Studenten, Gymnasiasten und Realschüler im Kreativ-Verbund

Kunstverein betritt mit „Land-Art“ Neuland

Der Grundstein für ein "Reich der Feen und Waldgeister" wird gelegt...

Der Grundstein für ein „Reich der Feen und Waldgeister“ wird gelegt…

Das vollendete Land-Art-Kunstwerk als Gemeinschaftsproduktion von Studenten, Gymnasiasten und Realschülern in der Kopp-Martz-Gartenanlage Untermurnthal. Fotos: K. Stumpfi

Das vollendete Land-Art-Kunstwerk als Gemeinschaftsproduktion von Studenten, Gymnasiasten und Realschülern in der Kopp-Martz-Gartenanlage Untermurnthal. Fotos: K. Stumpfi

Am dritten und letzten Tag des Freiluftmalerei-Workshops auf dem Areal der Alten Glasschleife Kopp-Martz in Untermurnthal stand LAND ART auf dem Programm – eine Kunstbewegung, die Kunstwerke in der Landschaft schafft, indem sie das Land selbst formt oder natürliche Materialien wie Steine oder Zweige benutzt.
Die künstlerischen Leiter (v. li.) Tanja Lennert, Diana Schmidberger, Vladimir Véla und Andrea Uhliarová.

Die künstlerischen Leiter (v. li.) Tanja Lennert, Diana Schmidberger, Vladimir Véla und Andrea Uhliarová.

Land-Art entstand in den 60er und 70er-Jahren als eine Ablehnung der Kommerzialisierung der Kunst. Die Künstler wollen keine Kunst machen, die man kaufen oder transportieren kann, sondern Kunst, die mit der Natur verbunden ist und bleibt. Den Anstoß dazu gab die Realschuldirektorin Diana Schmidberger, selbst Kunstpädagogin, von der Staatlichen Neunburger Gregor-von-Scherr-Realschule. Aktiv in das Projekt eingebunden waren Schülerinnen und Schüler ihres Kunstzweigs, Elftklässler des Ortenburg-Gymnasiums Oberviechtach mit ihrem Kunsterzieher Sebastian Dorn und sozusagen die „Artists in Residence“, Studenten der Westböhmischen Universität Pilsen mit Dozent Magister Vladimir Véla und seine Assistentin Andrea Uhliarová (Fakultät für Kunst und Graphik).
Das KVU-Team vor Ort (v. li.): Karl Stumpfi, Tanja Lennert, Dr. Hella Simandi u. Maria Bücherl. Foto; J. Martz

Das KVU-Team vor Ort (v. li.): Karl Stumpfi, Tanja Lennert, Dr. Hella Simandi u. Maria Bücherl. Foto; J. Martz


2. Vorsitzender des Kunstvereins, Karl Stumpfi, der den 1. Vorsitzenden Peter Wunder vertrat, stellte themenbezogen heraus: „Unser Verein besteht seit zwölf Jahren und betritt mit diesem Land-Art-Projekt Neuland. Mit Vorfreude und Spannung sehen wir den Resultaten dieser kooperativen Kreativ-Aktion entgegen, welche integrale Bestandteile der Kunstausstellung Ahoj 23 sein werden“. Vor Ort komplettierten die Vorstandsmitglieder Tanja Lennert, Maria Bücherl und Dana Ettl die KVU-Crew. Bei den Vorbereitungen hatte auch Renate Ullmann mitgewirkt und ihr Wissen um die neue Kunstbewegung Land-Art eingebracht.
SprecherInnen der Arbeitsgruppen erläuterten abschließend Ideen und Denkansätze.

SprecherInnen der Arbeitsgruppen erläuterten abschließend Ideen und Denkansätze.

Bevor es ans schöpferische Werk ging, die zu bespielenden Kunsträume festgelegt und die Arbeitsgruppen der Studenten, Gymnasiasten und Realschüler per Losentscheid zugeordnet wurden, bot der „Hausherr“, Landschaftsarchitekt Jochen Martz, eine Mustergartenführung im Schnelldurchlauf an. Nach rund dreistündiger Arbeit im Kollektiv waren die einzelnen Kunsträume soweit gestaltet und reif für die fotografische Dokumentation (zu besichtigen während der Ahoj23-Kunstausstellung von 22. September bis 29. Oktober in der Fronfeste). Welche Ideen der Raumgestaltung zugrunde lagen und im Teamwork weiterentwickelt wurden, erläuterten die Sprecherinnen und Sprecher der einzelnen Arbeitsgruppe beim finalen Rundgang durch das Gelände.

°Kunstraum „Spiegel Riff“ (Arbeitsgruppe mit den Pilsener Studenten Matěj Remeš und Šarlota Koucká):
Ein lebloser Stein verwandelt sich in ein Riff voller Leben, eine Kulisse für Moos und magische Geschöpfe, im Spiegelfluss, den Sand verbindend, Stein, Glas, Spiegel als Dinge, die sich nach vielen Jahren wieder an einem Ort treffen.

Im Felsenbeet

Im Felsenbeet

°Kunstraum „Drei Kanten“ (Arbeitsgruppe mit den Pilsener Studenten Alice Pokorná und Kristína Nguyenová):
Das Dreieck hindert uns kompromisslos daran, das Tor zu durchschreiten, Dank seiner scharfen Form bildet er einen Kontrast zu den umgebenden runden Formen im Garten. Durch seine Lage wird er zu einem markanten Element, das auf der zentralen Achse des Gartens sichtbar ist.

Dreieck im Bogen

Dreieck im Bogen

°Kunstraum „Komfort“ (Arbeitsgruppe mit den Pilsener Studenten Miroslava Benett und Kateřina Kobrlová):
Die Verbindung zwischen den Musen und dem Wohlbefinden durch das Pflanzenreich.

Garten der neun Musen

Garten der neun Musen

°Kunstraum „Ein Spaziergang“ (Arbeitsgruppe mit den Pilsener Studenten Jakub Černý und Filip Horák):
Wir haben eine Skulptur von einem Mensch und einem Hund geschaffen. Der Mensch folgte dem Hund und der Hund wartete… Der Mensch stürzte und konnte den Hund nicht erreichen. Der Hund blieb an seinem Platz und wartete auf den Mensch.

Wartender Hund

Wartender Hund

°Kunstraum „Unterirdischer Klang“: (Arbeitsgruppe mit den Pilsener Studenten Kei Ichikawa und Lucie Kramperová):
Gemeinsam wollten wir den Wind und die Lage des Gartens nutzen, um Beziehungen zu anderen Menschen auszudrücken, die auch auf kleine Weise miteinander verbunden sind. Die dünnen Fäden, die sich im Wind wiegen, sind so schön wie zwischenmenschliche Beziehungen, die schwer zu sehen sind. Es schien zu den Steinen zu passen….
Bei der Idee des Steinwerks ging es um Klang: die Steine symbolisieren Klänge. Die Idee des runden Fensters war geboren und die Wurzeln des Baumes schienen das Licht des Fensters zu repräsentieren. Wir fanden diese Idee interessant, weil das Fenster auch eine Verbindung zur Welt darstellt.

Ein Klang-Steinwerk

Ein Klang-Steinwerk

°Kunstraum „Das Blumenzimmer“ (Arbeitsgruppe mit den Pilsener Studenten Lucie Bubeníková und Martin Gebert):
Für das Konzept unserer Arbeit war es wichtig, die entfernten Enden des heimischen Gartens mit dem Rest des Gartens zu verbinden. Das ist ein Durchgang des Friedens. Das Symbol der Zimmer, das sich im Garten mehrfach wiederholt, war wichtig. Es ist möglich, die Gesamterfahrung von Jochen Martz‘ Garten hier zusammenzufassen.

"Durchgang des Friedens"

„Durchgang des Friedens“

°Kunstraum „Ringe des Lebens“ (Arbeitsgruppe mit den Pilsener Studenten Katerina Bartúnková und Lea Drozdová):
Schon herabfallende Blätter leichte Blätter bilden auf einer glatten Wasseroberfläche Ringe, die Bewegung und Leben bringen und Brücken verbinden.LAKunstraum7

°Kunstraum „Skelett der Veränderlichkeit“ (Arbeitsgruppe mit den Pilsener Studenten Hana Černá und David Fuxa):
Unterstützen eines alten Teils eines Baumes mit „totem“ Material, das einmal Teil des Baumes war.
Die Kombination der beiden Elemente. Erinnert optisch an die DNA. Der Schattenwurf zeigt die Richtung der Skulptur an.

"Skelett der Veränderlichkeit" in der Gartenanlag Kopp-Martz, Untermurnthal.

„Skelett der Veränderlichkeit“ in der Gartenanlag Kopp-Martz, Untermurnthal.

Mag. Vladimir Véla bedankte sich zum Abschluss des Workshops beim Veranstalter Kunstverein Unverdorben und bei Hausherrn Jochen Martz für die gute Zusammenarbeit und Gastfreundschaft. Fotos; J. Martz

Mag. Vladimir Véla bedankte sich zum Abschluss des Workshops beim Veranstalter Kunstverein Unverdorben und bei Hausherrn Jochen Martz für die gute Zusammenarbeit und Gastfreundschaft. Fotos; J. Martz

KHBanner23JPG

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.