Ioana Popescu (Geige) und Alexander M. Wagner (Klavier) gastieren

Uraufführung beim Kammermusik-Abend

Hohe künstlerische Qualität: Ioana Popesco (Violine) und Alexander Maria Wagner (Klavier) spielen am 2. Oktober in der Schwarzachtalhalle u. a. Werke von Janáček, Enescu und Bartók. Foto: Maria Siebenhaar

Hohe künstlerische Qualität: Ioana Popesco (Violine) und Alexander Maria Wagner (Klavier) spielen am 2. Oktober in der Schwarzachtalhalle u. a. Werke von Janáček, Enescu und Bartók. Foto: Maria Siebenhaar

Am 2. Oktober ersetzt Kammermusik die corona-bedingt abgesagte Klassik-Gala in der Schwarzachtalhalle. Auf dem Programm steht eine Uraufführung: Suite aus der Operette „Café Ringelspiel“. Komponist Alexander Maria Wagner begleitet Geigerin Ioana Popescu am Klavier. Es ist die erste öffentliche Kulturveranstaltung im großen Saal seit Anfang März.
Es bedurfte eines dritten Anlaufs, um klassische Musik im Kunstherbst-Programm 2020 erklingen zu lassen. Trotz vieler Lockerungen nach dem Lockdown war die Ausgangslage klar: Ein Orchesterkonzert mit rund 60 Musikern ist unter Beibehaltung der Abstandsregel und weiterer Schutzmaßnahmen nicht realisierbar. Das „Aus“ für ein attraktives Programm, welches neben dem 1. Klavierkonzert von Johannes Brahms auch die populäre 9. Symphonie „Aus der Neuen Welt“ von Antonin Dvorak vorsah.
Der Kunstverein Unverdorben setzte sich als Veranstalter mit der Vogtland-Philharmonie in Reichenbach (Sachsen) in Verbindung, um nach Alternativen zu suchen. Als zweite Konzert-Version kam ein kammermusikalisches Format ins Gespräch: ein Streichorchester mit 15 Musikern. Mozarts „Serenata notturno“ und Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ waren Favoriten der Programmplaner. Bei den im Sommer geltenden Beschränkungen – maximal 100 Personen in geschlossenen Räumen – blieb das finanzielle Restrisiko zu hoch.
Schließlich drehte der KVU ein weiteres Mal an der Stellschraube. Pianist Alexander Maria Wagner – er studiert zurzeit am Royal College of Music in London – erklärte sich bereit,
A. M. Wagner am Boston-Flügel der Schwarzachtalhalle im Neunburger Kunstherbst 2018. Foto: R. Gohlke, MZ

A. M. Wagner am Boston-Flügel der Schwarzachtalhalle im Neunburger Kunstherbst 2018. Foto: R. Gohlke, MZ

mit seiner Partnerin Ioana Popescu einen Duo-Abend (Violine/Klavier) zu geben. Sein Vorschlag: Kammermusikalische Werke der Komponisten Leoš Janáček, Georges Enescu und Béla Bartók aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sollen einem zeitgenössischen Opus gegenüber gestellt werden. Nach zwei Sonaten für Violine und Klavier wird es erstmals bei den Klassik-Konzerten am 2. Oktober eine Uraufführung geben. Wagner und Popescu haben gemeinsam eine rund 25-minütige Suite aus „Cafe Ringelspiel“ arrangiert. Den Schwerpunkt bildet eine Tanzfolge mit Mazurka, Polka, Walzer und Tango. Das abendfüllende Gesamtwerk – es knüpft an die Wiener Tradition der Strauß-Dynastie an – haben Alexander Wagner und Lukas Metzenbauer während ihrer Studienzeit am Salzburger Mozarteum gemeinsam getextet und vertont. Die Operette „Café Ringelspiel“ wartet noch auf ihre Premiere.

NICHT ALLTÄGLICHER KUNSTGENUSS

Warum der Kunstverein trotz aller Hindernisse am „Klassik-Feiertag“ festhielt, begründet 1. Vorsitzender Peter Wunder so: „Der 2. Oktober ist seit 2013 eine der beiden tragenden Säulen des Neunburger Kunstherbstes: Die Internationale Ahoj-Kunstausstellung und eine prominent besetzte Operngala im Wechsel mit einem großen Symphoniekonzert werten unser Saisonfestival zu einem regionalen Kulturereignis auf“. Dazu kommt ein weiteres Anliegen: Am 2. Oktober geht es laut Wunder auch um die Botschaft, dass nach einer endlos langen Serie von Absagen und Verschiebungen „Kultur live“ wieder möglich ist. Selbstverständlich unter Einhaltung aller vorgegebenen Sicherheitsauflagen. So habe der Vorstand des Kunstvereins im engen Schulterschluss mit der Freizeit GmbH Neunburg ein Schutz- und Hygienekonzept entwickelt und dem Landratsamt Schwandorf vorgelegt. Die Gesamtdauer des Kammermusikabends beträgt ohne Pause rund 75 Minuten.
Die Verantwortlichen des Kunstvereins Unverdorben appellieren an alle Musikfreunde in der Region: „Kommen Sie am Vorabend des Nationalfeiertages zu unserem kammermusikalischen Konzert in die Schwarzachtalhalle, beenden wir gemeinsam den kulturellen Lockdown mit einem nicht alltäglichen Kunsterlebnis!“

Eintrittskarten sind online (www.okticket.de / „Kammermusik im Kunstherbst“), bei den örtlichen VVK-Stellen und an der Abendkasse erhältlich.

DAS ABENDPROGRAMM

Jules Massenet (1842 – 1912)
Méditation
aus der Oper Thaïs

Leoš Janáček (1854 – 1928)
Sonate für Violine und Klavier
Con moto – Ballada. Con moto – Allegretto – Adagio

Georges Enescu (1881 – 1955)
Sonate für Violine und Klavier – „Torso”

—KURZE PAUSE–
(ca. 5 Minuten, Zuhörer bleiben auf ihren Plätzen!)

Alexander M. Wagner (*1995)
Lukas Metzenbauer (*1995)

Suite aus der Operette „Café Ringelspiel“
für Violine und Klavier
I
Mazurka
„Der Lauf der Uhr“
II
Marsch und Landler
Auftritt der Schönen Frau – Liebelei 1

III
Galopp
„Hut ab et en passant“
IV
Tango
„Nur ned hudln“
V
Landler und Polka
Liebelei 2 – Morgenszene
VI
Chanson
Unterweltsfranzose
VII
Walzer
Die Tödin und der Maler

Béla Bartók (1881 – 1945)
Rumänische Volkstänze (Auswahl)

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PORTRÄT: ALEXANDER MARIA WAGNER

Alexander Maria Wagner, Jahrgang 1995, studierte Klavier und Komposition bei Franz Hummel und Tristan Murail. Anschließend arbeitete er mit dem Pianisten Pavel Gililov am Salzburger Mozarteum, an welchem er Komposition studierte. Seit September 2019 setzt er seine Studien am renommierten Royal College of Music in London fort. Hierfür erhielt er das Leverhulme Arts Stipendium.AMWagner2
Seine Konzerttätigkeit führte ihn, neben zahlreichen Auftritten in Deutschland (Herkulessaal und Gasteig München, Beethoven-Haus und Beethovenfest Bonn, Karlshalle Ansbach, Audimax Regensburg, Max-Reger-Halle Weiden etc.) auch ins Ausland (Österreich, Schweiz, Tschechien, Italien, Frankreich und in die USA). Seine erste Sinfonie mit dem Titel „Kraftwerk“ komponierte er im Alter von 14 Jahren. Dieses jugendliche Orchesterwerk begeisterte den damaligen Chefdirigenten der Bulgarischen Nationalphilharmonie, Alexei Kornienko, auf Anhieb so sehr, dass er es mit seinem Orchester in Sofia für Oehms Classics auf CD einspielte.
Über seine zweite CD mit Klavierwerken von Bach, Schumann und einer eigenen Komposition schreibt Ingo Harden im Fono Forum: „…verblüfft von den ersten bis zu den letzten Takten durch die unverstellte Direktheit des Spiels und die klare, selbstgewisse Entschiedenheit der Aussage.“ / „… packt gewaltig kraft- und temperamentvoll zu, gestaltet aufregend „fertig“ und markant, meistert die vielen pianistischen und musikalischen Hürden mit einer überrennenden Bravour, als existierten sie überhaupt nicht.“
Im Januar 2016 gab er sein Solo-Debüt im Münchner Herkulessaal. Im Frühjahr 2017 spielte das Radiosinfonieorchester Moskau seine zweite Sinfonie und Tschaikovskys 1. Klavierkonzert b-moll op. 23 mit ihm als Solisten ein. Als Solist dieses Konzerts debütierte er mit großem Erfolg beim Neunburger Kunstherbst 2018, begleitet von den Prager Smetana Philharmonikern unter Leitung von Hans Richter. Vergangenen Herbst gab Wagner sein Debüt mit der Jenaer Philharmonie als Solist in Beethovens 3. Klavierkonzert c-moll. Kurz darauf führte ihn ein Kompositionsstipendium des Virginia Creative Center of Arts, erhalten für seine Wiener Operette „Café Ringelspiel“, mehrere Monate in die USA.

PORTRÄT: IOANA POPESCU

Jahrgang 1996, wurde in eine rumänische Musikerfamilie geboren. Bereits im Alter von acht Jahren gab sie ihr erstes öffentliches Rezital als Geigerin. Im Alter von 14 Jahren gewann Ioana Popescu mehrere Preise bei renommierten nationalen Wettbewerben für Geige, darunter einen 1. Preis bei Wettbewerb „Paul Constantinescu“, einen 2. Preis beim „George Georgescu International Competition“ und einen 2. Preis beim „Remember Enescu International Competition“. Bei Letzterem gewann sie ebenfalls einen Sonderpreis IoanaPopescfür die beste Interpretation der „Toccata Brevis“ von Alexandra Cherciu. Ioana Popescu ist Absolventin der „George Enescu Musikschule“ Bukarest (Prof. Valeriu Rogacev), welche sie mit höchster Auszeichnung abschloss. Seit September 2015 studiert sie an der Universität Mozarteum in Salzburg bei Prof. Annelie Gahl Geige.
Ioana Popescu arbeitete im Rahmen internationaler Meisterkurse mit Künstlern wie Sherban Lupu
(University of Illinois), Peter Schuhmayer (Royal College of Music, London), Gerard Schubert
(Wiener Philharmoniker) und Eric Grossman (Juilliard School of Music, New York). Ihre rege solistische und kammermusikalische Konzerttätigkeit führte sie neben zahlreichen Auftritten innerhalb Rumäniens auch ins Ausland (Österreich, Italien und Deutschland). Im Frühjahr 2020 führte sie eine Konzertreise mit ihrem Duo-Partner durch Rumänien, u. a. in die Philharmonien von Brasov und Bukarest. Für diese Saison stehen weitere Konzerte im Alten Rathaus Wien, in der Residenz Salzburg und der Stiftung Mozarteum an.

LUKAS METZENBAUER (*1995) ist ein österreichischer Komponist und Musiker. Seit Oktober 2019 studiert er an der Universität Mozarteum in Salzburg steirische Harmonika. Im Herbst 2018 führte ihn ein Kompositionsstipendium des Virginia Creative Center of Arts für mehrere Monate in die USA. Derzeit arbeitet er gemeinsam mit A. M. Wagner an der Operette „Café Ringelspiel“

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MEDIEN-ECHO

Konzert-Vorschau in der Zeitung „Der Neue Tag“ v. 1.10. 2020 als JPG-Datei: NT1Okt20
Konzert-Vorschau in der Chamer Zeitung/Straubinger Tagblatt v. 30. 09. 2020 als PDF- und JPG-Datei:030_CHO_ZTG_00_300920ChamerZeitung30Sept
Konzert-Vorschau in der Mittelbayerischen Zeitung, Ausgabe SAD, v. 30.09.2020 als JPG-Datei:30_Sep.STN1

Konzert-Vorschau in der Wochenzeitung „Rundschau Schwandorf“ v. 26.09.2020 als PDF-Datei:RundschauKlassik20

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