Das Team bewies hierbei Flexibilität und Improvisationstalent. Die räumliche Dimension der früheren Glaspolier erlaubte eine Platzierung von drei von insgesamt vier Märchen-Stationen unter dem vor allen Wetterunbilden schützenden Dach. Nur die Eröffnung des Abends mit einem Grußwort von KVU-Vorsitzendem Peter Wunder und einer kurzen Einführung durch Hermann Schmucker sowie die vierte Station fanden unter freiem Himmel statt. Angeführt von Musiker Markus Held, Klarinette, vollzogen Akteure und Gäste den Kulissenwechsel in die ehemalige Glaspolier. Dort wurden die Schönwerth-Märchen „Der Zwergenkönig“, „Die Prinzessin und die „Kuh“ und „Die Krähe“, teilweise textlich umgearbeitet und erweitert, mit Lichteffekten und Schattenspiel in Szene gesetzt. Die von Schmucker und Willi Urban in Oberpfälzer Mundart sowie von Heilwig von Hennigs vorgetragenen Handlungen entfalteten auch „indoor“ jene Magie, um die Anwesenden in die von Franz Xaver Schönwerth geschaffene mythischen Märchenwelten zu entführen. Zum Finale verlagerte sich das Geschehen wieder vor das Gebäude, wo das Publikum vom Knistern des inzwischen entfachten Lagerfeuers empfangen wurde. Das Märchen vom Wiesel rundete den Abend stimmungsvoll ab. Der lange Schlussapplaus war eine hörbare Bestätigung, welch tiefen Eindruck auch die Reprise des Schönwerth-Märchenspiels bei jungen und alten Zuschauern/Zuhörern hinterlassen hatte. Die Zusammenarbeit des Neunburger Kunstvereins Unverdorben mit der Kleinen Bühne Blaue Blume Regensburg wird übrigens schon im kommenden Neunburger Kunstherbst fortgesetzt: Am Freitag, 29. September heißt das Thema „Die Poesie des Lichtes“, Schauplatz ist wieder die Alte Glaspolier in Untermurnthal.
Unsere Aufnahmen vermitteln einen Querschnitt des Schönwerth-Märchenabends 2023. Fotos: Jörg Maderer und Karl Stumpfi
Die Wiederaufnahme des Schönwerth-Märchenabends mit der Kleinen Bühne Blaue Blume Regensburg sollte wie bei der erfolgreichen Vorjahrspremiere im zauberhaften Garten der Alten Glasschleife in Untermurnthal über die Bühne gehen. Diesmal machte jedoch das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Die so genannten „Eisheiligen“ machten ihrem Namen alle Ehre: Tagelang Regen, Wind und kühle Temperaturen drängten den Frühling in die Defensive. An eine Openair-Aufführung am Abend des Servatius-Tags war nicht mehr zu denken. Hermann Schmucker, Prinzipal des Theaters Blaue Blume, war zum Umdisponieren gezwungen. Der Spaziergang zu den Märchen-Stationen wurde kurzerhand in den Saal verlegt.