ERÖFFNUNGSREDE DER 1. VORSITZENDEN BEATE SEIFERT, gehalten am 22. März 2015, im Kunstquartier Unverdorben:
Grüß Gott und ein herzliches Willkommen zur 2. Werksausstellung des Neunburger Kunstvereins Unverdorben. Ich habe heute die besondere Freude, Sie hier in unserem Kunstquartier begrüßen zu dürfen. Zuerst möchte ich mich bei Renate Ullmann, unserer Kuratorin, für die wunderbare Organisation bedanken. Ein Dankeschön auch an allen anderen Helfern aus unserer Truppe.
Picasso wurde mal gefragt: „Meister, was ist Kunst?“ „Ich weiß es nicht“, sagte er „und wüsste ich es, würde ich es Ihnen nicht sagen“! Ich möchte dem großen Meister nicht widersprechen, wobei ich mir sicher bin, dass er es wohl wusste.
„EINE WESENTLICHE AUSDRUCKSFORM“
Kunst ist eine wesentliche Ausdrucksform für Gefühle und Gedanken, welche den Menschen bewegen.
Kunst ist hierbei weniger das, was Kritiker und Spekulanten für wertvoll und handelbar halten, sondern vielmehr all das, worin der Künstler ein Stück von sich selbst gibt.
Sei es ein großes oder ein eher bescheidenes Werk. Es ist immer Ausdruck
der persönlichen Schaffenskraft und das Bedürfnis sich mitzuteilen und zu teilen.
Ob wir Kunst sehen, hören, fühlen oder schmecken, ob wir sie als solche
überhaupt erkennen, ob es sich um ein Gemälde, eine Fotographie, eine Skizze,
ein Bauwerk, einen Garten, ein Musikstück, ein Ballett oder ein Theaterstück,
eine Skulptur, ein Gedicht oder ein Roman oder was auch immer handelt,
stets wird und wurde offenbart, was den Schöpfer des Werkes bewegte und den Betrachter
in irgendeiner Weise mehr oder weniger angenehm berührt, ihn beglückt oder bestürzt.
Kunst überwindet Sprache, Raum, Zeit, Grenzen, Kontinente und Sprachbarrieren…
Kunst verbindet die Menschheit.
DIE AUSSTELLENDEN KÜNSTLER
Es freut mich außerordentlich, heute unser neues Mitglied begrüßen zu dürfen: Artzi Umarowa aus der Unkraine, z.Zt. in Bodenwöhr wohnhaft. Artzi stellt heute ihre großartigen Bilder aus. Ihr vielschichtiges Talent ist unübersehbar. Lasskawo prosimo = Herzlich willkommen!
Ein herzliches Grüß Gott unserem 2. Neumitglied Andrasz Olah, auch aus Bodenwöhr.
Seine detailliebenden Bilder lassen mir das Herz aufgehen. Ein Talent der Sonderklasse.
fogadtatàs = Herzlich willkommen!
Renate Ullmann, eine breitgefächerte Künstlerin. Durch ihr Auge und Händchen für Blumen, Garten und Natur, ihre ganz besonderen Blumenarragements, setzt sie dies Können farbenprächtig und naturverbunden in ihre Bilder um.
Veronika Riedl, weitbekannte hochkarätige Keramikkünstlerin und Künstlerin im Besonderen. Ihre Arbeiten sind filigran, klar und rein und so kunstgefüllt.
Thomas Frömel beweist uns heute seinen scharfen Blick, zeigt uns Objekte in gestochen scharfen und doch verzauberter Präsenz.
Conni Schmid, ihre positiven Bilder sind mittlerweile weitbekannt. Ihr Bedürfnis ist es, Farbe,Liebe, Freude und Zuwendung in ihre Arbeiten zu bringen und es in die Welt zu tragen.
Michaela Höpfner zeigt uns heute eine Collage mit wechselndem Material, mit der Aufgabe für jeden selbst, einen Titel dafür zu finden.
Tanja Lennerts kräftigen Bilder spiegeln ihre Liebe zur Farbe, zu den Menschen, zur Natur und zu den Städten. Ein sehnsuchtsvolles Spiel mit Technik und Material.
Und Beate Seifert ….. die auch sehr gerne malt.
IM AHOJ-15-FOKUS: EMMY KLINKER
Sie finden auch in unserer Ausstellung ein Bild von Emmy Klinker, das mich persönlich sehr freut.
Emmy Klinker wird in unserer Herbstausstellung Ahoj 15 im Rahmen des Kunstherbstes 2015 für uns zu sehen sein.
Emmy Klinker: geb. 1891 in Eupen, Malerin des Expressionismus, 1919 Ausstellung mit Albert Bloch, Kurt Schwitters u.a. Berliner Galerie, wuchs in Barmen auf, Ausbildung bei Lovis Corinth, Martin Brandenburg, 1914 lernt sie Mitglieder der Künstlergruppe „Blaue Reiter“ kennen und ist jahrzehnte lang mit Gabriele Münter befreundet, 1938 wurden ihre Bilder von den Nazis als entartet befunden, es folgt Berufsverbot, 1944/45, fünf Monate KZ Dachau, 1956 Kunstpreis der Stadt München.
In ihrem Alterswerk setzte sich die Malerin mit den Themen Krieg und Unterdrückung auseinander. 1969 verunglückt E.K. tödlich auf einer Fahrt in eine Ausstellung. Herzlichen Dank an Familie Peter Wunder, die diese Ausstellung möglich machen.
Überaus erfreut sind wir auch, dass sich die Schüler der Mittelschule mit ihren handgefertigten Schmuckkreationen in
diese Künstlergruppe einreihen.
Lassen sich mich zum Schluss kommen mit einem anderen Zitat von Pablo Picasso: „Als Kind ist jeder ein Künstler. Die Schwierigkeit liegt darin, als Erwachsener einer zu bleiben!“ – In diesem Sinne, nochmal vielen Dank für Ihr Kommen und viel Vergnügen beim Besichtigen der Werksausstellung 2015.
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FOTOS VON DER VERNISSAGE: Karl Stumpfi, KVU-Medienreferent