KVU-Vorstände im Konzerthaus Blaibach zu Gast

Stippvisite im Bayerischen Kulturwald

Die KVU-Vorsitzenden beim "Probesitzen" im Auditorium des Konzerthauses Blaibach. Fotos: Maria Wunder

Die KVU-Vorsitzenden beim „Probesitzen“ im Auditorium des Konzerthauses Blaibach. Fotos: Maria Wunder

Nach einem Exkurs in den hohen Norden – Hamburger Elbphilharmonie – zum Jahresanfang, führte kurz vor Jahrestorschluss die KVU-Vorstände Peter Wunder und Karl Stumpfi eine Stippvisite in den Bayerischen Kulturwald: Auf dem Programm stand der Besuch eines Weihnachtskonzerts der „Singfoniker“, eines der profiliertesten deutschen Vokalensembles. „Sehr schön, einmal nicht selbst gestresster Veranstalter zu sein, sondern als ganz entspannter Zuhörer dabei zu sein“, meinte 1. Vorsitzender Wunder kurz vor Konzertbeginn.

„Wie ein Meteorit“ habe die neue Konzertstätte in Blaibach eingeschlagen, bilanzierte dieser Tage die Presse exakt fünf Jahre nach Eröffnung des Hauses. Dieses sei ein viel bestauntes Vorzeigeobjekt geblieben und die Erfolgsgeschichte dauere an.

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„Kultur kann in vielen Formen Vorreiter sein, Land-Stadt-Hierarchien abzubauen und ländliche Regionen über die Sicherung der kulturellen Infrastruktur als Lebensraum aufzuwerten und weiterzuentwickeln“. Thomas E. Bauer (Intendant des Konzerthauses Blaibach)

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Als extravaganten Monolithen hatte Peter Haimerl das Kulturhaus konzipiert – 2016 wurde er dafür mit dem Architekturpreis der deutschen Architekten ausgezeichnet. Dass die Euphorie seit der Einweihung im Dezember 2014 nicht nachgelassen hat, bestätigen Daten und Fakten, welche Initiator und Spiritus rector Thomas E. Bauer aktuell vorweisen kann. So wurden 2019 insgesamt 23000 Tickets verkauft. Damit erreicht das Konzerthaus im Bayerwald Dimensionen z. B. der Osterfestspiele in Salzburg und Baden-Baden. Das Einzugsgebiet der Besucher reicht bis Wien, München und Nürnberg. Bis 70 Prozent der Kosten werden bereits durch den Ticketverkauf refinanziert, die öffentliche Fördern bewegt sich zwischen vier und fünf Prozent und der Rest werde durch Sponsorengelder abgedeckt. Bauers Erfolgsrezept: Er habe nicht nur ein Konzerthaus konzipiert, sondern auch dessen inhaltliche Gestaltung geprägt. Durch seine künstlerischen Kontakte habe der international agierende Bariton ein hohes Programm-Niveau erreicht, „Weltklasse im Dorf“ sozusagen. So gastierte 2019 selbst der berühmte russische Pianist Grigorij Sokolov in Blaibach.

Nichtzuletzt bewegt Thomas Bauer, welche Rolle Kultur und Heimat in der gegenwärtigen Gesellschaft spielten. Übrigens eine Fragestellung, die auch den Neunburger Kunstverein Unverdorben umtreibt. Laut Bauer könne die Kultur in vielen Formen der Vorreiter sein, Land-Stadt-Hierarchien abzubauen, ländliche Regionen über die Sicherung der kulturellen Infrastruktur als Lebensraum aufzuwerten und weiter zu entwickeln. Daraus resultiere ein neues Kulturverständnis, das die Politik noch nicht genügend wertschätze. Der Hausherr dies Konzerthauses Blaibach betont deshalb: Er wolle keine Almosen der Kultur, sondern deren Würdigung, sichtbar durch adäquate Unterstützung.

Zurück in Neunburg vorm Wald werden sich die KVU-Verantwortlichen gleich nach Weihnachten und Neujahr in die Programm-Detailplanungen für das Jahr 2020 stürzen. Schwerpunkte: Mitglieder-Werkschau im ersten Halbjahr und 8. Neunburger Kunstherbst mit Internationaler Ausstellung „Ahoj 20“ mit Künstlern aus Tschechien und Bayern sowie Klassik-Galakonzert am 2. Oktober mit Pianist Alexander Maria Wagner und der Vogtland-Philharmonie aus Sachsen.

Die "Singfoniker" bei ihrem Auftritt am 13. Dezember im Blaibacher Konzerthaus.

Die „Singfoniker“ bei ihrem Auftritt am 13. Dezember im Blaibacher Konzerthaus.

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