Die Sommerausstellung 2016 „ocker-umbra-siena“ – Malen mit Erdfarben“ ist eine Kooperation des Kunstvereins Unverdorben mit der Akademie für Natur- und Industriekultur und Neunburger Schulen.Die öffentliche Vernissage findet im Rahmen des Altstadtfestes am Samstag, 13. August um 17 Uhr im Kunstquartier, Im Berg 7, statt. Ab 19 Uhr öffnet der bewirtschaftete Weinhof mit Live-Musik von 20 bis 24 Uhr (Samstag mit „Tangerine“ und Sonntag mit „Just One More“). Die Ausstellung kann am Sonntag, 14. August, 10 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr, am Feiertag, 15. August sowie an den folgenden Sonntagen einschließlich 28. August zu den gleichen Öffnungszeiten besichtigt werden.
Bei der Programmkonzeption zum Jahresthema 2016 “Erde“ der Akademie für Natur und Industriekultur Ostbayern-Böhmen entstand die Idee, das Thema auch künstlerisch aufzu-bereiten. Anlässlich der Erkundung des mittlerweile in Vergessenheit geratenen Oberpfälzer Farberdebergbaus wurde offenkundig, dass verschiedenste natürliche Farbstoffe aus der Region zur Verfügung stehen.
So wurden z.B. bei Exkursionen und eigenen Erkundungsfahrten mit Hilfe der Amberger Kreisheimatpfleger Dieter Dörner und Walter Schraml wichtige Informationen, aber auch Farbmaterial gewonnen: Bolus/Rötel sowie braune Tonerden gab es in der Grube Rückes bei Troschenreuth, Stadt Auerbach. Es ist die letzte Bolusgrube Deutschlands, der Abbau ist bereits eingestellt. Von ehemaligen Abbaustellen bei Hagendorf, Gem. Neukirchen b. Sulzbach-Rosenberg, stammen gelbfarbige Tonerden. Die Hart Keramik AG in Schirnding stellte roten Ziegelstaub und grauen gemahlenen Phyllit / Tonschiefer zur Verfügung, die Fa. Rösl GmbH aus Regensburg verschiedene graue und grüne Tone sowie Leonardit, eine Form der Braunkohle.
Nach der Sicherung des Farbmaterials ließen sich die Greogor-von-Scherr Realschule und die Mittelschule Neunburg v.W. gewinnen, im Rahmen des Kunstunterrichts damit kreativ zu werden und Bilder zu verschiedensten Themen zu malen. Das Besondere dabei: alle Farben mussten erst aufbereitet werden: trocknen, zerstampfen, sieben mit Bindemittel und Wasser anrühren – Arbeitsweise der Maler von der Steinzeit bis zur Erfindung der synthetischen Farben.
Trotz dieser Mühen entstanden aus der Phantasie der Schülerinnen und Schüler kleine Kunstwerke mit besonderem Ausdruck, der durch die Leuchtkraft der natürlichen Farbmaterialien entsteht. Qualität und Fülle der Arbeiten können in dieser Werkschau bewundert werden, für die der Kunstverein Unverdorben wieder seine Räume zur Verfügung gestellt hat. Die Ausstellung dokumentiert ein respektables Gesamtergebnis, entstanden durch die hervorragende Zusammenarbeit der beiden Schulen mit Kunstverein und Akademie.
Bericht im Neuen Tag, Kreisausgabe SAD, vom Sa./So. 6./7.8. 2016:
Bericht in der MZ-Kreisausgabe SAD, Lokales NEN, am 6./7. August 2016 als PDF: