„Wer Lust hat, sich an Kunst im Großstadt-Stil auszuprobieren, ist hier an der richtigen Adresse“: Mit diesen Worten animierte der Kreisjugendring Schwandorf zur Teilnahme am Jugendworkshop „Kreatives Malen“ in der Neunburger Fronfeste. Für Organisation und Realisierung vor Ort zeichnete als KJR-Kooperationspartner der Kunstverein Unverdorben verantwortlich. Nach rund einem halben Jahr Corona-Zwangspause kehrt nun wieder Leben ins neue Kunstquartier, Im Berg 17, ein. Als Leitmotiv der Kunst-Kultur-Tage 2021 im Landkreis Schwandorf hatte der KJR auf NACHHALTIGKEIT gesetzt und daran die Fragestellung geknüpft: Nachhaltigkeit und Kunst – wie passt das zusammen? Für die vielfältigen Aspekte und Herausforderungen eines nachhaltigen, klima- und umweltfreundlichen Lebens jetzt und in der Zukunft gibt es zahlreiche Varianten. Die Auseinandersetzung der Kinder und Jugendlichen mit dem Thema funktioniert laut Kreisjugendring am einfachsten über die Kunst. Denn Kunst biete eine Spielwiese, um mögliche nachhaltige Lebens- und Verhaltensweisen aktiv, schöpferisch und mit viel Fantasie in Erfahrung zu bringen.Dazu offerierte der Schwandorfer Kreisjugendring während des Aktionszeitraums vom 27. Mai bis 6. Juni, unterstützt von zahlreichen Kooperationspartnern, diverse Kreativangebote und Mitmachaktionen im Kreisgebiet. Sich aktiv mit ihrer Vision einer lebenswerten Zukunft auseinanderzusetzen, lautete die Aufforderung an alle Interessenten am „Jugendworkshop 3“ in der Pfalzgrafenstadt Neunburg vorm Wald. Zielgruppe für das „Kreative Malen“ waren 12- bis 19-Jährige. Die Teilnehmer sollten in lockerer Runde im Graffiti-Style zum Thema Nachhaltigkeit eine Botschaft künstlerisch gestalten. „Dazu brauchen wir aber keine Spraydosen“, stellte gleich eingangs des Workshop-Nachmittags am 4. Juni Kursleiterin Tanja Lennert heraus. Mauern und Wände farbig zu besprühen, entspräche wohl kaum dem Nachhaltigkeits-Ideal. So griffen die anwesenden „Graffiti-Teenies“ zu Pinseln aller Größenordnungen und tauchten diese in ein breites Spektrum von Acrylfarben, um damit blanke Leinwände zu bearbeiten.„Graffiti“ steht für ein modernes Genre der bildenden Kunst: ein Sammelbegriff für thematisch und gestalterisch unterschiedliche sichtbare Elemente, zum Beispiel Bilder, Schriftzüge oder Zeichen, die mit verschiedenen Techniken auf Oberflächen gelangen. Beim Neunburger Workshop stand den Jugendlichen mit Valentin Lennert ein wahrer Kenner und Könner des Genres mit Rat und Tat beiseite. Eingangs vermittelte er eine Reihe praktischer Tipps. Zum Beispiel, wie man Buchstaben einen 3D-Effekt verleihen kann. Zuerst war den Junioren die Aufgabe gestellt, sich auf einen Slogan, Claim oder Spontispruch individuell festzulegen. Während Linda einen auf der Schautafel fixierten Vorschlag aufgriff – ECO NOT EGO – wandelte ihre Cousine Sarah einen anderen Musterspruch nach ihrem Gutdünken ab und aus „Go green“ wurde bei ihr THINK GREEN. Nur Marco kreierte ein eigenes Motto: NO SCHOOL – GO COOL.
Die Slogans galt es danach mit Bleistift zu skizzieren, also das kantige Grundgerüst des jeweiligen Buchstabens – ein Graffiti-Letter besteht aus Balken oder Kästen – mit einfachen Strichen zu Papier zu bringen. Anschließend konnte das so konzipierte Werk auf Leinwand übertragen, ausgemalt und noch mit kleineren Details angereichert werden. Die jungen Grafitti-Schüler wurden hierbei von ihren Mentoren ausdrücklich und wiederholt zum Experimentieren ermuntert. Dass die drei Workshop-Stunden (unterbrochen durch zehn Minuten Eis-Pause) wie im Flug vergingen, sei hier nur am Rande erwähnt…
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Beim Workshop 3 „Kreatives Malen im Graffiti-Style“ haben mitgemacht: Linda Mösbauer (14 Jahre), Winklarn; Sarah Röhrich (14 Jahre), Winklarn; Marco Meier (12 Jahre), Neunburg vorm Wald.
MEDIEN-ECHO
Bildbericht in MZ ONLINE v. 18. Juni 2021. Web-Link:
https://www.mittelbayerische.de/region/schwandorf-nachrichten/graffiti-ohne-sprayen-21416-art2013408.html