Milan Pal’a (Jg. 1982) übernimmt den Solopart im Violinkonzert D-Dur op. 61 mit zeitgenössischen Solo-Kadenzen von Jean Guillou und Milan Pal’a. Während seines Studiums am Konservatorium J.L. Bellu in Banska Bystrica gewann er zahlreiche Preise und erlangte internationale Aufmerksamkeit bei europäischen Wettbewerben wie dem Concourse Moderne in Riga, dem Anglo-Czecho-Slovak Trust in London, dem Leoš Janáček International Competition in Brno und unter anderem beim Bohuslav-Martinu-Wettbewerb. Der Geiger setzte sein Studium an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien und der Janáček Academy of Performing Arts in Brünn fort, wobei er immer mehr zu einer Kombination von Violinschulen neigte. In einer Privatklasse bei Semyon Yaroshevich lernte er die legendäre russische Schule von David Oistrach kennen, doch eine enge Beziehung und kreative Zusammenarbeit mit dem legendären französischen Komponisten und Organisten Jean Guillou veranlasste ihn, sich mehr und mehr auf die Elemente der französischen Moderne zu konzentrieren. Während dieser Zeit besuchte Milan Pal’a regelmäßig die internationalen Meisterkurse von Vladimir Spivakov in Zürich.
Heute ist der 39-Jährige ein prominenter und gefeierter Geiger, und Experten ordnen ihn längst der Elite der jungen Künstlergeneration zu. Als Solist hat er mit dem National Radio Symphony Orchestra Kiew, der Kioi Sinfonietta Tokyo, dem Prager Symphonieorchester, dem Sankt Petersburger Philharmonischen Kongressorchester, der Sankt Petersburger Philharmonie zusammengearbeitet; St. Petersburg State, Capella Symphony Orchestra, Brünner Philharmonie, Altenburg-Gera Orchestra, Slowakische Philharmonie, Slowakisches Radio Symphony Orchestra und andere. Er arbeitete auch mit Dirigenten wie Theodor Guschlbauer, Howard Arman, Alexander Cernusenko, Leos Svarovsky, Mario Kosik, Aleksandar Markovic, Andreas Sebastian Weiser, Ondrej Vrabec, Ondrej Olos, David Svec, Peter Gribanov und anderen zusammen.
Die Diskographie von Milan Pal’a besteht aus über zwanzig Aufnahmen.
Eines davon ist ein einzigartiges und unübertroffenes Projekt; eine Anthologie slowakischer Werke für Solovioline, die 2009 mit dem Ľudovít Rajter-Preis ausgezeichnet wurde. Pal’a ist einer von nur zwei jungen Interpreten der slowakischen Musik, die diesen Preis erhalten haben, den er nicht nur für seine außergewöhnlichen darstellerischen Fähigkeiten, sondern auch für seinen einzigartigen Zugang zur slowakischen Musik erhielt. 2014 gewann er den Kunstpreis des Kulturministeriums und der Tatra Banka Foundation. Einige der außergewöhnlichen Qualitäten von Milan Pal’a sind in der Dokumentation des Tschechischen Fernsehens von 2012 zu sehen, die sich auf das Leben der besten jungen tschechischen klassischen Musiker konzentriert.
ORCHESTER-TRADITION SEIT 1887
Im zweiten Teil des Gala-Konzerts am 2. Oktober erklingt die Symphonie Nr. 7 A-Dur op. 92. Beethoven nannte sie „das Beste meiner Werke“ und Richard Wagner rühmte Beethovens Siebte als die „Apotheose des Tanzes“. Auf Einladung des Neunburger Kunstvereins gastiert erstmals das tschechische Traditionsorchester Filharmonie Hradec Králové (Philharmonie Königgrätz). Am Pult steht Maestro Andreas Sebastian Weiser. Er war Chefdirigent dieses Orchesters in den Jahren 2012 bis 2018, bevor er an die Prager Staatsoper wechselte. Im Jahr 1978 unter dem Namen „Hradec Králové City Orchestra“ gegründet, wurde es ein Jahr später in „Hradec Králové Symphony Orchestra“ und 1987 in „Hradec Králové State Symphony Orchestra“ umbenannt. Seit der Gründung der Tschechischen Republik (1. Januar 1993) heißt das Orchester Philharmonie Hradec Králové, was eine historische Kontinuität ausdrückt, die sich von der Sokol-Philharmonie in Hradec Králové (1921 bs 1965) bis zur seit dem Jahr 1887 in der Stadt Königgrätz tätigen Philharmonischen Einheit erstreckt .
Eine bedeutende künstlerische Periode dieses Klangkörpers ist mit dem Namen von Prof. František Vajnar verbunden, der von 1991 bis 2001 ununterbrochen als Chefdirigent mit dem Orchester zusammenarbeitete, bis er zum Ehrenchef des Ensembles ernannt wurde. In den Jahren 2001 bis 2012 war Ondřej Kukal Chefdirigent des Ensembles tätig, von 2012 bis 2018 war Andreas Sebastian Weiser der künstlerische Leiter.
Er bekam bereits als Kind Klavier-, Cello- und später ebenfalls Dirigierunterricht und war Mitglied der Stuttgarter Hymnus Chorknaben. Beim ersten internationalen «Arturo Toscanini Dirigier-Wettbewerb» in Italien 1985 gehörte er zu den Finalisten. In der Saison 1987/1988 absolvierte er ein Meisterstudium bei Václav Neumann, dem Chefdirigenten der Tschechischen Philharmonie. 1990 wurde Weiser zum Chefdirigenten der Jenaer Philharmoniker gewählt. In den Folgejahren arbeitete Andreas Weiser mit bedeutenden europäischen Klangkörpern und Solisten zusammen, unter anderen mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Münchner Rundfunkorchester, dem Luzerner Sinfonieorchester, dem Berner Sinfonieorchester, dem MDR Sinfonieorchester und gastiert an der Opéra de Lille, der Opéra de Nice, dem Staatstheater Kassel und der Staatsoper Prag. Seine CD-Einspielungen mit dem Tschechischen philharmonischen Kammerorchester erschienen bei Artesmon. Im Jahre 2009 dirigierte Weiser das Qatar Philharmonic Orchestra bei seinem Auslands-Debut in Washington D.C., zudem studierte er im Rahmen des Castleton Musikfestivals in den USA Brittens Oper «The Turn of the Screw» ein. Sein Nachfolger als Chefdirigent bei der FHK ist seit der Spielzeit
2018/2019 der prominente Schweizer Dirigent Kaspar Zehnder.
Das FHK ist auf den Bühnen der großen europäischen Konzertsäle aufgetreten (Großer Musikvereinssaal Wien, Gewandhaus Leipzig, Victoria Hall Genf, Queen Elizabeth Hall Antwerpen, Tonhalle Düsseldorf, Neue Flora Hamburg, KKL Luzern etc.) in Belgien, Frankreich, Italien, Deutschland, den Niederlanden, Polen, Österreich, Spanien und Murten, Schweiz. Ausgewählte Konzerte werden vom Tschechischen Fernsehen, Television Noe und dem Tschechischen Rundfunk übertragen. Die erreichte interpretatorische Qualität des Orchesters wird durch zahlreiche CD-Aufnahmen für in- und ausländische Gesellschaften oder für den Tschechischen Rundfunk dokumentiert. Das FHK tritt bei bedeutenden Festivals auf (Prager Frühling, Smetanas Litomyšl, Janáčeks Hukvaldy, Český Krumlov usw.).
Seit 2005 organisiert das HK in Zusammenarbeit mit dem Tschechischen Rundfunk Vltava ein einzigartiges Festival – das Musikforum Hradec Králové – in dem tschechische Uraufführungen von Werken von Schnittke, Penderecký, Henze, Kančeli, Gubajdulina, Corigliano, Tan Dun, Pärt u. a. stattfanden. Alle Konzerte des Musikforums werden regelmäßig vom Tschechischen Radio Moldau live übertragen. Das Philharmonische Orchester Hradec Králové spricht seit langem ein jüngeres Publikum an, verwebt musikalische Genres und bietet Crossover-Konzerte.
Der Neunburger Kunstverein setzt den 2012 in der Schwarzachtalhalle begonnenen Zyklus aller neun Beethoven-Symphonien fort. Hier wurden bereits die 1., 6. und 9. Symphonie aufgeführt. Zur Reaktivierung der infolge Corona unterbrochenen bzw. stark eingeschränkten grenzüberschreitenden Kulturbeziehungen wird dieses Klassik-Konzert vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds Prag, vom Sonderfonds des Bundes für Kultur-Veranstaltungen und vom Bezirk Oberpfalz gefördert.
°Eintrittskarten zu 40 € / 35 € / 40 € – Abendkasse am 2. Oktober ab 19 Uhr im Foyer der Schwarzachtalhalle
Es gilt die 3G-Regel, Schutzmasken können auf dem Sitzplatz abgenommen werden!
Das Konzert beginnt um 20 Uhr mit einem Grußwort des 1. Vorsitzenden Peter Wunder, Kunstverein Unverdorben e. V., anschließend Beethovens Violinkonzert. Lüftungs- und Umbaupause von ca. 20.50 bis 21 Uhr, das Publikum bleibt auf den Plätzen. Nach der Pause Beethovens 7. Symphonie. Ende des Konzerts ca. 22 Uhr.
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MEDIEN-ECHO
Konzertvorschau in der Tageszeitung „Der Neue Tag“, Ausgabe SAD, vom 1. Oktober 2021 als JPG-Datei:
Konzertvorschau in der Chamer Zeitung vom 30. September 2021 als JPG-Datei: