Jonas Sorgenfrei ließ „Elephants“ aufmarschieren

Musiker aus der „Jazz-Bundesliga“ zu Gast

Auf Einladung des Kunstvereins Unverdorben in der Schwarzachtalhalle "on stage": v. li. Pianist Rainer Böhm, Bassist Matthias Akeo Nowak, Saxofonist Denis Gäbel und Schlagzeuger Jonas Sorgenfrei. Foto: Karl Stumpfi

Auf Einladung des Kunstvereins Unverdorben in der Schwarzachtalhalle „on stage“: v. li. Pianist Rainer Böhm, Bassist Matthias Akeo Nowak, Saxofonist Denis Gäbel und Schlagzeuger Jonas Sorgenfrei. Foto: Karl Stumpfi

Der aus Neunburg stammende Schlagzeuger und Percussionist Jonas Sorgenfrei feierte am Sonntagabend mit seiner Formation „Elephants Marching On“ ein triumphales Comeback in seiner Heimatstadt. Und rechtfertigte die Vorschusslorbeeren, mit denen er nach Hause kam: „Er wird als eines der größten deutschen Jazz-Talente der letzten Jahre gehandelt“, verriet kürzlich die BR-Jazztime! Die zweieinhalbstündige Jazz-Session setzte ein weiteres Glanzlicht im breitgefächerten Musik-Angebot der Jubiläumssaison 10. Neunburger Kunstherbst…
Die hochkarätige Besetzung dieses Konzertabends in der Schwarzachtalhalle ließ einen Vergleich mit Spitzenspielern der Jazz-Bundesliga aus Köln, Mainz, Frankfurt oder Stuttgart als nicht übertrieben erscheinen. 1. Vorsitzender Peter Wunder konnte nach seinen Grußworten nicht umhin, die künstlerischen Referenzen der anwesenden Jazzer nur auszugsweise in Erinnerung zu rufen.
**********************************************
„Jazz ist eine Musik, die nie still steht, die sich selbst immer wieder neu erfindet und Überraschendes hervorbringt“. (Stefan Gerdes, NDR-Jazzredakteur)
**********************************************
Pianist Rainer Böhm absolvierte von 1997 bis 2001 sein Studium im Fachbereich Jazz- und Popularmusik an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Mannheim, als Stipendiat erlangte er seinen Master of Music an der City University in New York mit Bestnote. Nach mehreren Lehraufträgen ist Böhm Professor für Jazz-Piano und Ensembleleitung an der Hochschule für Musik in Mannheim und gleichzeitig in Nürnberg. Neben vielen Preisen und Auszeichnungen erhielt Rainer Böhm den ersten Preis beim BMW Welt Jazz Award mit dem Peter Gall Quintett (2021), den Preis für den besten Solisten und 1. Preis mit dem Bastian Jütte Quartett beim Neuen Deutschen Jazzpreis (2016) und wurde für den Echo Jazz (2015) in den Kategorien „Ensemble des Jahres national“ und „Instrumentalist des Jahres national Piano“ nominiert.
Saxofonist Denis Gäbel absolvierte von 1999 bis 2005 sein Bachelor- und Masterstudium am „Conservatorium van Amsterdam“ sowie ein Auslandssemester 2006 an der Manhattan School of Music in New York. Seit diesem Jahr ist er Mitglied der hr-Big Band (Frankfurt Radio Big Band) und wirke seit 2007 an verschiedenen CD-Produktionen diverser Jazz-Formationen mit, unternahm zahlreiche Tourneen im In- und Ausland und war Finalist beim Deutschen Jazz-Preis. Seit 2012 unterrichtet Gäbel in einem Lehrauftrag Saxofon für Jazz an der Johann-Gutenberg-Universität Mainz und wirkte 2021/22 in einer Professur an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien mit. Denis Gäbel ging auch unter die Buchautoren und veröffentlichte 2010 mit Co-Autor Michael Villmow den Band „Saxofon für Dummies“, das inzwischen auch in Englisch und Französisch übersetzt worden ist. Bassist Matthias Akeo Nowak studierte Orchestermusik und Jazz an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim und am New Yorker Queens College.
*****************************************************
BESETZUNG des Jazz-Konzerts im Neunburger Kunstherbst
Denis Gäbel – Saxofon
Rainer Böhm – Klavier
Matthias Akeo Nowak – Bass
Jonas Sorgenfrei – Schlagzeug

*****************************************************
Als Mitglied der Jungen Deutschen Philharmonie und der Jungen Österreichischen Philharmonie trat er im In- und Ausland auf. Von 1999 bis 2008 spielte er in der Gruppe Triosence, mit der er 2001 den Wettbewerb „Jugend jazzt“ gewann und mehrere Alben einspielte. 2010 gründete Nowak sein Koi Trio und zählt heute zur Kölner Jazz-Szene. Konzertreisen führten den Bassisten nach Albanien, Frankreich, England, Italien, USA und Indien.
Der Neunburger Lokalmatador Jonas Sorgenfrei offenbarte schon frühzeitig sein musikalisches Talent: Er begann bereits ab fünf Jahren Schlagzeug an lokalen und regionalen Musikschulen zu lernen. Nach dem Abitur studierte er an der Berufsfachschule für Musik in Nürnberg, die er 2014 als „Staatlich geprüfter (Ensemble)Leiter für Popularmusik“ abschloss. Seine Liebe zur Musik führte den jungen Neunburger zum Studium an der Hochschule für Musik in Würzburg, bei der er 2019 mit dem Bachelor in Jazz-Schlagzeug und einem zusätzlichen pädagogischen Zertifikat in Jazz-Gesang abschloss. Auch Jonas Sorgenfrei absolvierte einen Studienaufenthalt in New York City u. a. am Drummers Collective und an der Manhattan School of Music. Seinen Master-Abschluss erreichte er 2021 in Jazz-Drums in Nürnberg u. a. bei Professor Rainer Böhm, mit der er nun im Rahmen des 10. Neunburger Kunstherbstes auf der Bühne stand. Sein Debüt als Bandleader gab Sorgenfrei 2021, als auch die CD „Elephants Marching On“ erschien. Seine Trioaufnahme „Moods“ wurde im April 2022 veröffentlicht. Beim Neunburger Heimspiel am 13. November griff er auf in den genannten CDs eingespielten Titel zurück. Im ersten Set präsentierte die Combo die dynamisch-rhythmisch und improvisatorisch höchst anspruchvollen Titel „State of Affairs“, „Elephants Marching On“, „Coffee Bean Dance“, (Peaceful) Life Upon A Dyying Star“ und die Ballade „Afflicted“. Nach der Pause folgten die CD-Auskopplungen „Morning Traffic“, „Something Familiar“, „Reminiscing“ und „Questioning“.Der Schlussapplaus war enorm und erzwang die Zugabe „There They Go“.
Der immer wieder aufbrandende Szenenbeifall legte ein beredtes Zeugnis darüber ab, dass sich größtenteils eingeschworene Jazz-Freaks im Auditorium befanden. Sie alle teilten denn auch das Statement des Schweizer Jazz-Experten Ursus Bachthaler. Dieser attestierte Bandleader Jonas Sorgenfrei ein „feinnerviges, agiles, aber nie aufdringliches, pulsierendes Spiel“, mit dem er ein Fundament errichtete, auf dem die Combo mit Solisten aus der Ersten Liga der deutschen Jazzszene abheben konnten. D’accord war die applausfreudige Zuhörerschaft schlussendlich auch mit dem Kritikerurteil, das Sorgenfrei & Co drei Tage vorher beim Regensburger Jazzclub erhielten: „Ein Konzert auf höchstem klanglichen Niveau mit einer unglaublichen Präzision. Diese Jazzmusiker sollte man sich merken!“
Um im eingangs bemühten Vergleich mit der Bundesliga zu verweilen: Sorgenfreis Heimspiel am Sonntagabend fand in Anwesenheit von Dr. Brych statt: Der Vater eines der bekanntesten deutschen Fußball-Schiedsrichter ist selbst ausgewiesener Kenner und Jazzclub-Mitgründer. Grund genug für den Neunburger, dem „Friedl“ eines der Konzertstücke persönlich zu widmen…
KVU-Vorsitzender Peter Wunder begrüßte die vier profilierten Jazz-Musiker und überreichte ihnen abschließend gemeinsam mit Kunstherbst-Koordinator Karl Stumpfi Geschenke in Form von "Kunstverein Unverdorben-Weißwein". Foto: Maria Wunder

KVU-Vorsitzender Peter Wunder begrüßte die vier profilierten Jazz-Musiker und überreichte ihnen abschließend gemeinsam mit Kunstherbst-Koordinator Karl Stumpfi Geschenke in Form von „Kunstverein Unverdorben-Weißwein“. Foto: Maria Wunder

*****************************************************+

MEDIEN-ECHO

Bericht in der Zeitung „Der Neue Tag“, Ausgabe SAD, v. 17. 11. 2022 als jpg-Datei:NTjazzerLogoKH

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.