peter Wunder – „Jedes Jahr liefern sie uns tolle Bilder und Werke“. Sein Dank galt besonders Jařmila Stepanková aus Klatovy (Klattau), der inzwischen pensionierten bisherigen Schulleiterin, sowie KVU-Beirätin Dana Ettl in ihrer Funktion als Verbindungsfrau zu tschechischen Kunstorganisationen. 2023 haben Kunstschüler ab sechs Jahren 26 Kunstwerke geschaffen, Bilder gemalt und mit Ton gearbeitet – „Staunen Sie zum Beispiel über die Arbeit eines sechsjährigen Mädchens und über ihre aussagekräftigen Bilder“.
Mit der Staatlichen Gregor-von-Scherr-Realschule Neunburg vorm Wald verbindet den Kunstverein Unverdorben seit Jahren eine enge Zusammenarbeit. Diana Schmidberger, Direktorin und selbst Kunstlehrerin, bringe sich nachhaltig in das Schulengagement ein. Dieses Jahr hat die Klasse 5c (zehnjährige Mädchen und Buben) – das Thema Neunburg á la Rizzi bearbeitet und Kalenderblätter zum Gedicht „Der Leu“ von Christian Morgenstern gemalt. Die Klasse 7c war auf Klassenfahrt in Kössen und hat dazu Comics erstellt.
Ein absolutes Novum im Neunburger Kunstjahr 2023 war ein Freiluftmalerei-Workshop vom 10. bis 14. September. Dazu wurden vom KVU 23 Studenten und zwei Professoren der Westböhmische Universität aus den Fakultäten Kunst/Graphik und Pädagogik nach Untermurnthal eingeladen. In dieser Zeit entstanden in dem wunderschönen Garten von Jochen Martz und dem Umfeld 47 Bilder – Aquarelle, Acryl- und Ölbilder: Großartige Naturmotive und Verarbeitungen auch der Lichtspiele, der Mystik und Stimmung an so einem traumhaften Ort. „Danke, dass wir alle Bilder in der Fronfeste zeigen dürfen“, betonte Vorsitzender Wunder. Ein Höhepunkt dieser sonnendurchfluteten Workshop-Tage war der Mittwoch-Vormittag, 13. September: Schüler der Realschule Neunburg und des Gymnasiums Oberviechtach beschäftigten sich zusammen mit den Pilsener Studenten unter Anleitung von Direktorin Diana Schmidberger, der Pilsener Professoren MgA. Vladimiř Věla und MgA. Andrea Uhliarová sowie KVU-Kuratorin Tanja Lennert mit „Land-Art“-Naturkunstwerken. „Land-Art“ ist nach Worten Peter Wunders eine Kunstbewegung, die Kunstwerke in der Landschaft schafft, indem sie das Land selbst formt oder natürliche Materialien wie Steine oder Zweige benutzt. Sie entstand in den 1960 und 1970 Jahren als eine Ablehnung der Kommerzialisierung der Kunst. Demzufolge wollten die Kunstschaffenden keine Werke produzieren, die man kaufen oder transportieren könne, vielmehr Kunst, die mit der Natur verbunden sei. „Das ist in Untermurnthal großartig gelungen“, befand Wunder, „Wir haben die neun Kunsträume vorher und die Werke nachher fotografisch dokumentiert und im ersten Stock in der Fronfeste ausgestellt“. Zum Abschluss galt der Dank des Kunstvereins-Vorstandes allen Beteiligten für ihre ehrenamtlich geleistete „Superarbeit“. Den „Machern“ Diana Schmidberger, Tanja Lennert, Dana Ettl, Dr. Hella Simandi, Maria Bücherl, Gaby Irlbacher, Karl Stumpfi sowie Jochen Martz überreichte er Erinnerungsgeschenke.
Höchstes Lob zollte 1. Bürgermeister Martin Birner dem Einsatz des Kunstvereins seit dessen Gründung vor zwölf Jahren. Unter Bezugnahme auf die Vorbereitung und Durchführung der Internationalen Kunstausstellung Ahoj 23 knüpfte das Stadtoberhaupt unmittelbar an das Ausstellungsmotto „Hoffnung“ an. Es sei etwas sehr Wertvolles, was in einer länderübergreifenden Konstellation mit der Universität Pilsen, bayerischen und böhmischen Schulen und dem Neunburger Kunstverein entstanden ist und weiterentwickelt wird. Und unter Hinweis auf den gedruckten Kunstherbst-Programmfolder 2023 stellte er die rhetorische Frage: „Wer im ländlichen Raum hat schon so ein hochwertiges Kulturangebot?“.
Symbolkraft hatte auch der letzte Akt im Programm der Ahoi-23-Vernissage im Foyer des neuen Rathauses: Die beiden Vorsitzenden Peter Wunder und Karl Stumpfi überreichten dem soeben aufgenommenen 100. Mitglied eine Ehrenkunde: Die in Prag lebende und dank eines Zweitwohnsitzes „Wahl-Altendorferin“ Katarina Holysová ist zugleich das erste KVU-Vollmitglied mit Staatsbürgerschaft der Tschechischen Republik. Die Dolmetscherin fungiert als Koordinatorin für Auslandskonzerte des Westböhmischen Sinfonieorchesters Márianské Lázne (Marienbad). Zu Jahresbeginn 2023 hatte sie erstmals den Neunburger Kunstverein kontaktiert und die wenig später aufgenommenen Verhandlungen über ein Gastkonzert in der Schwarzachtalhalle wurden kürzlich erfolgreich abgeschlossen. Die Marienbader Sinfoniker werden das 9. Neunburger Neujahrskonzert mit Werken von Johann Strauß am Samstag, 6. Januar 2024 gestalten. Der nächste Schritt in Richtung Vertiefung der deutsch-tschechischen Freundschaft und Partnerschaft – Ahoj 23 macht eben Hoffnung!
Ahoj 23-Vernissage am 22. SeptemberAuftakt zum 11. Neunburger Kunstherbst
Das Hauptkontingent der Kunstwerke stellen 30 Öl- und Acrylgemälde von Studenten der Westböhmischen Universität Pilsen, Fakultäten Kunst/Grafik und Pädagogik. Diese entstanden bei einem Freiluftmalerei-Workshop von 11. bis 14. September unter Leitung von Dozent Vladimir Véla. Gezeigt wird eine fotografische Dokumentation des ersten Land-Art-Workshops am 13. September unter Leitung von Direktorin Diana Schmidberger in der Gartenanlage Kopp-Martz, Untermurnthal – eine Kunst-Kooperation mit Pilsener Studenten sowie Schülern des Ortenburg-Gymnasiums Oberviechtach und der Gregor-von-Scherr-Realschule Neunburg v. W. Die Kunstschule Klatovy, Tschechien, ist mit Keramik-Objekten bei Ahoj 23 vertreten. Die bayerische Seite bei Ahoj 23 repräsentieren Werke aus dem Nachlass der Anfang 2023 verstorbenen Künstlerin Mara Ruehl aus Fürth: Abstrakte Themen und Ansätze wie Chrom-Amorphien. Ein Effekt, der durch die optische Illusion pulsierender und fließender Farboberflächen entsteht.
Besichtigen kann man die Internationale Kunstausstellung Ahoj 23 jeden Sonntag in der Zeit von 14 bis 16 Uhr in der Fronfeste, Im Berg 17, und in der Spitalkirche, Hauptstraße 3, letztmals am Sonntag, 29. Oktober. Der Eintritt ist frei, Spenden für den Neunburger Kunstverein Unverdorben werden erbeten.
Die Internationale Kunstausstellung Ahoj 23 „Hoffnung“ ist erster von insgesamt 14 Programmpunkten des 11. Neunburger Kunstherbsts, welcher wieder ein breites Spektrum von Veranstaltungen quer durch die Sparten bildende Kunst, darstellende Kunst, Konzerte, Lesungen und Kleinkunst bietet. Nähere Informationen sind dem Menüpunkt „Neunburger Kunstherbst“ der KVU-Webseite sowie dem Link www.neunburger-kunstherbst.de zu entnehmen!