
„Musik, die für die Ewigkeit geschrieben wurde“, erklingt nach Worten Mark Masts beim Neunburger „Jahrtausendkonzert“ in der Schwarzachtalhalle. Dazu gastiert die Bayerische Philharmonie erstmals in der Oberpfalz. Bildquelle: Dt. Orchestervereinigung/picture-alliance/dpa
Im Laufe des späten Samstag Vormittag treffen zwei Omnibusse aus der Landeshauptstadt München in der 1000-jährigen Jubiläumsstadt ein. An Bord: 80 Berufs-Orchestermusiker der Bayerischen Philharmonie und zehn Nachwuchsmusiker aus der Region. Nach einer Probenwoche in München sind sie in die Oberpfalz aufgebrochen, um ein weithin beachtetes Kulturprojekt vor Ort fortzusetzten und mit dem „Jahrtausendkonzert“ am 2. Oktober einem erfolgreichen Abschluss zuzuführen. Das Who is Who des Regierungsbezirks wird sich dazu ein Stelldichein in der Schwarzachtalhalle geben. Dem sinfonischen Klangfest geht „Akkordarbeit“ in Sinne des Wortes voraus: Heute üben die Philharmoniker gemeinsam mit ca 35 Schülern und jungen Blaskapellenmitgliedern in der „Jahrtausendprobe“ (öffentlich ab 17 Uhr, Eintritt frei!) Am Sonntag, 19 Uhr, haben Klassik-Musikfreude aus Nah und Fern die Gelegenheit, bei der öffentlichen Generalprobe in die Klangwelten der Wiener Klassik und Spätromantik einzutauchen. Auf dem Programm stehen Gipfelwerke wie Mozarts „Jupiter-Sinfonie“ und Bruckners „Romantischer Sinfonie“. Das eigentliche Jahrtausendkonzert am Vorabend des Nationalfeiertags ist seit langem ausverkauft.
Selbst alt eingesessene Kulturfreunde können sich nicht daran erinnern, derlei in den vergangenen Jahrzehnten in der mittleren Oberpfalz erlebt zu haben: Ein professionelles Großorchester verlässt seinen Standort in der Millionen-Metropole und nimmt während drei Tagen Residenz in einer ländlich strukturierten Kleinstadt mit 8000 Einwohnern! Der Neunburger Kunstverein Unverdorben mit einer handvoll Ehrenamtlicher stemmt das „Mega-Konzert“ (so eine Presse-Schlagzeile), kräftig unterstützt durch öffentliche Förderstellen des Freistaates Bayern, des Bezirks Oberpfalz, des Landkreises Schwandorf, der Stadt Neunburg vorm Wald sowie von großzügigen Sponsoren aus der heimischen Wirtschaft und generösen privaten Kunstförderern.
Die KVU-Grußbotschaft
Die Vorstandschaft des KVU, vertreten durch Geschäftsführer Peter Wunder
und Medienreferent Karl Stumpfi, heißen Musiker und Begleitpersonal der Bayerischen Philharmonie um ihren Intendanten und Chefdirigenten Mark Mast herzlich in der Pfalzgrafenstadt Neunburg v. W. willkommen. Nachfolgend ihre Grußbotschaft im Wortlaut:
„Sinfonische Musik ist ein geistiger Besitz, ohne den Deutschland nicht Deutschland und Europa nicht Europa wäre“. Von diesem Bekenntnis Wilhelm Furtwänglers, dem großen Dirigenten des 20. Jahrhunderts, ließ sich der Kunstverein Unverdorben leiten, als ihm sich vor geraumer Zeit die Frage stellte: Welcher kulturelle Beitrag wäre dem 2017 fälligen Stadtjubiläum „1000 Jahre Neunburg vorm Wald“ angemessen?
Der 2011 gegründete KVU ist ein gemeinnütziger Verein zur Förderung von Kunst und Kultur, von Bildung und Erziehung sowie der Völkerverständigung. Seinem Satzungsauftrag folgend, initiiert er an der historischen Handelsachse Nürnberg-Prag einen breit gefächerten Kulturbetrieb, setzt viele Akzente auf den Feldern der bildenden und darstellenden Kunst. 2013 startete der KVU den „Neunburger Kunstherbst“ – ein Saisonfestival, das internationalen, regionalen und ortsansässigen Künstlern eine Plattform bietet. In diesem Rahmen realisiert „Unverdorben“ länderübergreifende Kulturprojekte, unterstützt durch Fördermittel des Bayerischen Kulturfonds und des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds.
Die „Tage der Bayerischen Philharmonie“ im 5. Neunburger Kunstherbst sind das aufwändigste und anspruchvollste Kunstvorhaben. Es wurde von langer Hand und im partnerschaftlichen Geist mit Intendant Mark Mast und dessen Team konzipiert und organisiert. Es gipfelt im so genannten Jahrtausendkonzert – ein einmaliges Klangerlebnis, welches das Millenniums-Jubiläum der Pfalzgrafenstadt krönen wird.
Sein Programm verstrahlt nicht nur festlichen Glanz. Es bietet eine klangliche Hommage an Bläsertradition und Natur des Oberpfälzer Waldes eingedenk des Furtwängler-Wortes: „Denn immer wieder sind es gerade die Werke Bachs, Mozarts, Beethovens, Mozarts, Schuberts, Brahms‘, Bruckners und der anderen Großen, welche die Säle füllen und den Menschen jenes Gemeinschaftserlebnis großer Kunst vermitteln, das sie über den Alltag hinaushebt und das sich als unversiegbare Kraftquelle erweist“.
Grußwort des 1. Bgm Martin Birner
„Kultur ist ein Teil unserer Lebensqualität. Kulturteilnahme fördert die Kreativität, wie das Umfeld der Arbeitswelt insgesamt enorme Einflüsse auf Gedankenreichtum und Motivation hat“. Diese Aussage des Arbeitskreises für gemeinsame Kulturarbeit bayerischer Städte e. V. nehmen wir Neunburger beim Wort. Die Pfalzgrafenstadt spricht nicht nur über „weiche Standortfaktoren“, sie handelt dem entsprechend – die vor fünf Jahren eingeweihte Schwarzachtalhalle dokumentiert den politischen Willen, Kultur als Motor einer nachhaltigen Stadtentwicklung zu begreifen. Dass dieses moderne Veranstaltungszentrum über einen veritablen Konzertsaal verfügt, hat eine Vielzahl von Klassik-Events seit dem Eröffnungskonzert mit dem Smetana-Zyklus „Mein Vaterland“ eindruckvoll unter Beweis gestellt. Das durch die Bank positive Publikums-Echo hat maßgeblich dazu beigetragen, diese Konzertreihe fest im kommunalen Veranstaltungskalender zu verankern. Zum Stadtjubiläum „1000 Jahre Neunburg vorm Wald“ setzt Klassische Musik nunmehr einen weiteren glanzvollen Höhepunkt.
Die „Tage der Bayerischen Philharmonie“ mit dem Jahrtausendkonzert in der Pfalzgrafenstadt sind ein weithin beachtetes Kulturprojekt. Es verbindet ein wohl einmaliges Hörerlebnis mit einem interessanten pädagogischen Ansatz: Rund 40 Jugendliche aus acht Schulen der Region proben und spielen gemeinsam mit professionellen Musikern. Diesem Jugend-Orchesterworkshop, der aus dem Bildungstopf des Bayerischen Kulturfonds gefördert wird, schließt sich am 1. und 2. Oktober das Jahrtausendkonzert an. Das große Sinfonieorchester aus der Landeshauptstadt wird Spitzenwerke der Klassik und Romantik zu Gehör bringen, ca. 85 Instrumentalisten aus 30 Ländern verwandeln hierbei unsere Schwarzachtalhalle in eine imposante Weltbühne der sinfonischen Musik.
Dass die Bayerische Philharmonie mit Intendant und Chefdirigent Mark Mast erstmals in die Oberpfalz kommt, empfinden wir Neunburger als große Ehre. Dass das Neunburger Jahrtausendkonzert am Abend des Nationalfeiertags im Prinzregententheater vor Münchner Publikum wiederholt wird, darf als großartige Anerkennung für die Kulturmacher vor Ort gewertet werden. Ansporn genug, den „Motor“ Kultur für mehr Lebensqualität am Laufen zu halten!
Grußwort von Intendant Mark Mast
Die Stadt Neunburg vorm Wald in der Oberpfalz feiert 1000 Jahre Geschichte – und die Bayerische Philharmonie gratuliert zu diesem besonderen Ereignis mit einem Jahrtausendkonzert. Dabei kommen zwei Meisterwerke europäischer Symphonik zur Aufführung, die für die Ewigkeit geschrieben wurden: mit Mozarts »Jupiter«-Symphonie und Bruckners Vierter Symphonie, der »Romantischen«. Eröffnet wird das Jahrtausendkonzert mit der Festfanfare der Wiener Philharmoniker von Richard Strauss. Somit spannt sich musikalisch der Bogen von der Klanglichkeit der Blechbläsertradition und der Landschaft des Oberpfälzer Waldes über den bayerischen Großmeister Strauss zu den Meisterwerken europäischer Symphonik von Mozart und Bruckner.
Das Symphonieorchester der Bayerischen Philharmonie mit Musikern aus knapp 30 Nationen ist als multinationaler Klangkörper eine Botschaft der Völkerverständigung und des friedlichen symphonischen Musizierens über nationale, ethische und religiöse Grenzen hinweg. Diese Botschaft ist selbstverständlicher Teil der Mission der Bayerischen Philharmonie und bringt Musiker aus aller Welt nach Neunburg vorm Wald, um mit Jugendlichen und Schülern, Blechbläsern und Gästen zu feiern. Das gemeinsame Musizieren soll dabei ein besonderer und inspirierender Moment im Trubel der Jubiläumsfeierlichkeiten werden.
Wir freuen uns darauf, dieses besondere Programm anlässlich der 1000-Jahr-Feier in der Schwarzachtalhalle in Neunburg vorm Wald, sowie anschließend im Prinzregententheater in München zur Aufführung zu bringen. Allen Mitwirkenden und Gästen wünsche ich ein festliches und symphonisches Erleben“.
ÜBERSICHT der Länder mitwirkender Orchestermusiker:
84 Musiker aus folgenden 26 Nationen musizieren gemeinsam im Symphonieorchester der Bayerischen Philharmonie💙:
England 🇬🇧 Spanien
🇪🇸 Syrien
🇸🇾 Südkorea
🇰🇷 USA
🇺🇸 Kolumbien
🇨🇴 Bulgarien
🇧🇬 Chile
🇨🇱 Moldawien
🇲🇩 Weißrussland
🇧🇾 Russland
🇷🇺 Italien
🇮🇹 Ukraine
🇺🇦 Brasilien
🇧🇷 Japan
🇯🇵 China
🇨🇳 Ecuador
🇪🇨 Polen
🇵🇱 Slowakei
🇸🇰 Rumänien
🇷🇴 Frankreich
🇫🇷 Österreich
🇦🇹 Ungarn
🇭🇺 Venezuela
🇻🇪 Taiwan
🇹🇼 Deutschland
TABLEAU der Sponsoren und Mäzene „Jahrtausendkonzert“
TAGE DER BAYERISCHEN PHILHARMONIE 2017
- Samstag, 30. September ab 17.30 Uhr öffentliche „Jahrtausend-Probe“ zum Abschluss des Jugend-Orchesterworkshops mit der Bayerischen Philharmonie unter Leitung von Mark Mast in der Schwarzachtalhalle. Begrenzter Zuhörerraum, Eintritt frei!
- Sonntag, 1. September, 19 Uhr, öffentliche Generalprobe des Jahrtausendkonzerts mit der Bayerischen Philharmonie und einheimischen Blechbläsern/Pauker in der Schwarzachtalhalle. Das Jahrtausendkonzert-Programm mit Werken von Strauss, Mozart und Bruckner wird im Durchlauf gespielt. Eintritt 20 € auf allen Plätzen. Kartenverkauf an der Abendkasse ab 17.30 Uhr durch den KVU! Bereits zum 10 Uhr gibt die Stadt Neunburg vorm Wald in der Schwarzachtalhalle einen offiziellen Empfang für das Orchester der Bayerischen Philharmonie, eine Historische Stadtführung schließt sich an.
- Montag, 2. Oktober, 20 Uhr, Jahrtausendkonzert zum Neunburger Stadtjubiläum mit dem großen Sinfonieorchester der Bayerischen Philharmonie (ca. 85 Musiker) und einheimischen Blechbläsern/Pauker in der Schwarzachtalhalle. Auf dem Programm stehen Werke von Richard Strauss (Wiener Philharmoniker Fanfare), Wolfgang Amadeus Mozart (Jupiter-Sinfonie) und Anton Bruckner (Romantische Sinfonie). Leitung: Chefdirigent Mark Mast.
Das Festkonzert ist ausverkauft!
Weitere Informationen online unter www.kunstverein-unverdorben.de