Volkslied und Protestsong, Chanson und „Jazz-Röhre“

Alles inklusive bei 1. Neunburger Open Stage

Die Band "French Kiss" aus Regensburg nutzte die 1. Neunburger Open Stage als Plattform, um sich mit "Französisch-Rock" zu profilieren. Foto: Karl Stumpfi

Die Band „French Kiss“ aus Regensburg nutzte die 1. Neunburger Open Stage als Plattform, um sich mit „Französisch-Rock“ zu profilieren. Foto: Karl Stumpfi

„Ich bin baff, was für ein schöner Abend!“: Resümee der Initiatorin der ersten Neunburger „Open Stage“, Musikpädagogin Steffi Heelein, im voll besetzten Kleinkunst-Lokal Alte Seilerei. Ein gutes Dutzend musikalischer Naturtalente quer durch die Altersklassen performte im vierstündigen Programm eigene Kompositionen oder ihre Cover-Versionen bekannter Titel aus der Pop-Rock-Ära. Kurz nach 20 Uhr trat Lena Blend mit ihrer Gitarre als erste Solistin ins Rampenlicht. Keine Spur von Lampenfieber, ganz im Gegenteil: Auf die Frage der Moderatorin, ob sie jemals vor so vielen Zuhörern gespielt habe, antwortete die 8-Jährige unter schallendem Gelächter „Eigentlich schon!“ Als Nummer 2 auf der Play-List stand der Name ihrer Schwester Laura – die 13-Jährige debütierte am E-Piano. Ihr folgte dann als erste Vokal-Darbietung ein beeindruckender Auftritt der 9-jährigen Myra Puchkova. Die Schülerin von Felicitas Mandon interpretierte ein Volkslied aus ihrem Heimatland Ukraine. Im Duett präsentierten sich die 15-jährige Julia Swoboda (E-Piano) und die 12-jährige Clara Heelein (Gesang). Die „Open Stage“ nützten auch Kathie Ruf aus München und Stefan Bubb aus Laaber zum Vortrag von Liedern aus ihrer Eigenproduktion. Aus Regensburg reiste die Band „French Kiss“ an. Ihr Name war auch Programm, denn sie zelebrierten Französisch-Rock á la Jacques Dutronc. Der 19-jährige Gitarrist Tobias Mittermaier hielt sich an Bon Jovi. Einen jazzigen Kontrapunkt setzte danach der Neunburger Trompeter und Vocalist Herbert Hauser u. a. mit dem Titel „Stormy Weather Blues“.
Im europäischen Kriegsjahr 2022 durfte an diesem Abend ein Stimmungsumschwung nicht ausbleiben. Dafür sorgten Jörg Maderer (Ukulele) mit seinen zum Nachdenken anregenden Interpretationen der Liedermacher Hannes Wader und Georg Ringsgwandl sowie Sängerin Evi Beck mit einem Stück Familiengeschichte, welches sie in ihrer Eigenkomposition „Kinder des Krieges“ verarbeitet hatte. Wer in die Alte Seilerei gekommen war, um hier einen „Nostalgie-Trip“ zu erleben, wurde von der Basis-Band mit den Vollblutmusikern Boris Rusakov, Jürgen Zach und Steffi Heelein nicht enttäuscht. Die brannten ein Feuerwerk mit „Klassikern“ von Sting, Paul Mc Cartney, George Harrison, Bryan Adams, James Taylor und Pink Floyd ab. Kurz nach Mitternacht fiel der Schlussvorhang zur „Unchained Melody“. Das vollauf zufrieden gestellte Publikum ließ sich denn auch nicht lumpen, als der Spendenkorb zugunsten der Ukraine-Hilfe kreiste. Es gilt jetzt als ausgemachte Sache – die Neuauflage der vom Kunstverein Unverdorben und der Alten Seilerei unterstützten Neunburger „Open Stage“.
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MEDIEN-ECHO
Bericht in der Mittelbayerischen Zeitung v. 7. Juni 2022 als JPG-Datei:ausschnitt(6)
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