
Zwei Jahre und drei Monate nach der letzten Veranstaltung des Neunburger Kunstvereins gab es am 25. März in dem nicht mehr bewirtschafteten Szene-Lokal „Alte Seilerei“ wieder ein Konzert mit den Vier Unverdorbenen. Fotos: K. Stumpfi, A. Feldmeier, J. Käsbauer

Die Musiker Klaus Götze, Jürgen Zach und Franz Schöberl ( v. li.) fühlen sich in der Alten Seilerei pudelwohl.
Zwei Jahre und drei Monate sollten vergehen, ehe wieder eine öffentliche Musikveranstaltung im originell ausgestatteten Szene-Lokal an der Oberen Hauptstraße über die Bühne gehen konnte. Dabei war ein Comeback der Vier Unverdorbenen schon im März 2024 angedacht worden. Mit Inhaber Feldmeier wurde vereinbart, das satirische-musikalische Programm „O du mein Österreich“ in der Alten Seilerei zu wiederholen. Ein Todesfall in der Familie eines Ensemblemitglieds erzwang die kurzfristige Absage. Aufgeschoben hieß jedoch nicht aufgehoben. Schnell waren sich alle Beteiligten einig, mit dem Nachfolge-Programm „Polt(er)abend“ einen neuen Anlauf zu unternehmen, das stillgelegte Szene-Lokal wieder zu beleben. Immerhin hatten die Vier Unverdorbenen auf dieser Kleinkunstbühne zwischen 2015 und 2022 insgesamt sechs musikalische Lesungen präsentiert – die letzte übrigens am 4. März 2020, zwei Wochen vor dem Corona-Lockdown.
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„…möchte mich persönlich noch bei Ihnen melden und mich bei Ihnen und Ihren Kollegen für diesen unterhaltsamen Abend bedanken. Sollte ein neuer Abend geplant sein, können Sie sich gerne wieder bei mir melden. Gute Zeit!“ (Mail-Nachricht von Besucherin Alexandra Dommer an Rezitator Karl Stumpfi)
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Am Dienstag, 25. März, 19.30 Uhr, war es endlich so weit. Nach Grußworten von Hausherr Alois Feldmeier, der für den verhinderten KVU Vorsitzenden Peter Wunder einsprang, griffen die Musiker Jürgen Zach, Klaus Götze und Franz Schöberl in die Saiten und Tasten. Ihre Version des Haindling-Erfolgtitels „Bayern, das san mir“ eröffnete den Alte-Seilerei-Nostalgieabend und nahm rund 40 Gäste aus der Region auf ihren Bayern-Exkurs mit. Rezitator Karl Stumpfi streute kabarettistische und humoristische Texte von Gerhard Polt ein. Dazu sorgten die Neunburger Schnadahüpfln von und mit Jürgen Zach für herzhafte Lacher im Publikum. Eineinhalb Stunden niveauvoller Unterhaltung gingen an diesem Abend wie im Fluge vorbei, bis der „Klarinettenmuckl“ den Schlussakkord setzte und den Akteuren langer, lautstarker Applaus entgegenbrandete.
Das Nostalgie-Event nach über zwei Jahren Zwangspause soll kein Strohfeuer bleiben. Hausherr Feldmeier signalisierte weitere Kooperations-Bereitschaft und der Kunstverein Unverdorben möchte sich demgemäß um Nachhaltigkeit bemühen. Über einen weiteren Musikabend noch vor den Sommerferien wollen die Protagonisten intensiv nachdenken und mögliche künstlerische Besetzungen prüfen. Die Ideallösung wäre natürlich, wenn ein Pächter für die regelmäßige Bewirtschaftung des Altstadtobjekts gefunden und fest etabliert werden könnte.

Die Gäste tauchten für eineinhalb Stunden in die magische Atmosphäre des Szene-Lokals „Alte Seilerei“ ein.
