Der zehnte Neunburger Kunstherbst ist jetzt publik: In der Jubiläumssaison 2022 gibt’s neben 20 künstlerisch hochwertigen Veranstaltungen erstmals auch einen „Jugendbonus“. Bei fünf ausgewählten Kultur-Events in der Schwarzachtalhalle und im historischen Schlosssaal heißt es für Schüler, Studenten und Auszubildende Eintritt frei!
Im Spätsommer des Jahrs 2013 schlug die Geburtsstunde des Neunburger Kunstherbstes. „Mit einer ultraheißen Nadel“, so erinnerte sich Karl Stumpfi während der Pressekonferenz am Dienstag, „haben wir damals das erste Programm gestrickt und das passte noch auf ein DIN a 4-Poster“. Was auf dem eher schmucklosen Blatt angekündigt wurde, sorgte indessen für Aufsehen bei den Kunst- und Kulturfans der Region: Neben der 1. Internationalen Ahoj-Kunstausstellung war eine ebenfalls international besetzte Operettengala avisiert und Beethovens „Neunte“ mit dem Schlusschor „Ode an die Freude“ sollte die Konzertreihe „Klassik in der Schwarzachtalhalle“ begründen. Den Klangkörper der Chorphilharmonie Regensburg unter Leitung von Horst Frohn verstärkten Partnerchöre aus Kobe und Osaka/Japan. „Damals öffnete sich, wenn auch nur einen Spalt breit, für Neunburg das Tor zur großen, weiten Kulturwelt“, beschrieb der Kunstherbst-Koordinator die vor einem Jahrzehnt in der Pfalzgrafenstadt ausgelöste Aufbruchstimmung. Corona-bedingt werde heuer auch das zehnjährige Bestehen des gemeinnützigen Neunburger Kunstvereins Unverdorben nachgeholt, begründete 1. Vorsitzender Peter Wunder den Anspruch, im Jahr 2022 eine „Jubiläums-Spielzeit mit entsprechender Strahlkraft“ zu proklamieren. In seiner Rückblende auf die Gründerzeit verwies er auf zwei wesentliche Faktoren. Zum einen beruft sich der im Juli 2011 gegründete Kunstverein Unverdorben auf die bis ins Mittelalter zurückreichende Achse Nürnberg – Prag. Nach „Wandel durch Handel“ werde diese nun mit Kunstaktivitäten neu belebt und damit gleichzeitig zur Völkerverständigung beigetragen. Eine „Zeitenwende“ für Neunburg vorm Wald stellte zudem die im Juli 2012 eingeweihte neue Schwarzachtalhalle dar. Diese Location sei laut Wunder „eine Konzerthalle, auf die wir stolz sein können“. Das für 2022 vorgelegte Kulturprogramm mit 20 teils hochkarätig besetzten Veranstaltungen des KVU und seiner Partner beschrieb der 1. Vorsitzende als „sehr ambitioniert“, schränkte aber sofort ein: „Natürlich müssen wir die weitere Corona-Entwicklung abwarten“. Peter Wunder versicherte aber den Kunstliebhabern in der Region, dass sich alle Veranstalter bemühen werden, die gesetzlichen Infektionsschutz-Maßnahmen akribisch einzuhalten. Als Novum hob er hervor, dass am Freitag, 16. September zum Kunstherbst-Auftakt erstmals die Vernissage einer Ahoj-Kunstausstellung im Foyer des Neuen Rathauses stattfinden werde. Der Erweiterungsbau war anstelle des abgebrochenen Anwesens Im Berg 7 errichtet worden. Das so genannte Altmann-Haus diente dem KVU von 2013 bis 2016 als Kunstquartier. Wunder nutzte die PK nicht zuletzt für eine Dankabstattung an alle Förderer und Mäzene, namentlich nannte er hierbei die Stadt Neunburg, den Bezirk 0berpfalz, den Corona-Sonderfonds des Bundes sowie ortsansässige Firmen und Privatspender. Ihre Unterstützung habe die Realisierung der KVU-Planungen eines Jubiläumsprogramms gesichert, dessen finanzielles Volumen sich „auf einen höheren fünfstelligen Betrag beläuft“.Das Premium-Event der neuen Kunstherbst-Saison ist die „Klassik-Gala“ am 2. Oktober, 19 Uhr, in der Schwarzachtalhalle, zugleich auch das Festkonzert zum zehnjährigen Bestehen des Kunstvereins Unverdorben und des 10. Neunburger Kunstherbsts. Dazu gab es bei der Pressekonferenz Informationen und Erläuterungen aus erster Hand. Aus Wien bzw. München kamen die beiden Protagonisten angereist. Pianist Alexander Maria Wagner ist kein Unbekannter mehr. Geradezu sensationell sein Neunburger Debüt im Kunstherbst 2018, als der damals 23-Jährige als Solist in Tschaikowskys Klavierkonzert Nr. 1 brillieren konnte. 2020 sprang er mit seiner Partnerin, der rumänischen Violinistin Ioana Popescu mit einem „Ersatzkonzert“ ein, als das geplante Orchestergastspiel der Vogtland Philharmonie wegen Lockdowns abgesagt bzw. verschoben werden musste. 2018 begann auch die künstlerische Zusammenarbeit mit Dirigent Reinhold Mages. Unter dessen Leitung wurde das dritte Beethoven-Klavierkonzert mit Solist Wagner und der Jenaer Philharmonie in Rosenthal-Theater Selb/Oberfranken aufgeführt. Die Werkauswahl für die Neunburger Klassik-Gala, so bestätigte Mages, sei in enger Abstimmung mit dem Pianisten erfolgt. „Wie kommt man auf Brahms?“ Bei Beantwortung dieser „Programm-Frage“ sind Dirigent und Solist d’accord: „Mit diesem Konzert wurde etwas ganz Neues in der Musik geschaffen. Das Klavier agiert hier nicht nur virtuos, sondern ist voll in das Orchester integriert“. Wagner schwärmt über dieses frühe Brahms-Opus als „etwas, das den klassischen Rahmen sprengt“. Diese „große sinfonische Dichtung für Klavier und Orchester“ zähle sicher zu den größten Klavierkonzerten der Romantik. Plausibel für den Orchesterchef Mages, dass man einem Werk von Johannes Brahms eine Sinfonie von Antonin Dvorak gegenüberstellt. Beide Komponisten waren befreundet, Brahms förderte den jüngeren Kollegen, wann und wo es ihm möglich war. Naheliegend auch, dass die Wahl auf die Sinfonie Nr. 9 e-moll fiel. Der Untertitel „Aus der Neuen Welt“ verweist auf den Amerika-Aufenthalt Dvoraks. Insbesondere die von Heimweh gefärbte Kantilene des Englischhorns im Largo-Satz hat zum hohen Bekanntheitsgrad von Opus 95 beigetragen – „eine der größen Sinfonien überhaupt“, bekräftigt Reinhold Mages. Das Programm dieser Klassik-Gala steht nach Meinung des KVU-Vorsitzenden auch für die deutsch-tschechische Verbindung und entspreche somit auch dem Satzungszweck des Neunburger Kunstvereins. Auf zwei Aspekte wollte 2. Vorsitzender Karl Stumpfi, seit 2013 auch Kunstherbst-Koordinator, im Jubiläumsprogramm 2022 hinweisen. „Als Kunstverein ist es uns von besonderer Bedeutung und Dringlichkeit, die junge Generation jenseits des Mainstreams im Kulturbetrieb vor Ort anzusprechen und mitzunehmen“ Aus den Generationen übergreifenden Angeboten hob er das OVIGO-Gastspiel mit dem Musical „Der kleine Horrorladen“ (vier Vorstellungen Ende November/Anfang Dezember) hervor. Zudem möchte man speziell in dieser Jubiläumssaison jüngeren Semestern den Besuch von Kulturveranstaltungen durch einen „Jugendbonus“ schmackhaft machen. Bei folgenen fünf ausgewählten Terminen mit dem Kunstverein Unverdorben und den Freunden der Kunst Oberviechtach wird freier Eintritt gewährt: Chanson- und Filmmusik-Abend (Samstag, 24. 09., 19.30h, Schlosssaal), Neunburger Klassik-Gala (Sonntag, 2. 10., 19h, Schwarzachtalhalle), Kammermusik-Konzert (Samstag, 29. 10., 19h, Schlosssaal), Jazz-Session (Sonntag, 13. 11., 19h, Schwarzachtalhalle) und Blasmusi & Comedy (Samstag, 19. 11., 20h, Schwarzachtalhalle). Ganz besonders freue er sich über die außerordentliche Bandbreite des Neunburger Kunstherbstes 2022. So werden hier Angebote von der Klassik bis zum Jazz und von der bodenständigen Blasmusik bis zur „Orange Soul Sensation“ unterbreitet. „Jetzt setzen wir unsere Hoffnung nur noch darauf, dass auch alles gut angenommen wird“.
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In der zehnten Jubiläumssaison des Neunburger Kunstherbstes bieten der Kunstverein Unverdorben Neunburg vorm Wald und die Freunde der Kunst Oberviechtach einen besonderen „Jugend-Bonus“ an: Für ausgewählte Kulturveranstaltungen in der Schwarzachtalhalle (2. 10., 13. 11., 19. 11.) und im historischen Schlosssaal (24. 9., 29.10.) haben Schüler, Studenten und Auszubildende freien Eintritt. Ausweise für Kontrollen an der Abendkasse bitte mitbringen!)
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Als weiteres Anschauungsbeispiel aus dem Gesamtpaket von insgesamt 20 Kulturveranstaltungen von Mitte September bis Mitte Dezember diente bei der PK im Rathaus-Sitzungssaal das große Jazz-Event „Elephants marchin‘ on“ am 13. November. Mit-Organisator Roman Sorgenfrei kündigte an, dass am genannten Sonntagabend in der Schwarzachtalhalle eine Präsentation des Debüt-Albums der „Elephanten“ über die Bühne gehen werde. Die von seinem Sohn Jonas gegründete Combo führe vier der profiliertesten Jazzern in der Deutschen Szene zusammen. Darunter der renommierte Jazz-Pianist und Hochschuldozent Rainer Böhm, Nürnberg, der Saxophonist Wanja Slavin und der Bassist Matthias Akeo Nowak. Das aufstrebende Quartett komplettiert Schlagzeuger Jonas Sorgenfrei, trotz junger Lebensjahre schon ein mehrfacher Preisträger. Der Neunburger absolvierte sein musikpädagogisches Studium in Würzburg und Nürnberg mit Schwerpunkt Jazzmusik, legte drei Examina ab und darf sich jetzt auch Instrumenten-Master nennen.
1. Bürgermeister Martin Birner beglückwünschte den Kunstherbst-Initiator Kunstverein Unverdorben für das in den zurückliegenden zehn Jahren Geschaffene. Hier treffe hervorragendes ehrenamtliches Engagement und große Kooperationsbereitschaft mit Bildungseinrichtungen und einheimischer Wirtschaft zusammen, welches in der Summe zu einer beachtlichen Bereicherung des kulturellen Lebens in unserer Heimatregion führe. So zählt das Neunburger Klassik-Galakonzert am Vorabend des Nationalfeiertages von Anfang an zu den Kunstherbst-Highlights.
20 KUNSTHERBST-TERMINE AUF EINEN BLICK:
9.09. Die Nacht der offenen Kirchen
16. 09. Vernissage Kunstausstellung Ahoj 22 stadt.land.kunst (bis 30.10.)
23. 09. Toni Lauerer: „Lauter Deppen“
24. 09. Gabriele Banko & Filmmusik
2. 10. Neunburger Klassik-Gala: A. M. Wagner & Vogtland Philharmonie
8. 10. Autorenlesung Lieven Rother
14. 10. Konzert der Versöhnung
15. 10. Akusticduo „Tunes for Two“
21. 10. Französischer Chanson-Abend
22. 10. 2. Neunburger Open Stage
29.10. Kammermusik mit dem Gaudignini-Trio
5. 11. Stefan Rimek: Lieblingsballaden
7. 11. Blau-Gelber Montag mit den 4 Unverdorbenen & Special Guests
11. 11. Wolfgang Krebs: Vergelt`s Gott!
13. 11. Jazz-Session mit den „Elephants“
19. 11. Unterhaltungsabend Blasmusi & Comedy
20. 11. Orgelkonzert Prof. Steven Heelein
26., 27. 11., 3. 4. 12. Familienmusical „Der kleine Horrorladen“
15. 12. Ludwig Thoma: Heilige Nacht
17.12. „Tanquoray“ – The Orange Soul Sensation
(Weitere Infos dazu siehe Untermenue „Neunburger Kunstherbst“ auf dieser Seite!)
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MEDIEN-ECHO
Bericht in der Mittelbayerischen Zeitung, Ausgabe Cham-Bayerwald, v. 19. August 2022 als jpg-Datei:
Bericht in der Zeitung „Der Neue Tag“, Ausgabe Schwandorf, v. 8. August 2022 als jpg-Datei:
Bericht in der Mittelbayerischen Zeitung, Ausgabe Schwandorf, v. 27. Juli 2022 als jpg-Datei: