Operngala setzt ein Kunstherbst-Glanzlicht

Razvan Sararu, Tenor

Razvan Sararu, Tenor

 

Für Opernfreunde aus der Region ist es längst ein Pflichttermin, die Neunburger Operngala am Vorabend des Nationalfeiertags. Zum dritten Mal ist die Freizeit GmbH Neunburg Gastgeberin dieses Kulturhöhepunkts in der laufenden Kunstherbstsaison. Am Donnerstag, 2. Oktober, 20 Uhr, gastieren in der Schwarzachtalhaller erneut die Smetana Philharmoniker Prag unter Leitung von Chefdirigent Hans Richter.
Hans Richter am Dirigentenpult
Der 1950 in Neunburg vorm Wald geborene Dirigent ist ein Weltenbummler der klassischen Musik. Neben seinem Job als Orchesterchef in der Goldenen Stadt nimmt Richter regelmäßig Dirigieraufträge im Ausland an. So leitete er im Frühjahr eine Serie von „Fledermaus“-Aufführungen in Japan. Im Sommer wurde der 63jährige „Maestro“ in die Vereinigten Staaten eingeladen. Er dirigierte dort unter anderem Tschaikowskys 1. Sinfonie „Winterträume“. Mit seinem Orchester gestaltete Hans Richter am 20. Juni das Eröffnungskonzert des renommierten Europäischen Kulturfestivals Europäische Wochen in Passau mit Werken von Richard Strauss, Antonin Dvorak und Nikolai Rimsky-Korssakov. Die vor zehn Jahren gegründeten Smetana Philharmoniker haben sich aber auch als Opernorchester profilieren können, nicht zuletzt durch ihre Kooperation mit dem hessischen Open-Air-Spezialisten „Classica Europa“.
Solisten der Spitzenklasse
Dieser Leidenschaft frönen die Musikerinnen und Musiker wieder bei ihrem Gala-Auftritt am 2. Oktober in der Pfalzgrafenstadt. Hans Richter, der für die künstlerische Gesamtleitung verantwortlich zeichnet, hat dieses Kunstereignis seit einem Jahr akribisch vorbereitet. Es ist ihm gelungen, ein hochkarätiges, internationales Solistenquartett für die Neunburger Opernnacht 2014 zu engagieren. Die Sopranistin Bertha Granados wurde in Mexico City geboren, studierte in der „Escuela Nacional Autónoma de Mexico“ und absolvierte Meisterklassen bei Magda Olivero und Ramon Vargas. Sie debütierte an der Oper Bellas Artes in Mexico City als Norma. Weitere Rollen folgten als Tosca im Teatro Nacional in Costa Rica und als Constanze in „Entführung aus dem Serail“ an der Oper Bellas Artes. Anlässlich des Internationalen Festivals Tamaulipas sang sie die Turandot. Ihr Deutschland-Debüt gab die in Wien lebende Künstlerin als Leonora im „Troubadour“. In Neunburg präsentiert sie unter anderem zwei große Soloszenen aus italienischen Opern: „O mein Vaterland“, die Nil-Arie aus Verdis „Aida“ und Floria Toscas Gebet „Nur der Schönheit weiht‘ ich mein Leben“ aus Puccinis „Tosca“.
Tenorglanz aus Rumänien
Tenor Razvan Sararu absolvierte ein Studium am Nationalkonservatorium in Bukarest bei Prof. Dr. Ionel Voineag. Meisterklassen besuchte er bei international renommierten Künstlern wie Grace Bumbry und Reina Kabaivanska. Seit 2007 ist Sararu erster Tenor an der Nationaloper in Constanta. Der Sänger wurde als ausgewiesener Fachmann des romanischen Opernrepertoires an zahlreiche große Konzert- und Opernhäuser in Europa engagiert, u. a. im Großen Festspielhaus Salzburg, Gewandhaus Leipzig, Philharmonie am Gasteig München, Tonhalle Zürich und Tokyo Opera. Die Besucher der Neunburger Operngala dürfen sich auf zwei „Bravourarien“ freuen: „Holde Aida“ von Verdi und „Und es blitzten die Sterne“ aus der Puccini-Oper „Tosca“.
Mezzosopran Joanna Krasuska absolvierte das Gesangstudium an der Frédéric Chopin-Musikakademie in Warschau und legte 2010 ihr Diplom mit Auszeichnung ab. Weitere Meisterkurse folgten u. a. bei Teresa Żylis-Gara und Janet Perry. Seit 2012 ist sie als Solistin bei Opera Podlaska in Polen engagiert. Die Sängerin war Finalistin und Trägerin des Preises für die beste Altstimme im internationalen Gesangwettbewerb „CantateBach” in Greifswald. Ihr Opernrepertoire reicht von Händels „Julius Cäsar“ über Mozarts „Zauberflöte“ bis Bizets „Carmen“. Am 2. Oktober singt sie eine Arie der Fenena aus Verdis „Nabucco“ und die schwelgerische Romanze „Sieh, mein Herz erschließet sich“ aus der Oper „Samson und Dalila“ von Saint-Saens.
Beim ARD-Wettbewerb prämiert
Bariton Kyubong Lee ist 1983 in Seoul/Südkorea geboren. 2002 begann er ein Studium an der Kunsthochschule, welche er im Frühjahr 2009 mit dem Bachelor-Examen im Fach Vokalmusik erfolgreich abschloss. Seine Ausbildung setzte Lee am Conservatorio G. Frescobaldi di Ferrara/Italien fort und schloss sie im 2012 mit dem Master ab. In Italien gab der Südkoreaner auch sein Bühnendebüt mit Verdis „Rigoletto“. Eine Arie der Titelfigur bringt er nun auch bei seinem Neunburger Auftritt zu Gehör. Und dazu noch einen echten „Schlager“ der komischen Oper: Die Kavatine des Figaro „Ich bin das Faktotum dieser Welt“ aus Rossinis „Barbier von Sevilla“. In seiner jungen Sängerkarriere kann Lee schon auf eine Reihe von Erfolgen und Prämierungen zurückblicken. Der bedeutendste ist ein dritter Platz beim angesehenen Musiknachwuchswettbewerb der ARD.
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INFOS RUND UM DIE OPERNGALA
Das Programm bietet Ouvertüren, Arien, Duette und Szenen aus bekannten Werken italienischer und französischer Komponisten wie Guiseppe Verdi („Macht des Schicksals“, Nabucco“, „Rigoletto“, „Troubadour“, „Aida“), Giacomo Puccini („Tosca“), Gioacchino Rossini („Barbier von Sevilla“), Vincenzo Bellini („Die Puritaner“), Pietro Mascagni („Cavalliera Rusticana“), Ambroise Thomas („Mignon“) und Camille Saint-Saens („Samson und Dalila“).
Im Programm-Flyer, der kostenlos auf den Plätzen ausgelegt wird, finden sich kurze Erläuterungen zu den Werken und ihrer Schöpfer. Auf eine Conference wird verzichtet, bei der Operngala soll die Musik „das letzte Wort“ haben.
Eintrittskarten im Preis von 25, 30 und 35 Euro gibt es noch online unter www.okticket.de (Stichwort Oper und Operette),bei den örtlichen Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse (Saalöffnung 19 Uhr). Gruppenermäßigung ist ab zehn Personen vorgesehen, Info-Telefon (09672) 9208529.
Weitere Informationen zur Neunburger Operngala und zu den weiteren Kunstherbst-Angeboten auf der Webseite www.neunburger-kunstherbst.de

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