Neunburger Neujahrsgala sorgte für einen spritzigen Auftakt

Mit dem „Kaiserwalzer“ ins Jubiläumsjahr!

Am Ende der Champagnerpolka von Johann Strauß Sohn knallten die Sektkorken...

Am Ende der Champagnerpolka von Johann Strauß Sohn knallten die Sektkorken…

Die niederländische Sopranistin Marisca Mulder begeisterte das Publikum mit Arien von Giacomo Puccini ("O mio babbino caro" aus "Gianni Schicci") und Franz Lehár (Vilja-Lied aus "Die lustige Witwe".

Die niederländische Sopranistin Marisca Mulder begeisterte das Publikum mit Arien von Giacomo Puccini (Musette-Walzer aus „La Boheme“, „O mio babbino caro“ aus „Gianni Schicci“) und Franz Lehár (Vilja-Lied aus „Die lustige Witwe“).

VON UDO WEISS, NT (TEXT) & RALF GOHLKE, MZ (FOTOS)

Nur wenige Tage nach der Silvesterparty der Stadt Neunburg vorm Wald brannte ein musikalisches Feuerwerk beim Neujahrskonzert ab. Mit hochkarätigen musikalischen „Perlen“ eröffneten die Smetana Philharmoniker Prag in der Milleniums-Gala das Kulturprogramm „1000 Jahre Neunburg vorm Wald“.

Der südkoreanische Bariton Kyubong Lee avanciert zum Publikumsliebling in der Schwarzachtalhalle.

Der südkoreanische Bariton Kyubong Lee avanciert zum Publikumsliebling in der Schwarzachtalhalle.

„Musik kennt keine Grenzen, sie geht von Herz zu Herz und ist eine Sprache, die jeder versteht.“ Mit diesem Zitat stellte Bürgermeister Martin Birner die Akteuere des Abends vor, die aus Südkorea, Russland, Tschechien, Niederlande und Österreich kommen. Sie seien nicht nur hochqualifizierte Vermittler der Tonkünste, sondern auch Botschafter des Friedens und der Völkerverständigung.

Die russische Mezzosopranistin Daria Samarkskaya brillierte bei zwei Rossini-Arien.

Die russische Mezzosopranistin Daria Samarkskaya brillierte bei zwei Rossini-Arien.

Auch Chefdirigent Hans Richter, ein gebürtiger Neunburger, begrüßte die Gäste in der bis auf den letzten Platz besetzten Schwarzachtalhalle und dankte dem Team der Freizeit GmbH und besonders Kulturbeauftragten Karl Stumpfi, mit dem er das künstlerisch höchst anspruchsvolle  Programm des Abends ausgearbeitet hatte. Mit dem populären „Kaiserwalzer“ op. 437 von Johann Strauß Sohn begann das Gala-Konzert vielvesprechend.

Bekannte Titel wie die temperamentvolle Champagnerarie aus „Don Giovanni“ von Wolfgang Amadeus Mozart, die festlich-beschwingte Polonaise aus „Eugen Onegin“ von Peter Tschaikowsky, Giacomo Puccinis Mega-Opernhit „Nessun Dorma“ aus dessen letzter Oper „Turandot“,  beliebte Melodien aus den Operetten „Die lustige Witwe“ und „Guiditta“ von Franz Lehar, aus „Die Fledermaus“ von Johann Strauß Sohn und aus „Viktoria und ihr Husar“ von Paul Abraham ließen den Funken aufs Publikum schnell überspringen. Vier erstklassige internationale Solisten präsentierten die Vokalbeiträge und setzten damit besondere Höhepunkte in dem Jubiläumsglanz ausstrahlenden Musikprogramm.

Tenor Thomas Paul und Marisca Mulder überzeugten bei den Duetten aus "La Boheme" von Puccini und "Viktoria und ihr Husar" von Abraham.

Tenor Thomas Paul und Marisca Mulder überzeugten bei den Duetten aus „La Boheme“ von Puccini und „Viktoria und ihr Husar“ von Abraham.

Die niederländische Sopranistin Marisca Mulder – zurzeit am Staatstheater Kassel fest engagiert –  studierte Gesang in Maastricht, ging mit der Bayerischen Staatsoper nach Japan und gastierte als Liedsängerin in Venedig, Brüssel, Amsterdam und München. Sie sang sich mit dem Vilja Lied aus der „Lustigen Witwe“ und der Arie „Deine Lippen, die küssen so heiß“ in die Herzen der Zuschauer.

Mezzosopranistin Daria Samarskaya, in Sibirien geboren, wurde beim Moskauer Konservatorium aufgenommen und war mehrfache Preisträgerin, unter anderem beim internationalen Festival junger Sänger an der Deutschen Oper Berlin. Sie brillierte beim Couplet des Orlofsky aus „Die Fledermaus“. Kein Unbekannter  in der Schwarzachtalhalle war Bariton Kyubong Lee, der bei internationalen Musikwettbewerben erste Plätze belegt hat und eigens für die Neujahrsgala von Essen angereist kam. Bereits vor zwei Jahren begeisterte der charmante Südkoreaner mit Arien aus „Rigoletto“ und „Der Barbier von Sevilla“. Mit der „Champagner-Arie“ aus „Don Giovanni“ und dem Lied „Da geh ich ins Maxim“, das er auf deutsch sang, zog der sympathische 34-Jährige das Publikum erneut in seinen Bann. Tenor Thomas Paul, der erste musikalische Schritte bei den Sängerknaben Sankt Florian in Oberösterreich machte und am Salzburger Mozarteum Gesang studiert hat, glänzte bei den Arien „Freunde, das Leben ist lebenswert“ und „Nessun dorma“. Am Ende des Programms durfte, in Neunburg schon eine feste Tradition, der Strauß-Walzer „An der schönen blauen Donau“ op. 314 nicht fehlen, bevor das Publikum mit langem Applaus für die großartigen Darbietungen dankte.

Frenetischer Schlussbeifall dankte dem Solistenquartett für herausragende sängerische Leistungen.

Frenetischer Schlussbeifall dankte dem Solistenquartett für herausragende sängerische Leistungen.

„Für einen guten Freund, der sich sehr um die Schwarzachtalhalle verdient gemacht hat“, kündigte Hans Richter, der das Orchester in gewohnt meisterlicher Weise leitete, die „Tritsch-Tratsch-Polka“ an. Kurzes und stilvolles Gedenken an den vor einem Jahr verstorbenen Altbürgermeister Wolfgang Bayerl. Er hatte die Neujahrskonzerte 2014 und 2015 in der ihm eigenen nonchalanten Art moderiert. Ihm zu Ehren erklang nun sein Lieblingsstück der Wiener Strauß-Familie. Zum Abschluss sorgte das Prager Orchester mit dem „Radetzky-Marsch“ von Johann Strauß Vater, den Erster Bürgermeister Martin Birner mit vollem Körpereinsatz dirigierte, für einen lebhaften Ausklang.

Bürgermeister Martin Birner und Kulturbeauftragter Karl Stumpfi überreichten Blumen und Präsente an die Künstler.

Bürgermeister Martin Birner und Kulturbeauftragter Karl Stumpfi überreichten Blumen und Präsente an die Künstler.

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Grußwort des Bürgermeisters:

Ein Gesangstar unserer Tage, der amerikanische Bariton Thomas Hampson, sagte anläßlich der bevorstehenden Eröffnung der Elbphilharmonie in einem Interview: „Musik hat eine überwältigende Kraft. Sie besitzt die Gabe, Tausende von Menschen an einem Ort zur selben Zeit in einem Gefühl zu vereinen“.

Wir Neunburger freuen uns, Sie zu Beginn unseres Stadtjubiläums an dieser Magie der Musik teilhaben zu lassen. Sie, liebe Gäste, die Sie aus Nah und Fern gekommen sind und für eine ausverkaufte Schwarzachtalhalle sorgten, werden sicher auch mit der israelischen Sopranistin Chen Reiss einer Meinung sein: „Musik kennt keine Grenzen, sie geht von Herz zu Herz und ist eine Sprache, die jeder versteht. Egal welche Religion, egal welche Nationalität“. Die Mitwirkenden des heutigen Abends – sie kommen aus Südkorea, Russland, Tschechien, Niederlande und Österreich – sind nicht nur hochqualifizierte Vermittler der Tonkünste, sie kommen auch als Botschafter des  Friedens und der Völkerverständigung.

Freuen Sie sich, wertes Publikum, nun auf ein Programm, welches einen Bogen spannt von der italienischen Belcanto-Epoche bis zum Wiener Operetten-Zeitalter, von Bravour-Arien wie das Auftrittslied des Barbiers von Sevilla und dem Mega-Opernhit „Nessun dorma“ bis hin zu Walzern, Polkas und Märschen der Strauß-Familie. Mein besonderer Dank gilt dem Team der Stadtwerke Freizeit GmbH für die Organisation dieses Kultur-Events. Und abschließend noch eine Bitte: Wenn’s Ihnen gefallen hat, sagen Sie‘s weiter und kommen wieder am 2. Oktober zu unserem großen Jahrtausendkonzert!“

Birner den Taktstock von Maestro Hans Richter.

Vor dem finalen „Radetzky-Marsch“ übernahm Bürgermeister Martin Birner den Taktstock von Maestro Hans Richter.

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