Workshop mit 25 Kunststudenten aus Pilsen Pleinair-Malerei als Kunstherbst-Vorspiel
„En plein air“ ist französisch und bedeutet im Freiem Und genau dort befindet sich das größte und schönste Atelier, dass man sich zum Malen aussuchen kann. Auch wenn es manchmal ein bisschen unkomfortabel ist (Wind, Wetter, Mücken, Schlepperei, um nur ein paar der Unannehmlichkeiten zu nennen) ist es das absolut wert, sein Malzeug zu packen und nach draußen zu ziehen. Denn nur dort sieht man diese Farbenvielfalt, die unter natürlichen Lichtverhältnissen gegeben ist. Man kann mit dem bloßen Auge Nuancen erkennen, die keine Kamera der Welt wiedergeben könnte.
Nur beim direkten Malen vor Ort ist es möglich, die Atmosphäre einer Landschaft mit dem Pinsel so unmittelbar einzufangen. Man sieht nicht nur sein Motiv. Man spürt es, hört es, riecht es – steht mitten drin im eigenen Bild. Auch in Deutschland gibt es immer mehr Menschen, die sich für die Pleinairmalerei begeistern. Die Website „Pleinairmalerei“ soll eine Plattform sein für alle, die draußen malen oder sich für deren Bilder interessieren. Und vielleicht schafft sie es sogar die Pleinairmalerei in Deutschland noch bekannter zu machen, in der Hoffnung, die Freude am Draußen-Malen mit immer mehr Menschen zu teilen. Der Neunburger Kunstverein hat sich diese Denkansätze zueigen gemacht und sozusagen als Vorspiel zur 11. Neunburger Kunstherbst-Saison einen Internationalen Workshop für Freiluftmalerei im Programm vorgesehen. Im Vorfeld wurden Konktakte zur Westböhmischen Universität Pilsen, Fakultäten Kunst & Graphik und Pädagogik, geknüpft, aber auch lokale und regionale Bildungseinrichtungen wie das Ortenburg-Gymnasium Oberviechtach und die Gregor-von-Scherr-Realschule Neunburg vorm Wald in die Planungen eingebunden. Mit dem Landschaftsarchitekten Dipl. Ing. Jochen Martz wurde zudem ein Fachmann ins Boot geholt. Als Location bot sich der Alte Glasschleife-Garten der Familie Kopp-Martz in Untermurnthal geradezu an. Am Sonntag Nachmittag empfingen dort bei herrlichem Sommerwetter 1. Bürgermeister Martin Birner und die komplette KVU-Vorstandschaft neben Realschuldirektorin Diana Schmidberger, selbst Kunsterzieherin, und Dozent Vladimir Vela 25 Studentinnen und Studenten aus Pilsen. Vladimir Véla bedankte sich für den warmherzigen Empfang in Neunburg. Er informierte, dass externe Workshops zwischen den Semestern üblich seien, mit dieser Variante der Landschaftsmalerei würden die Pilsener Studenten jedoch zum ersten Mal praxisnah konfrontiert.
Der Workshop begann am Montagmorgen und findet seinen Höhepunkt und Abschluss am Mittwoch mit einer „Land Art“-Aktion, bei der Pilsener Studenten, Oberviechtacher Gymnasiasten und Neunburger Realschüler „Hand in Hand“ zusammenarbeiten und Kunstwerke kreieren. Fotodokumentationen dieser länderübergreifenden Kunst-Kooperation werden dann Bestandteile der Internationalen Kunstausstellung AHOJ 23 sein. Diese beginnt mit der öffentlichen Vernissage am Freitag, 22. September, 18 Uhr, im neuen Rathausfoyer, Im Berg, und ist gleichzeitig offizieller Auftakt des 11. Neunburger Kunstherbsts. Besichtigt werden kann die Ausstellung anschließend jeden Sonntag in der Zeit von 14 bis 16 Uhr, letztmals am 29. Oktober 2023.
(Quelle: https://pleinairmalerei.de / Foto: Stephan Lindner)