„Best of Blauer Montag“ mischte Kloster auf!

In Hochform im Kloster Ensdorf: Unverdorben-Musiker Jürgen Zach (Bass), Franz Schöberl (Akkordeon) und Klaus Götze (Gitarre).

In Hochform im Kloster Ensdorf: Unverdorben-Musiker Jürgen Zach (Bass), Franz Schöberl (Akkordeon) und Klaus Götze (Gitarre).

Bei der Wiener Kaffeehaus-Literatur in seinem Element: Rezitator Karl Stumpfi.

Bei der Wiener Kaffeehaus-Literatur in seinem Element: Rezitator Karl Stumpfi.

Vor einem „vollen Haus“ im Kloster Ensdorf präsentierten die Vier Unverdorbenen des Neunburger Kunstvereins am Sonntagabend ihren Repertoire-Querschnitt „Best of Blauer Montag“. Im ersten Teil der musikalischen Lesung verbreiteten die Moritat von Mackie Messer (Brecht/Weill), die 1931 von Brecht verfassten „3 Paragrafen der Weimarer Verfassung“ und Alfred Polgars Satire „Musterung“ aus dem Jahr 1918 Endzeitstimmung.
Dazu passte noch der Wolfgang-Ambros-Klassiker „Es lebe der Zentralfriedhof“ wie die Faust aufs Auge. Rezitator Karl Stumpfi gab dann aber Entwarnung, indem er die Parole ausgab: „Je später der Abend, umso heiterer die Texte“. Danach durfte ausgiebig gelacht werden, zum Beispiel beim „Fall Binder“ (Robert Gernhardt), „Vorschlag zur Strafrechtsreform“ (H. M. Enzensberger) und „Das Marinemuseum“ (Anton Kuh). Mit dem Wiener Trio-Lied „Nüchtern bin i allaweil schüchtern“ entließen die Musikanten Jürgen Zach (Bass), Klaus Götze (Gitarre) und Franz Schöberl (Akkordeon) ein amüsiertes Publikum in die Pause.
Weiter ging’s „saumäßig“ im Sinne des Wortes. An die folkloristischen Klänge von „D’Sau hot an schweinern Kopf“ knüpfte der Oskar Maria Graf-Text „Das Sauohr“ nahtlos an. Den Stimmungspegel trieben dann Zachs „Ensdorfer Gstanzln“ und Grünbaums „Der Hausfreund“ weiter in die Höhe. Beim ur-wienerischen Finale mit dem grantigen Wirt „Herr Neugröschl“ (Torberg) und „Die Taube und der Engel“ (Stürzer) war der Siedepunkt erreicht: Lachsalven peitschten durchs ehrwürdige Klostergewölbe! 😂
Den langen Schlussapplaus hatte sich aber nicht nur der „Wiener Schmäh“ des Rezitators, sondern das hohe musikalische Niveau der Unverdorben-Hauscombo mehr als verdient. Die hatte einfach „alles drauf“ – vom Kriminal-Tango (Hazy Osterwald) über den Muscal-Evergreen „Wenn ich einmal reich wär“ (Anatevka) bis zur Opernarie “ O wie so trügerisch“ (Verdi)!
Mit einer Einladung für 2018 wurden die Vier Unverdorbenen wieder Richtung Neunburg verabschiedet. Dort bereiten sie sich jetzt intensiv auf ihr musikalisch-satirisches Heimspiel im ausklingenden Kunstherbst vor: „Blauer Montag“ am 27. November, 19 Uhr, im Gasthaus „Zur Goldenen Gans“.

MEDIEN-ECHO

Bericht in der Amberg-Vilstal-Ausgabe der MZ v. 9. 11. 17 als PDF- und JPG-Datei:

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Gebannt vom Wechselspiel von Satire und Musik: Gäste des Unverdorbenen-Gastauftritts in Kloster Ensdorf. Fotos: Alfred Grassmann

Gebannt vom Wechselspiel von Satire und Musik: Gäste des Unverdorbenen-Gastauftritts in Kloster Ensdorf. Fotos: Alfred Grassmann

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