
Großer Auftritt des Vokal-Quartetts Gesche Geier, Esther Baar, Jeffrey Nardone und Daniel Ochoa bei „There’s no business like show business“ aus dem Musical „Annie get your gun“.

Das nordbayerische Traditionsorchester Hofer Symphoniker gastierte unter Leitung von Dirigent Michael Konstastin erstmals in der Schwarzachtalhalle. Fotos: Karl Stumpfi
Die regionale Tageszeitung „Der Neue Tag“ schwelgte in ihrem Konzertbericht in Superlativen: Ein großartiges Orchester, herausragende Sängerinnen und Sänger, wunderschöne Lieder. Mit dem Neujahrskonzert zieht der Kunstverein Unverdorben einen Trumpf. Das vom Opernfestival Oberpfalz veranstaltete Gala-Konzert mit den Hofer Symphonikern zog in der Schwarzachtalhalle über 350 Gäste in seinen Bann und begeisterte mit bekannten Arien und beliebten Duetten aus Oper, Operette und Musical.
Mit der Ouvertüre zur Oper „Carmen“ von Georges Bizet wurde der Abend schwungvoll eingeleitet, nahtlos schloss sich mit der Habanera aus „Carmen“ ein echter Opern-Hit an – ambitioniert vorgetragen von Mezzosopranistin Esther Baar. Sie war kurzfristig für die erkrankte Kollegin Vera Semienieuk eingesprungen. Mit dem Lied an den Mond aus Antonin Dvoraks erfolgreichster Oper „Rusalka“ konnte sich Sopranistin Gesche Geier effektvoll in Szene setzen. Die Lichtregie hatte dafür gesorgt, dass hinter dem 60-Musiker-Orchester rechtzeitig ein Vollmond aufgegangen war. Ebenso konnten die männlichen Stimmen ihre ersten Auftritte eindrucksvoll halbszenisch gestalten: Bassbariton Daniel Ochoa mit dem Prolog des Tonio aus der italienischen Verismo-Oper „Der Bajazzo“ von Ruggiero Leoncavallo und Tenor Jeffrey Nardone mit einer Arie des Alfredo aus der Oper „La Traviata“ von Guiseppe Verdi („Dei miei bollenti spiriti“). Nach zwei weiteren Opern-Ausschnitten von W. A. Mozart „Hai gia vinta la causa“ aus „Figaros Hochzeit“ (Daniel Ochoa) und Giacomo Puccini „O mio babbino caro“ (Gesche Geier) kam der Schwenk hin zur Operette. Da durfte natürlich Johann Strauß nicht fehlen, dessen 200. Geburtstag die Musikwelt im laufenden Jahr gedenkt. Das Duett „Trinke Liebchen, trinke schnell…Glück ist, wer vergisst“ aus der „Fledermaus“ (Gesche Geier/Jeffrey Nardone) und das Schwipslied aus „Eine Nacht in Venedig“ (Esther Baar) animierte die Zuhörerinnen und Zuhörer, sich in der Konzertpause selbst mit Rebensaft oder Schampus reichlich einzudecken. Operettenlastig begann auch der zweite Teil des Programms. Dem spritzigen Entreact aus der „Fledermaus“ (3. Akt) folgte mit dem Auftrittslied des Ollendorf „Ja, ich hab sie ja nur auf die Schulter geküsst“ aus „Der Bettelstudent“ von Carl Millöcker ein weiterer Ohrwurm des Genres (Bassbariton Daniel Ochoa)
Den Schwerpunkt dieser zweiten Halbzeit des Neujahrskonzerts bildeten bekannte und beliebte Musical-Titel wie „Ich hätt‘ gern getanzt heute Nacht“ aus „My fair Lady“ von Frederick Loewe (Gesche Geier) und „Maria“ aus der „Westside Story“ von Leonard Bernstein (Jeffrey Nardone). Orchestral wurde dieser Bernstein-Musical-Klassiker durch ein Medley von den Hofer Symphonikern unter Leitung von Michael Konstantin zum Ohrenschmaus. Zum Finale wurde dann wieder Champagner-Seligkeit und bacchantisches Schwelgen heraufbeschworen. Dazu steuerten das Chanson „Oft genügt ein Gläschen Sekt“ aus der Operette „Frühjahrsparade“ von Robert Stolz und „Brindis“, das Trinklied aus Verdis „La Traviata“ bei – und auch der von Konstantin gegründete und betreute Laienchor des Opernfestivals Oberpfalz bekam hier nochmals eine große Bühne.
Noch bevor der „Radetzky-Marsch“ von Johann Strauß Vater als unverzichtbare Zugabe eines jeden Neujahrskonzerts den Schluss-Akkord setzen sollte, ergriff Michael Konstantin vor den Orchestermusikern und dem Sängerensemble das Mikrofon. Nach einer Dankabstattung an alle Aktiven und Förderern für ihr Engagement machte er die Liquidation des Opernfestival Oberpfalz publik. Der große Zeitaufwand, welchen er als hauptberuflicher Chordirektor und Kapellmeister am Städtetheater Zwickau-Plauen nicht mehr leisten könne und die finanzielle Gesamtsituation habe diese Entscheidung unumgänglich gemacht.

„Trinke Liebchen, trinke schnell…“ Duett aus der Strauß-Operette „Die Fledermaus“ mit Gesche Geier und Jeffrey Nardone

Die Kooperationspartner des Opernfestivals Oberpfalz, vertreten durch die KVU Vorsitzenden Peter Wunder und Karl Stumpfi, bedankten sich bei Dirigent Konstantin und den Akteuren auf der Bühne. Foto: Gabriele Kiesl

Ein großes bayerisches Traditionsorchester zu Gast in der Schwarzachtalhalle: die Hofer Symphoniker.

