Retrospektive: Michaela Krinner (1915 – 2006)

Michaela Krinner: Die Neunburgerin Mara Pfäffinger als Pfalzgräfin im Festspiel "Die Hussitengeißel".

Michaela Krinner: Die Neunburgerin Mara Pfäffinger als Pfalzgräfin im Festspiel „Die Hussitengeißel“.

Eine Werkausstellung im Schwarzachtaler Heimatmuseum im Rahmen des 3. Neunburger Kunstherbstes erinnert an Michaela Krinner, eine große Künstlerin und Malerin des magischen Realismus, welche in den Nachkriegsjahren in Neunburg vorm Wald lebte und heuer 100 Jahre alt geworden wäre. Ein repräsentativer Querschnitt ihres künstlerischen Schaffens mit Bildern, Zeichnungen und Grafiken kann ab Sonntag, 11. Oktober bis einschließlich 31. Oktober im Schwarzachtaler Heimatmuseum besichtigt werden. Es handelt sich hierbei um Leihgaben des Museums Laufen e. V., des Schwarzachtaler Heimatmuseums Neunburg vorm Wald, von Dr. Friedl Brych, Barbara Mayer, Gertrud Stadlbauer, Ludwig Meixner, Theo Männer, Rudi Schmid und Christl Sieß.

Öffentliche Vernissage ist am Sonntag ab 10 Uhr im historischen Schlosssaal mit einer Einführung durch Heimatpfleger Theo Männer und musikalischer Umrahmung durch „Die Klanghölzer“. Öffnungszeiten der Ausstellung: Sonntag von 10 bis 12 Uhr und 14 bis 17 Uhr sowie Mittwoch von 14 bis 17 Uhr. Eintritt frei, Spenden für den Museums-Arbeitskreis erbeten.

 BIOGRAFIE:

Michaela Krinner wird am 29. September 1915 in Waldmünchen geboren. Ihre Familie stammt väterlicherseits ursprünglich aus Bad Tölz und lässt sich als eine der Tölzer Flößerfamilien bis ins Mittelalter zurückverfolgen. 1916 stirbt ihr Vater während eines Einsatzes als Militärarzt in Polen an Flecktyphus. Ihre Gymnasialzeit verbringt Krinner von 1927 bis zum Abitur im Regensburger Internat der Salesianerinnen. Danach absolviert sie von 1931 bis 1937 eine Ausbildung als Lehrerin bei den Ursulinen in Straubing. Von 1939 bis 1941 ist sie als Referendarin bzw. Lehrerin in Rötz, Regenstauf, Amberg und Schönsee tätig. Von 1942 bis 1945 unterrichtet sie als Zeichenlehrerin an der Lehrerbildungsanstalt in Polling bei Weilheim und nimmt gleichzeitig ein Studium an der Akademie für angewandte Kunst in München bei Prof. Anton Marxmüller (geb. 1898 München) auf. In München ausgebombt, kehrt sie kurz vor Kriegsende auf abenteuerlichem Weg in die Oberpfälzer Heimat zurück. Von 1945 bis 1951 lebt sie in Neunburg vorm Wald in der Nähe von Regensburg und arbeitet als Lehrerin für Kunst und Theaterspiel. Sie setzt ihr Malstudium bei Prof. Walter Dolch in Amberg fort. Nach einem kürzeren Aufenthalt in Helmbrechts siedelt sie 1953 nach Ohlstadt bei Murnau über, wo sie eine Anstellung als Lehrerin erhalten hat. Die Begegnung mit Peter Beckmann, dem Sohn des Malers Max Beckmann, Kurdirektor und leitender Arzt in der Ohlstadter Rehabilitationsklinik, ist für ihre künstlerische Entwicklung wegweisend: auf seine Empfehlung besucht sie als Malschülerin von 1953 bis 1956 regelmäßig die Akademie-Kurse „Schule des Sehens“, die Oskar Kokoschka in Salzburg abhält. Von 1957 bis 1964 lebt sie in Tutzing am Starnberger See im Midgard-Haus, einem Künstlerhaus der Jahrhundertwende. Einige der in dieser Zeit geschaffenen Bilder entstehen in Zusammenarbeit mit ihrem Mitbewohner, dem Tänzer, Choreographen und Emil Orlik-Schüler Helge Peters-Pawlinin (1903–1981). Zwischen 1964 bis 1968 lebt sie in Fontainebleau bei Paris, wo sie am „Collège d’Etat International“ unterrichtet. Nach Deutschland zurückgekehrt, geht sie zunächst wieder nach Tutzing und zieht 1974 nach Laufen an der Salzach. 1978 beendet sie ihre Lehrtätigkeit und widmet sich nur noch der Malerei. In den achtziger Jahren unternimmt Krinner zahlreiche Reisen durch Südeuropa, Ägypten und in europäische Städte. Die gewonnenen Eindrücke schlagen sich in Reiseskizzen und in neuen Motiven ihrer Gemälde nieder. Zwischen 1982 und 1989 bildet sich Krinner in den graphischen Techniken durch Kurse bei Friedrich Meckseper (* 1936) in Salzburg und Willi Wimmer in Wolkersdorf weiter. In dieser Zeit treten die graphischen Arbeiten gleichberechtigt neben das Gemäldeschaffen. Noch bis kurz vor ihrem Tod ist Krinner künstlerisch tätig. Sie stirbt am 11. Oktober 2006 in Freilassing. (Quelle: wikipedia)

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