Fünf Künstler/innen aus drei Ländern in Neunburg

Kurzportraits der AHOJ 20-Aussteller

Jane Broadwater Larew: Flusslandschaft in Ostbayern

Jane Broadwater Larew: „An der Naab“ – Flusslandschaft in Ostbayern

JANE BROADWATER LAREW, Virginia/USA:
Jane Broadwater Larew hat ihre Ausbildung zum Master of Fine Arts in Painting and Drawing an der University of Delaware, Newark, absolviert. Beeindruckende Farbdynamik und emotionale Ausdruckskraft sind längst zu ihrem Markenzeichen geworden.
„Ich hätte früher nie gedacht, dass ich überhaupt einmal nach Deutschland reisen werde“, so die professionelle Kunstmalerin und bekennende Jazz-Liebhaberin, deren Urgroßvater Deutscher war. Erstmals kam sie im Jahr 1998 als Gastkünstlerin über das internationale Austauschprogramm mit dem Virginia Center for the Creative Art (USA) zu einem mehrwöchigen Arbeitsaufenthalt in das Oberpfälzer Künstlerhaus nach Schwandorf-Fronberg. Mittlerweile verbringt sie rund ein Drittel des Jahres in der Oberpfalz. Aus dem Wechsel der Jahreszeiten der Region, klimatisch durchaus mit dem Wetter in Virginia vergleichbar, zieht sie eine ganz eigene Inspiration. „Bayern und Virgina“ war folgerichtig eine Ausstellung überschrieben, die in der Regionalbibliothek Weiden zu sehen war. Gemeinsam mit Broadwater präsentierte die Augsburger Malerin und Kunstpädagogin Irene Fritz eigene Werke, anschließend auch bei „Layers“ im Mc Guffey Art Center in Charlottesville/Virginia.
Neben weiteren amerikanischen Städten (Millay Colony for the Arts, New York; Arlington Arts Center, Washington D.C.; Muse Gallery, Philadelphia/Pennsylvania; Maryland Institute of Art, Baltimore/Maryland) trat Jane Broadwater Larew auch in der Tschechischen Republik (Schloss Klenova) sowie wiederholt in Ostbayern bei Ausstellungen auf: Regensburg (Kunst und Gewerbeverein, Städtische Galerie), Weiden (Kunstverein), Wackersdorf (BMW Innovationspark) und Schwandorf (Artist in Residence im Oberpfälzer Künstlerhaus).
Quelle: http://www.janebroadwaterlarew.com/vita/vita.html)
Jane Broadwater-Larew

Jane Broadwater-Larew


***************************************************************************************
JANA ŠIFTOVÁ, České Budějovice, Tschechische Republik:
Die Künstlerin wurde 1960 in Písek geboren und lebt heute in Budweis. Nach ihrer Gymnasialzeit in der Heimatstadt immatrikulierte sie an der Universität für Landwirtschaft und Gartenbau in Brünn. Dort studierte sie von 1978 bis 1983 und schloss mit dem Ingenieursgrad ab.
Jana Siftová

Jana Siftová

Wie sie zur Malerei kam, beschreibt Jana Šiftová wiefolgt: „Meine Kindheit und Jugend verbrachte ich in meinem Geburtshaus inmitten des Gebirges Písecké hory. Diese Tatsache hat mich für den Rest meines Lebens beeinflusst. Für mich sind die Natur und meine Aufenthalte in ihr eine Flucht in eine Traumwelt, ein Ort des Friedens, der Gelassenheit und der Liebe. Während meines Studiums begann ich zu malen, insbesondere Aquarelle und Ölgemälde – autodidaktisches Schaffen aus dem inneren Bedürfnis heraus, flüchtige Momente von der Schönheit der Blumen, Sonnenuntergängen, Herbstfarben festzuhalten.
Dann kam eine Zeit, in der ich mich ganz meiner Familie widmete und erst wieder anfing mit meiner Kreativität, als meine Töchter älter waren. Zuerst in Form von Aquarellen – eine Zeit des Malens unter freiem Himmel (Plainair-Malerei). In den Jahren 2000 bis 20005 widmete ich mich der Makrofotografie. Ich habe hauptsächlich die Details der Blumen erfasst. Mit meinen großformatigen Fotografien nahm ich an mehreren Ausstellungen des Intersalons des Verbandes tschechischer Künstler in České Budějovice teil. Erst 2013 kehrte ich durch das Atelier Tvor unter der Leitung von Mgr. Marta Vaverková intensiver zum Malen zurück. Seit 2016 male ich bei der akademischen Malerin MgA. Irena Friess Staneva, jetzt unter der Schirmherrschaft der südböhmischen Aleš-Galerie (Alšova jihočeská galerie), arbeite mit Aquarellen, Pastellen, Acrylfarben und bin auch wieder zum Öl zurückgekehrt. Ich wähle Themen, bei denen es keine farbkontrastierenden Kompositionen gibt, ich verwende keine harten Linien und Konturen. Ich mag die nahtlose Mischung aller möglichen Farbtöne mit dem Spiel von Licht und Schatten. Derzeit ist die größte Herausforderung für mich das Aquarell, das sich nicht wie andere Techniken wiederholt überlappen kann. Ich mag die Transluzenz und Leichtigkeit von feuchtem Aquarell. Malen ist pure Freude, ein Weg der Meditation…“
Jana Šiftová: Natur-Aquarell

Jana Šiftová: Natur-Aquarell

*******************************************************************
JOSEF MERKL, Zangenstein:
„Die Grafik und die Farben, wie die Natur sie zeichnet,“ so Josef Merkl in einem MZ-Interwiev vom 22. März 2020, hätten ihn zur „Lichtmalerei“ bewegt. Die Naturfotografie sei zu seiner Passion geworden. Beruflich ist der gebürtige Zangensteiner (Jg. 1968) als Sozialpädagoge engagiert. Inzwischen umfasst allein das Archiv seines erklärten Lieblingsmotivs – Landschaften rund um die Schwarzach – weit über 2000 Aufnahmen. Daraus hat er 2017 erstmals eine beeindruckende Multivisionsshow zusammengestellt, welche einmalige Einblicke in die Natur von den beiden Quellen bis zur Mündung in die Naab gewährt. Erst eine große Fotoausstellung 2019 im Schwandorfer Heimatmuseum motivierte Merkl, das Thema in einem Bildband zu veröffentlichen. „Die Schwarzach – eine Perle unter den bayerischen Flüssen“ erschien im Frühjahr 2020 als hochwertiges Offset-Druckerzeugnis mit 188 Seiten.

Josef Merkl. Foto: Ralf Gohlke, MZ

Josef Merkl. Foto: Ralf Gohlke, MZ


Auf seinen fotografischen Werdegang blickt Josef Merkl zurück: „Im Dezember 1996 kaufte ich mir meine erste Spiegelreflex-Kamera. Über 20 Jahre bin ich der Marke Canon treu geblieben, bevor ich Anfang 2017 auf die Fuji X-T2 umgestiegen bin und nun nach und nach die passenden Objektive hierfür erwerbe. Der Umstieg von analoger zu digitaler Fotografie erfolgte erst spät. Der Wechsel war aber dann 2011 mit dem Kauf einer digitalen Spiegelreflex-Kamera vollzogen…“
Die Schwarzach. Foto: Josef Merkl

Die Schwarzach. Foto: Josef Merkl


**********************************************************************
KARL MARTZ, Fürth,
geboren 1938 in Lodz, präsentiert bei AHOJ 20 – Kunst & Heim@ eine Fotografie-Serie aus einem historischen Garten.
Karl Martz

Karl Martz

Alle Exponate dieser Ausstellung stammen aus einer Gartenanlage, die am Stadtrand von Fürth liegt und im Jahr 1911 angelegt wurde. Er ist im Grundkonzept bis heute erhalten und wird von der heutigen Eigentümerfamilie im ursprünglichen Stil gepflegt. Der eingewachsene Garten mit seinen Großbäumen strahlt das mystische Flair aus, welches nur eine alten Anlage bieten kann und lädt mit ihrer motivischen Vielfalt zum künstlerischen Fotografieren ein. Der Ehrgeiz der gezeigten Bilder ist laut Martz neben dem Vordergründigen, das zunächst nicht Sichtbare einzufangen und das geheimnisvolle der Natur eines in die Jahre gekommenen Gartens, der nur geordnete und gezähmte Natur sei, zu vermitteln. Karl Martz rät deshalb den Ausstellungsbesuchern in der Neunburger Spitalkirche, Hauptstraße 1: „Wenn Sie sich beim Betrachten der Bilder etwas Zeit lassen und Sie dann mehr spüren als Sie sehen, dann haben diese Bilder ihren Zweck erfüllt“.
Historischer Garten bei Fürth, 1911. Foto: Karl Martz

Historischer Garten bei Fürth, 1911. Foto: Karl Martz


*************************************************************************
FLORIAN ZEITLER, Teublitz:
1966 in der Landeshauptstadt München geboren und wohnt heute in Loisnitz. Er ist seit rund drei Jahrzehnten als experimenteller Objekt- und Metallkünstler freischaffend tätig, seither auch mit zahlreichen Ausstellungen sowie Kunstprojekten an die Öffentlichkeit getreten. Darüber hinaus ist Zeitler als Dozent in Workshops im Auftrag diverser Bildungseinrichtungen unterwegs. Additive und formende Verfahren bestimmen den Prozess der experimentellen Gestaltung dieses Künstlers. Skulpturen und Objekte beinhalten dominierend Metall oder Eisen als eigenständiges Gestaltungselement, werden aber oft durch die Kombination mit weiteren Materialien zu besonderen Objekten. Form und Volumen der Werke entstehen in nahezu traditioneller, fast vergessener Arbeitsweise.
Florian Zeitler, Teublitz

Florian Zeitler, Teublitz

1983 durchlief Zeitler eine Ausbildung im Eisenwerk Maxhütte-Haidhof – wohl Initialzündung für den Objektkünstler, den Werkstoff Metall in das Zentrum seiner kreativen Arbeit zu rücken. Allein oder durch die Kombination mit beispielsweise Stein, Glas oder Holz entsteht ein experimentelles Kunstwerk. Vorhandenes und Neukonstruiertes werden eine Einheit in der Absicht, ein rhythmisches Spannungsverhältnis zwischen dynamischen und statischen Aussagen zu erhalten. Deshalb kommen seine Werke modern-futuristisch daher oder auch als Rekonstruktion von klassischen Motiven. Florian Zeitler ist regelmäßig Teilnehmer beim Bildhauersymposion in Mühlhausen. Unter anderem ist sein Name mit dem Projekt „Kunstwaldgarten“ im Raffa verbunden.
In der Heimatregion ist seine Inspiration und Kreativiät unübersehbar, so bei „Kunst im Park“, eine 2018 umgesetzte Idee zur Aufwertung des Stadtparks in Maxhütte-Haidhof. Zu Beginn dieses Jahres nahm der Kunstverein Unverdorben Kontakt zu Florian Zeitler auf. Im Zusammenhang mit der sanierten Neunburger Fronfeste ist eine künstlerische Ausgestaltung dieses historischen Bauwerks im Burgbereich angedacht. Er hat inzwischen Skizzen für eine Personalskulptur in der früheren Arrestzelle vorgelegt. Leider mussten diese Pläne infolge der Corona-Pandemie einstweilen zurückgestellt werden. Ein kleiner Schaffens-Querschnitt des Objekt- und Metallkünstlers bleibt jedoch Bestandteil der diesjährigen Internationalen Ausstellung „AHOJ 20 – Kunst & Heim@“ im Rahmen des 8. Neunburger Kunstherbstes.
Florian Zeitler: Outdoor-Kunstprojekt

Florian Zeitler: Outdoor-Kunstprojekt

LogoKH

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.