BEATE SEIFERT, 1. Vorsitzende des Kunstvereins Unverdorben:
„Steine in ihrer unterschiedlichen Form begleiten die Menschen von Anfang an. Zuerst als Werk- und Feuerzeuge, als Baumaterial, Schmuckstücke oder Glücksbringer. Jeder von uns hat wahrscheinlich irgendwann einmal am Ufer eines Sees oder Flusses gestanden und versucht, einen flachen Stein über das Wasser hüpfen zu lassen. Oftmals gehen wir durch die Natur, heben diesen oder jenen Stein auf , weil er in der Sonne glitzert, weil seine Maserung ins Auge fällt, weil er so ein wundervoller Handschmeichler ist, oder weil die Form dieses Steines uns an etwas erinnert.
Seit Generationen suchen Wissenschaftler den Stein der Weisen. Wissenschaft, Phanstasie, Schönheit, Lebensqualität – vielleicht ist gerade diese Vielschichtigkeit dieses Materials, die Künstler immer wieder inspiriert Steine in den Mittelpunkt ihres Schaffens zu stellen. Auch Mauern und Grenzen werden leider errichtet mit Steinen. Mauern, die Menschen, Völker, Kulturen und Kunst trennen.
Unsere Aufgabe ist es, diese Mauern einzureißen und aus den wieder gewonnnen Steinen Wege zu bereiten für wundervolle Begegnungen, Begegnungen der Völkerverständigung, für Kultur und Kunst! Wir Oberpfälzer haben zu Steinen eine besondere Beziehung . Ein altes Oberpfälzer Sprichwort beschreibt das harte Leben früherer Zeiten mit den Worten: „Viel Steine gab’s und wenig Brot“. Wollte ein Bauer das Feld bestellen, musste er erst die zahlreichen Steine vom Boden aufsammeln. Die Oberpfälzer sind es quasi gewohnt, dass man ihnen Steine in den Weg legt. Vielleicht sagt man auch deswegen, dass der Oberpfälzer mit einem steinharten Schädel gesegnet ist. Steinharte Menschen anfangs. Doch hat man ihre Freundschaft gewonnen, währt diese Freundschaft ein „Steinleben“ lang.
Wie erklärt man Kunst oder gar das Werk eines Künstlers? J. W. v. Goethe bezeichnet Kunst als die Vermittlerin des Unaussprechlichen und deshalb erschien es ihm als eine Torheit, sie wieder durch Worte vermitteln zu wollen. Deshalb verzichte ich an dieser Stelle auf eine Beschreibung oder gar Interpretation einzelner Kunstwerke unserer diesjährigen wunderbaren Künstler. Stattdessen möchte ich sie einladen, die Werke in ihren unzähligen Facetten auf sich wirken zu lassen. Bevor es aber soweit ist, möchte ich mich bei all denen bedanken, die durch ihr Engagement, ihre Unterstützung und ihr Wohlwollen diese Ausstellung „Begegnung 2015 – Stein“ erst möglich gemacht haben.
Vielen Dank der Stadt Neunburg mit 1. Bürgermeister Martin Birner, die unserem Verein diese Räumlichkeiten zur Verfügung stellt. Vielen Dank an die Akademie für die wieder wunderbare Zusammenarbeit. Vielen Dank an alle fleißigen Helfer, die beim Herrichten der Ausstellungsräume beteiligt waren, besonders Peter Wunder, Renata Heimerl, Karl Stumpfi, Hans Fischer, Conny Schmid, Barbara Deml, Renate Ullmann, Fritz Reichert, Jürgen Zach, Wilfried Nößner, Franz Smolen, Alfons Leitl und Josef Birner.
Bevor wir die Hauptakteure vorstellen, danken wir herzlich für ihr Kommen und wünschen Ihnen nun eine spannende Ausstellung, angeregte Gespräche über Kunst und Kunstwerke sowie bleibende Eindrücke bei unserer Ausstellung „Begegnung 2015 – Schiefer, Granit, Kalk“.
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JOHANN FISCHER, Akademie für Natur und Industriekultur Ostbayern-Böhmen:
„Im Namen der Akademie für Natur und Industriekultur Ostbayern-Böhmen darf ich mich den Begrüßungsworten der 1. Vorsitzenden Beate Seifert anschließen und Sie alle im Namen des Akademievorsitzenden Dr. Peter Deml und des stellv. Vorsitzenden Josef Schönhammer herzlich bei unserer gemeinsamen Vernissage willkommen heißen. Danke, dass Sie so zahlreich gekommen sind. Ihre Anwesenheit zeigt, dass Sie die gemeinsame Arbeit von Kunstverein und Akademie positiv bewerten und dass wir mit unserem Angebot richtig liegen. Wir sind froh und dankbar, dass der Kunstverein das Jahresthema der Akademie „Steine“ wieder zum Anlass genommen hat, die Sommerausstellung zum Altstadtfest dem Akademiethema zu widmen.
Bei den Vorbereitungen sind wir auf das bereits in Ensdorf gezeigte Ausstellungsprojekt „schiefer-granit-kalk“ von Jean-Christophe Meillan und Friedrich Brandl gestoßen.
Das Gesamtkonzept hat in der Akademie Gefallen gefunden und auch die Bereitschaft, die Finanzierung zu übernehmen. Im Zusammenwirken mit der Vorstandschaft des KVU haben wir, glaube ich, ein gelungenes Ausstellungskonzept gefunden und verwirklicht, das Sie heute kennenlernen sollen:
Die drei Steinarten der Oberpfalz gestaltet in verschiedenen Kunstrichtungen:
– Bildhauerei von Vasilij Plotnikov und Marek Skubal
– künstlerisches Handwerk aus der Dombauhütte Regensburg,
– Grafik, Fotografie von Jean Christoph Meillan
– Literatur in Form von Gedichten von Friedrich Brandl, Kulturpreisträger des Bezirks Oberpfalz 2013
– und schließlich Musik in kongenialen Vertonungen dieser Lyrik von Jürgen Zach und seinen Freunden.
Ich wünsche Ihnen Freude und interessante Eindrücke bei unserer gemeinsamen Ausstellung und freue mich im Anschluss auch noch auf interessante Gesprächskontakte mit Ihnen“.
DAS MEDIEN-ECHO
Mittelbayerische Zeitung v. 22.8.15:
Der Neue Tag v. 22.8.15: