Erstmals in der über 50-jährigen Geschichte der Gregor-von-Scherr-Realschule legen 14 Schülerinnen und Schüler die Abschlussprüfung im Fach Kunsterziehung ab. Anlass genug, den Absolventen eine geeignete Plattform zur öffentlichen Präsentation ihrer Kunstwerke zu bieten. Einer entsprechenden Anfrage der Schulleitung kam deshalb der Kunstverein Unverdorben gerne nach. Er stellte seine Räumlichkeiten Im Berg 7 zur Ausrichtung der Schülerausstellung „Papier ist geduldig“ eine Woche lang zur Verfügung.
Vergangenen Freitagabend war Vernissage, zu der Direktorin Diana Schmidberger zahlreiche „Premierengäste“ willkommen heißen konnte.
Für den Neunburger Kunstverein Unverdorben lobte Geschäftsführer und Schatzmeister Peter Wunder die „Künstler“ der Klasse 10e für ihren Mut, ihre Arbeiten in der Öffentlichkeit zu zeigen. Eine tolle Ausstellung mit großer Spannbreite, so sein erster Eindruck, „von Albrecht Dürer bis Expressionismus ist stilistisch alles dabei!“ Auch Bürgermeister Martin Birner zeigte sich in seinem Grußwort vom Gebotenen sehr beeindruckt. Er nannte den neu an der Realschule etablierten Kunstzweig eine „Talentschmiede“. Begabte Kinder fänden hier eine Orientierungshilfe und könnten früh ihre Kreativität entfalten und entwickeln.
Direktorin Diana Schmidberger ging in ihrer Ansprache kurz auf die Titelwahl „Papier ist geduldig“ ein. Geboren wurde er bei der Kunstfahrt nach Deggendorf, wo der Besuch einer Papieraustellung auf dem Programm stand. Das Gesehene habe dann jeden Schüler zu eigenen Werken inspiriert. Die einzige Vorgabe lautete: „Es muss Papier sein, alles andere ist frei“. Heraus kam laut Schmidberger eine breite Vielfalt an Ausstellungsstücken, vom klassischen Scherenschnitt, über den Objektkasten bis hin zum Papierkleid.
Im Zentrum der Ausstellung befindet sich der „Schwarze Raum“, welcher die Umsetzung eines wichtigen kunstgeschichtlichen Themas der zehnten Klasse: Surrealismus. „Dieser sei so schön wie die zufällige Begegnung eines Regenschirms mit einer Nähmaschine auf dem Seziertisch“, berief sich Diana Schmidberger auf die Definition Lautréamonts. „Wir haben die Papierarbeiten der Schüler zu einer surrealistischen Rauminstallation vereinigt, die breiten Raum für Phantasie und Interpretation bietet. „Lassen Sie ihre Phantasie schweifen und Sie werden verstehen, was die Surrealisten mit ihren Bildern erreichen wollten“, appellierte die Direktorin an alle Besucher.
Die Schülerausstellung lade dazu ein, beim Streifzug durch die Kunstgeschichte den Horizont zu weiten, sich auf Altbekanntes aber auch auf ganz Neues einzulassen.
Abschließend galt der Dank der Schulleiterin folgenden 14 Absolventen des Kunstzweigs: Julian Artmann, Fiona Biehler, Lena Christ, Lukrezia Graf, Tatjana Hartl, Laura Hofmann, Monique Murer, Alina Pregler, Laura Schmid, Linda Schuhbauer, Anna-Sophie Singer, Linda Süß, Franziska Walbrun und Clara Wurm. Eine besondere Belobigung erfuhr Anna-Sophie Singer als Gewinnerin eines bayernweiten Architekturwettbewerbs mit ihrem Entwurf eines Mineralienmuseums. Aber auch hörenswerte musikalische Talente offenbarten die Kunstzweig-Absolventen: Lukrezia Graf am E-Piano mit ihrer Version von „House of the rising sun“, Julian Artmann mit einem Gitarrensolo und das Instrumentaltrio Lena Christ, Fiona Biehler und Linda Süß mit dem Finalsong: „Sounds of silence“.
DAS MEDIEN-ECHO:
Bericht in der MZ, Lokalteil Neunburg v. W., v. 11.4.16
Bericht im Neuen Tag, Kreisteil Schwandorf, v. 14.4.16