Loreley, Mackie Messer und Kriminaltango

Instrumental-Trio Unverdorben

Instrumental-Trio Unverdorben

„Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“ – mit diesen Worten begrüßte der 1. Vorsitzende des Kunstvereins Unverdorben Martin Schmid zahlreiche Gäste des Blauen Montags im Gasthaus „Zur Goldenen Gans“. Nachgereicht wurde nämlich der am 25. November wegen Erkrankung eines Mitwirkenden abgesagte musikalische Leseabend unter dem Motto „Denk‘ ich an Deutschland…“

Rezitator Karl Stumpfi

Rezitator Karl Stumpfi

Rezitator Karl Stumpfi eröffnete diese teils zum Schmunzeln anregende, teils nachdenklich stimmende „kleine Zeitreise durch deutsche Satirelandschaften“ mit zwei Gedichten Heinrich Heines aus den Vormärz-Jahren 1844 und las danach aus Ludwig Thomas „Filser-Briefen“. Einen thematischen Schwerpunkt bildeten die deutschen Schicksalsjahre vom Ausbruch des 1. Weltkriegs 1914 bis zum Beginn des „1000-jährigen Nazireichs“ 1933 mit Texten von Erich Weinert, Alfred Polgar, Siegfried v. Vegesack, Erich Kästner und Bert Brecht. Nach der Pause wurde u. a. der deutsche Bürokratismus aufs Korn genommen, mithilfe der satirischen „Edelfeder“ Kurt Tucholsky („Der Apparat“). Die literarische Tour d’horizont endete mit Beiträgen der zeitgenössischen Satiriker Robert Gernhardt („Der Fall Binder“) und Hans Magnus Enzensberger („Vorschläge zur Strafrechtsreform“).
Der lange und herzliche Schlussbeifall galt auch der kongenialen musikalischen Begleitung durch das Kunstverein Unverdorben-Trio Günter Schmid (Akkordeon), Klaus Götze (Gitarre) und Jürgen Zach (Bassgitarre). Sie spannten einen melodisch-rhythmischen Bogen vom Loreley-Lied und Mackie Messer bis zum Kriminaltango und Zwiefachen.
Fazit: Dieser Nachhall des 1. Neunburger Kunstherbsts weckt viel Vorfreude auf die Neuauflage 2014!

Fotos: Alfred Grassmann

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