„So viele -b- habe ich noch nie auf einem Notenblatt gesehen!“ Sogar der älteste unter den insgesamt 13 Vorspielkandidaten macht keinen Hehl aus seinem Lampenfieber. Wenige Minuten, bevor es nach wochenlangem Üben ums Ganze geht, ist die Hochspannung förmlich greifbar. Noch herrscht „Studio-Atmosphäre“ im Schulhaus an der Katzdorfer Straße. Im grellen Scheinwerferlicht zeichnet ein Kamerateam des Regionalfernsehsenders OTV Interviews auf: Chefdirigent Mark Mast (Bayerische Philharmonie), geschäftsführender Vorstand Peter Wunder (Kunstverein Unverdorben) und 1. Bürgermeister Martin Birner (Stadt Neunburg v. W.) geben Statements zum bevorstehenden Kultur-Großereignis im Stadtjubiläumsjahr 2017 ab: „Tage der Bayerischen Philharmonie“ während des 5. Neunburger Kunstherbsts! Im Vorraum hat KVU-Vorsitzende Beate Seifert eine Kaffee- und Kuchentafel für die Musiker und deren Begleitern arrangiert. Der Appetit hält sich zunächst in Grenzen. Es ist kurz vor 17 Uhr. Alles ist fokussiert auf ein „Schaulaufen“ nach allen Noten, wie es dergestalt in der Region nie gegeben hat…Zwischen Wien und München: Vorspielen für das große Sinfonieorchester der Bayerischen Philharmonie in Neunburg vorm Wald.
Einen Vorgeschmack dessen, was die Zuhörerinnen und Zuhörer am 30. September/1./2. Oktober in der Schwarzachtalhalle erwartet, vermittelte der Probepieltermin am Donnerstag 6. Juli nachmittags in der Staatlichen Gregor-von-Scherr-Realschule Neunburg v. W. Dort war der Musikfachraum zur „Casting-Bühne“ umfunktioniert worden. Neun Streicher/Innen (Violine, Cello, Bratsche) und vier Blechbläser (Trompete, Waldhorn, Tuba) liefen auf, um Kostproben ihres Talents und spieltechnischen Könnens zu geben. Zum Vorspielen zugelassen waren die Streicher, nachdem sie von ihren Musiklehrern die Einstufung (besonders begabte) „C-Schüler“ bekommen hatten. Immerhin bewarben sich die Probanden um die Aufnahme ins Profi-Sinfonieorchester der Bayerischen Philharmonie für eine Aufführungserie der rund 65 Minuten dauernden Sinfonie Nr. 4 in Es-Dur, die „Romantische“, von Anton Bruckner in der Zeit vom 1. bis 3. Oktober in Neunburg vorm Wald (Generalprobe und Jahrtausendkonzert) sowie in München (Abendkonzert im Prinzregententheater). Entsprechend hoch hatte Mark Mast, Intendant und Chefdirigent, die Messlatte gelegt. Vorzutragen waren Passagen aus allen vier Sätzen der „Romantischen Sinfonie“ mit höchsten spieltechnischen Ansprüchen. Die Blechbläser (Mitglieder der Neunburger Stadtkapelle sowie zwei Musiklehrer) erhielten mit rund vier Minuten Spielzeit, aber gleich hohen Anforderungen, das einleitende Stück des Jahrtausendkonzerts zur Aufgabe gestellt: „Wiener Philharmoniker Fanfare“ von Richard Strauss – ein höchst effektvolles Opus für Trompeten, Posaunen, Hörnern, Tuben und Pauken.
Sowohl der Münchner Maestro als auch die anwesenden Repräsentanten des Kunstvereins Unverdorben waren drei Stunden später von dem gebotenen Niveau der Teilnehmer aus Amberg, Schwandorf, Burglengenfeld, Nabburg, Nittenau, Oberviechtach und Neunburg v. W. sehr beeindruckt. Schon in den nächsten Tagen werden die Teilnehmer Bescheid erhalten, ob es mit der erstrebten Berufung zum „Jahrtausendkonzert“ klappt. Mit einer Zusage wäre auch die Einladung zu den offiziellen Probenterminen vom 26. bis 29. September in München verbunden. Am 30. September reist das große Orchester mit ca. 90 Musikern zum Jugendworkshop „Jahrtausendprobe“ an. Maestro Mast wird in Begleitung eines Horntrios bereits am 21. September, 19 Uhr, mit einem konzertanten interaktiven Impulsvortrag in die „Tage der Bayerischen Philharmonie“ einführen. Dazu sind alle Musikfreunde aus der Region bei freiem Eintritt in der Schwarzachtalhalle willkommen.
TEILNEHMER PROBESPIEL AM 6. JULI IN NEUNBURG V. W.
Streichinstrumente:
Franziska Rosemann, Max-Reger-Gymnasium Amberg, Vilseck (Violine), Ronja Rosemann, Max-Reger-Gymnasium , Vilseck (Violine), Carolin Sax, Johann-Andreas-Schmeller-Gymnasium Nabburg, Wackersdorf (Violine), Dr. Andreas Urban, Amberg (Violine); Julia Wagner, Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium Schwandorf (Violine); Julia Rosemann, Musikhochschule München, Vilseck (Cello), Hannah von Glasow, Carl-Friedrich-Gauß Gymnasium Schwandorf (Cello), Christof Greger, Ortenburg-Gymnasium Oberviechtach, Neunburg v. W. (Cello); Nadine Graf, Johann-Michael -Fischer Gymnasium Burglengenfeld, Schwandorf (Bratsche).
Blechblasinstrumente:
Daniel Käsbauer, Seebarn-Mainz (Trompete); Andreas Lehmann, Oberviechtach (Waldhorn); Thomas Nolden, Neunburg v. W. (Tuba), Michael Süß, Neunburg v. W. (Tuba).
MEDIEN-ECHO
Bericht in der Tageszeitung „Der Neue Tag“ v. 21. 7. 17 als JPG-Datei:
Bericht in der MZ Kreisausgabe SAD v. 20.7.17 als JPG- u. PDF-Datei: