Kreativ-Schulprojekt zum Thema „Weltkrieg“

Bei Vorstellung der Kreativ-Aktion zum Thema „Weltkrieg“ in der Mittelschule von links: Museumsleiter Theo Männer, Rektorin Irene Träxler, Klassensprecherin Julia Richthammer,  Schülersprecherin Julia Götz, Kunstlehrer Christian Schreiner und Kunstherbst-Koordinator Karl Stumpfi. Foto: Grassmann

Bei Vorstellung der Kreativ-Aktion zum Thema „Weltkrieg“ in der Mittelschule von links: Museumsleiter Theo Männer, Rektorin Irene Träxler, Klassensprecherin Julia Richthammer, Schülersprecherin Julia Götz, Kunstlehrer Christian Schreiner und Kunstherbst-Koordinator Karl Stumpfi. Foto: Grassmann

Die vom Kunstverein Unverdorben angestrebte Zusammenarbeit mit einheimischen Schulen findet in einem neuen Kunsterziehungsprojekt ihre Fortsetzung: Jugendliche setzen sich hierbei mit einem folgenreichen Kapitel deutscher Geschichte auseinander: den Beginn des 1. Weltkriegs vor hundert Jahren.
Parallel zur Sonderausstellung „1. Weltkrieg – Die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ im Schwarzachtaler Heimatmuseum gibt es zu Beginn des zweiten Neunburger Kunstherbstes ab 7. September Ergebnisse einer Kreativ-Aktion der Mittelschule Neunburg unter Leitung von Kunsterzieher Christian Schreiner im Alten Schloss zu besichtigen. Die beteiligten Schülerinnen und Schüler verarbeiteten kurz vor Schuljahrsende in dem vom Kunstverein Unverdorben angestoßenen Projekt das Thema „Krieg“ in Malarbeiten und Collagentechnik.

Leitthema „1. Weltkrieg“

Wie berichtet, ist der 1. Weltkrieg ein Leitthema des zweiten Neunburger Kunstherbstes. Die achte und zehnte Klasse der Mittelschule beschäftigte sich damit im Unterricht. Also war es naheliegend, die das Gedenkjahr betreffenden Vereins- und Schulaktivitäten für das Programm des Kunstherbstes 2014 öffentlichkeitswirksam miteinander zu verknüpfen. 1. Vorsitzender Martin Schmid nahm Kontakt zur Schulleitung auf, Rektorin Irene Träxler signalisierte Mitwirkungsbereitschaft.
Christian Schreiner suchte noch vor dem Projektstart die Rückkoppelung zum Schwarzachtaler Heimatmuseum, das seit Mitte Mai die Sonderausstellung in ihren Räumen „Im Berg“ präsentiert. 22 Jugendliche des Klasse M10 gingen vor rund vier Wochen daran, das Vorhaben in drei Arbeitsgruppen in die künstlerische Tat umzusetzen. Stilistische und formale Grenzen waren ihnen nicht gesetzt worden, vielmehr konnten sie ihrer Fantasie freien Lauf lassen.
Die Vorgeschichte mit Sarajevo-Attentat und Juli-Krise, der Kriegsverlauf 1914 – 1918 sowie die Konsequenzen aus dem „Versailler Vertrag“ wurden bildlich auf Schautafeln dargestellt. Externe Hilfestellung erhielten die Jungkünstler durch die MZ-Fotografin Tanja Kraus.

„Kriegsopfer“ Europa

Ein mit verschiedenen Versatzstücken angereichertes Tableau versucht eine Visualisierung der direkten Kriegsauswirkungen auf die Menschen. Im Zentrum befindet sich ein verhüllter Leichnam als Sinnbild für den geschundenen und geschändeten Kontinent Europa.

Museumsleiter Theo Männer (r.) und Kunstherbst-Koordinator Karl Stumpfi

Museumsleiter Theo Männer (r.) und Kunstherbst-Koordinator Karl Stumpfi

Den Abschluss des Weltkrieg-Triptychons bildet eine Kunstinstallation, welcher die Fragestellung „Was lernen wir aus Geschichte?“ zugrunde liegt. Eine klare Antwort darauf gab Schulsprecherin Julia Götz während einer kleinen Abschlussfeier in Anwesenheit von Vertretern des Kunstervereins und des Schwarzachtaler Heimatmuseums: „Angesichts der wieder aufflammenden Kriegsschauplätze in der Ukraine oder im Nahen Osten wollten wir gemeinsam mit der ganzen Schule ein Zeichen für den Frieden setzen, denn so eine Katastrophe wie der 1. Weltkrieg darf nicht mehr passieren!“ Und jeder einzelne Schüler sei dazu aufgerufen, seinen Beitrag zur Friedenssicherung zu leisten. „Wichtig war für uns junge Generation, den Europäischen Gedanken mit einzubinden“, betonte Julia Götz. „Von drei Kunstwerken, die ineinandergreifen und zusammengehören“ sprach Kunsterzieher Schreiner. Das Werk solle aufrütteln und den Betrachter direkt ansprechen: „Mensch, wie konnte es soweit kommen?“ und „Mensch, lasst uns den Frieden erhalten“.

Tickets für „Hussenkrieg“

Museumsleiter Theo Männer lobte das Engagement der Mittelschüler. Sie sorgten mit ihrer gemeinsamen Kreativ-Aktion, dass Geschichte nicht im Museum zurück bleibe, sondern mit modernen Stilmitteln nach außen getragen werde. Schulleiterin Irene Träxler knüpfte daran die Hoffnung, dass in Zukunft noch weitere Kooperationsprojekte mit Kunstverein und Museum folgen werden. Dass die Auseinandersetzung der Schüler mit dem Thema „Krieg“ nicht unprämiert bleibt, dafür sorgte 1. Bürgermeister Martin Birner mit einer symbolhaften Spende: 22 Gutscheine zum Besuch einer Festspielaufführung „Vom Hussenkrieg“.

Kreativ-Projekt "Erster Weltkrieg" mit Schülersprecherin Julia Götz

Kreativ-Projekt „Erster Weltkrieg“ mit Schülersprecherin Julia Götz

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