Ahoj 14-Künstlerporträts (I)

Harri Schemm und der radikale Provinzialismus

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Der Künstler Harri Schemm, einer der vier Aussteller bei „AHOJ 14“ vom 18. September bis 19 Oktober in Neunburg vorm Wald, ist ein echtes Gesamtkunstwerk: Er malt, schreibt, fotografiert und performt mit allem, was ihm und seinem Improvisationstalent gerade zur Verfügung steht. Der „Provinzialismus, die selbstgenügsame Beschränkung aufs Nächstliegende“ (Bazon Brock) wird von Harri Schemm konsequent als experimenteller Freiraum genutzt – unabhängig davon, ob diese Provinz geographisch oder mental verortet ist.

Harri Schemm, Nürnberg

Harri Schemm, Nürnberg

Auf ebenso humorvolle wie direkte und entwaffnende Weise reflektieren die Werke Harri Schemms Biographisches und Alltagsszenen, aber auch die gesammelten Absurditäten unserer Zeitläufe. Neben farbenprächtigen Ölbildern und Aquarellen zählen zu seinem ebenso umfangreichen wie vielfältigen Werk bildhauerische Arbeiten, Siebdrucke, Fotografien, Gedichte und vieles andere mehr. Vor allem aber entstehen immer wieder Performances von groteskem Witz, wenn der Künstler z. B. als Chinese verkleidet selbsterfundene Lebensweisheiten verkauft, mit einem Rüttler von der Baustelle Lachsäcke zerstampft oder als Weißer Elefant – seinem Alter Ego – auf einem Moped durch die Nacht fährt.

(Laudatio von Anke Schlecht, Institut für moderne Kunst Nürnberg)

 

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