Es entsprang sicher nur dem Zufall, dass ausgerechnet am Tag der Neunburger Präsentation seines lyrischen Lebenswerks Post aus Frankfurt/Main eintraf: Joachim Kendzia fand kürzlich Aufnahme in den Kanon der besten deutschen Gedichte 2016/2017 („Ausgewählte Gedichte aus der Frankfurter Bibliothek – Dritte Abteilung: Die Lyrik des XXI. Jahrhunderts), die Taschenbuch-Fassung des Frankfurter Literaturverlags erreichte am Mittwoch Vormittag den Empfänger in Schönthal. Joachim Kendzia kann also mit Fug und Recht als ein bedeutender Dichter im deutschen Sprachraum bezeichnet werden.
Und diesem Rang wurde der erfreulich gute Besuch der Buchvorstellung „Ich war noch nie in Abrams Schoß“ am Mittwoch Nachmittag in der Buchhandlung am Tor vollauf gerecht.
Beate Seifert, 1. Vorsitzende des Kunstvereins Unverdorben, begrüßte ein „volles Haus“. Unter den Zuhörern befanden sich auch 1. Bürgermeister Martin Birner und ehemalige Kollegen und Weggefährten des früheren Pfarrers der evangelisch-lutherischen Gemeinde Neunburg vorm Wald (1986 bis 2001). Sie gab das Wort gleich an Joachim Kendzia weiter. Er apostrophierte den neu erschienenen Band seiner gesammelten Gedichte auch als Hommage an Neunburg. Denn in keinem anderen Ort habe er einen vergleichbar langen Aufenthalt vorzuweisen.
In seinem kurzen Prolog ließ der Poet andererseits deutlich anklingen, dass ein Gros der vor vielen Jahrzehnten entstandenen Dichtungen seine Kinder- und Jugendzeit in Berlin und hier vor allem die Nachkriegszeit reflektierten. Ein anderer Teil seines lyrischen Gesamtwerks ist Ausfluß persönlicher Erfahrungen und Eindrücke der beruflichen Betätigung als Pädagoge im Umgang mit schwer erziehbaren und kriminellen Jugendlichen. Das Zentrum der Gedichtesammlung bildet religiöse Lyrik, wohl wissend, dass dieses Genre nicht unbedingt zu den Rennern auf dem Büchermarkt zählt.
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„Weile und gehe nicht fort
dunkelverhangenes Licht
sprich uns dein schweigendes Wort…
Weile und gehe nicht fort
aus dem verwelkenden Wind
Weile doch blühendes Wort
weil wir so hungrig noch sind“. (Joachim Kendzia)
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Kendzia las anschließend eine Auswahl von Gedichten – gewissermaßen als Appetitsanreger – nämlich diese Titel: „Am Himmel reift Unendlichkeit“, „Da draußen trägt alles sein Wesen“, „Da steh ich nun am großen Meer“, „Der Wind riecht wie nach Moll“, „Gewaltiges hat mich gewandelt“, „Ich habe Tag und Nacht geschrieen“, „Ich sah auf den Feldern“, „Und wieder kommt die Dunkelheit“, „Sieh mal Mutter, die Laterne“, „Abrams Schoß“, „Traumbegegnung“, dazu einige Gedichte aus den Kapiteln „Straßenjugend“, „Heimkinder“ und „Weihnachten“.
Dass dem Autor nicht zuletzt eine gesunde Portion Humor innewohnt, fand zum Vergnügen der Zuhörer Ausdruck in den Texten „Gürtelrose“, „Geburtstagsfrauen“ und „Der Redner“. Zuletzt dankte Joachim Kendzia dem „Kleeblatt“ Alfred Weiß, Karl Stumpfi und Beate Seifert herzlich für deren Engagement zur Herausgabe des Lyrikbandes. Zu erwerben ist dieser für 11, 80 Euro ab sofort in der Buchhandlung am Tor, im Büro- und Pressezentrum, Hauptstraße; und im Café-Bäckerei Irl, Katzdorfer Straße.
MEDIEN-ECHO:
Bericht in der Tageszeitung „Der Neue Tag“, Ausgabe SAD, v. 11.11.16:
Bericht in der Mittelbayerischen Zeitung, Ausgabe SAD, v. 4.11.16 als pdf-Datei:
Bericht in der Mittelbayerischen Zeitung, Ausgabe SAD, v. 4.11.16 als jpg-Datei: