Zum Auftakt des Neunburger Altstadtfestes wurde am Samstag Abend auch die Sommerausstellung „ocker-umbra-siena“ im Kunstquartier eröffnet. Das Duo Sabrina Graßmann (Querflöte) und Jürgen Zach (Gitarre)
umrahmte die Vernissage musikalisch. 1. Vorsitzende Beate Seifert entbot ein herzliches Willkommen an Kunstinteressierte, Ehrengäste und Freunde des Kunstvereins Unverdorben. In ihrer Ansprache blendete sie auf das Zustandekommen dieser Ausstellung zurück. Im Programm des Kunstherbstes 2015 hatten sich Schülerinnen und Schüler der Real- und Mittelschule zur Aufgabe gestellt Peter Unverdorben, diesen geheimnisumwitterten mittelalterlichen Minnesänger und des Kunstvereins Namenspatron eine Gestalt zu geben. Eine fantasievolle und vielfältige Ausstellung wurde von Mittel- und Realschülern präsentiert und jede einzelne Arbeit, so Beate Seifert, war gespickt mit kreativen Gedanken und wohlüberlegten Formgestaltungen. Eine Prämierung gestaltete sich sehr schwierig und so bekamen alle Teilnehmer eine kleine Gabe in die Klassenkasse sowie einen besonderen Malunterricht durch vier Künstler des KVU spendiert.
In Absprache mit den Schulleiterinnen Schmidberger und Träxler wurde in diese Aktion auch das Jahresthema der Akademie für Natur und Industriekultur „Erde“ einbezogen. Hans Fischer bot sich an, die Erdfarben aus der Oberpfälzer Heimat zusammenzutragen und den jungen Künstlern bereit zu stellen. Dann wurde emsig gemösert, gesiebt, gemischt, verrührt und aufbereitet. Die Schüler seien sehr überrascht gewesen, welche Vielfältigkeit die „Erde“ in sich birgt – „und die Erebnisse dieser Aktion können Sie heute in den Räumen unseres Kunstquartiers bewundern“, betonte die KVU-Vorsitzende. Ihre Schlussfolgerung daraus: „Diese Ausstellung soll uns Erwachsene und vor allem der Jugend veranschaulichen, dass man nicht gleich zu synthetischen Farben greifen, sondern die Natur mit offenen Augen betrachen und erkennen soll , wie man doch aus ihr schöpfen kann“.
Für den Kooperationspartner des KVU richtete Hans Fischer, Kuratoriumsmitglied der Akademie für Natur und Industriekultur, Grußworte an die Besucher. Auch er erinnerte an die Anregung von Realschuldirektorin Diana Schmidberger (Staatliche Gregor-von-Scherr-RS Neunburg), mit natürlichen Farbmaterialien im Unterricht zu experimentieren. Mit Bodenschätzen aus der Oberpfalz, Tonen, Erden, Braunkohle usw. sei es gelungen, Kreativität zu entwickeln und unerwartet hübsche und interessante kleine Kunstwerke zu schaffen, die sich vor allem durch ihre farbliche Leuchtkraft auszeichnen. Für die Akademie sei es äußert erfreulich, dass es mit dieser Aktion gelungen ist, einen größeren Personenkreis und darunter viele Kinder einzubeziehen und in die Absichten der Akademie einzubinden, nämlich Bewusstsein zu schaffen für die Besonderheiten in unserem Oberpfälzer Natur- und Kulturraum. „Es ist gelungen, ein längst vergessenes Kapitel der Oberpfälzer Bergbaugeschichte wiederzuentdecken, aber auch ein großes Potential an kreativer Energie von Kindern in Gang zu setzen. Die Ergebnisse lassen sich sehen!“, fasste Fischer zusammen.
Abschließend wünschte er allen Besuchern viel Vergnügen beim Durchgang in den Ausstellungsräumen: „Lassen Sie sich überraschen!“ Ausreichend Gelegenheit, die künstlerischen Resultate des „Malens mit Erdfarben“ in Augenschein zu nehmen, bietet sich noch an den Sonntagen bis einschließlich 28. August sowie am Feiertag „Maria Himmelfahrt“ 15. August, jeweils in der Zeit von 10 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr, Kunstquartier Im Berg 7. Bürgermeister Martin Birner beglückwünschte alle Akteure zu dieser gelungenen Werkschau und lobte die erfolgreiche Vernetzung der Vereinsarbeit in der lokalen Kulturszene, welche immer wieder in sehenswerten Kunstaktionen zum Ausdruck kommt. Zuletzt wandte sich noch Realschuldirektorin Diana Schmidberger mit einer Grußbotschaft an die Besucher der Vernissage.
Begünstigt durch schönes Spätsommerwetter erlebte der traditionelle Weinhof im Kunstquartier am Samstag einen enormen Ansturm best gelaunter Altstadfest-Besucher. Schon am frühen Abend waren die Sitzplätze rar und an der Theke setzte bald Schlangenbildung ein. Der Bewirtungsservice des KVU um Beate Seifert, Barbara Deml und Renate Ullmann hatte alle Hände voll zu tun, um den Durst der herbeiströmenden Gäste zu löschen. Die Band Tangerine aus Rötz verstand es ausgezeichnet, den Stimmungspegel bis Mitternacht hoch zu halten. Am Sonntag wird im Weinhof zünftig weiter gefeiert, ab 20 Uhr spielt die Gruppe „Just One More“ zur Unterhaltung von Jung und Alt.
FOTOS von der Vernissage und vom Weinhof: Karl Stumpfi, KVU
MEDIEN-ECHO
Bericht im „Neuen Tag“, Kreisausgabe SAD, v. 18. August 2016: