Am 7. November gibt’s erstmals Blau-Gelben Montag:

„Zeitenwende“ bei den 4 Unverdorbenen

Solidarität mit der Ukraine will der Blau-Gelbe Montag der Vier Unverdorbenen mit Special Guests vermitteln. Grafik: Alfred Grassmann

Solidarität mit der Ukraine will der Blau-Gelbe Montag der Vier Unverdorbenen mit Special Guests vermitteln. Grafik: Alfred Grassmann

Vom ersten bis zum neunten Neunburger Kunstherbst waren jeweils ein Montag im November BLAU. Im zehnten Kunstherbst-Jahr changiert diese Farbgebung nun nach BLAU-GELB und das hat einen einzigen, plausiblen Grund: Die von Bundeskanzler Olaf Scholz so bezeichnete Zeitenwende hat den Neunburger Kunstverein und dessen Kleinkunst-Ensemble „Die 4 Unverdorbenen“ erreicht! Nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf das Nachbarland Ukraine, so die einhellige Meinung, könnten Satiriker und Humoristen sich nicht wegducken und in gewohnter Manier, als ob nichts gewesen wäre, an ihren Programmen weiterstricken. So wurde eine von Ensemblemitglied Karl Stumpfi angedachte Programm-Idee „Mein Österreich“ nach dem 24. Februar in die Schublade verfrachtet und der nächste Auftritt der Vier Unverdorbenen in einen Blau-Gelben Montag umgefärbt. Unterstützt werden sie von Special Guests. Termin ist am 7. November, 19 Uhr, erstmals im Foyer der Schwarzachtalhalle. Es soll ein überzeugtes und überzeugendes Manifest gegen den Krieg und ein flammender Appell für den Frieden werden. Kooperationspartner des Kunstvereins ist an diesem Abend die Stadt Neunburg. Eintritt ist frei, die eingesammelten Spenden werden einem wohltätigen Zweck (Ukraine-Hilfe) zugeführt.
Die Vier Unverdorbenen sind seit 2013 für die Blauen Montage zuständig (v. li.) Klaus Götze, Jürgen Zach, Franz Schöberl und Karl Stumpfi. Foto: Alfred Grassmann

Die Vier Unverdorbenen sind seit 2013 für die Blauen Montage zuständig (v. li.) Klaus Götze, Jürgen Zach, Franz Schöberl und Karl Stumpfi. Foto: Alfred Grassmann


Der musikalisch-literarischer Abend beginnt mit einem „Lied für den Frieden“. Das Stammtrio Jürgen Zach (Gesang/Bass), Klaus Götze (Gitarre) und Franz Schöberl (Akkordeon/Waldhorn) wird von Steffi Heelein am E-Piano begleitet. Anschließend richtet KVU-Vorsitzender Peter Wunder Grußworte an die Zuhörerinnen und Zuhörer, ergänzt durch eine kurze Einführung in die Thematik des Abend.
Jörg Maderer (Ukulele, Gesang) interpretiert Hannes Wader.

Jörg Maderer (Ukulele, Gesang) interpretiert Hannes Wader.


Im ersten Teil sieht die Play-List Protestsongs und politische Chansons vor:„Nur ein Lied“ von Alex Diehl, „Fragile“ von Sting und „Schon so lang“ von Hannes Wader. Vom gleichen populären deutschen Liedermacher stammt der Titel „Es ist an der Zeit“. Interpretiert wird er von Jörg Maderer (Gesang/Ukulele), begleitet vom Unverdorbenen-Trio. Im literarischen Teil rezitiert zunächst Karl Stumpfi „Abel, steh auf!“ von Hilde Domin, die als ein der profiliertesten Vertreterinnen des reimlosen Gedichtes gilt. Co-Rezitator Wolfgang Huber – er wirkte bereits an dem dreiteiligen Karl-Kraus-Zyklus 2014 – 2018 mit – ist ein profunder Kenner des schriftstellerischen Werks von Oskar Maria Graf. Er liest Auszüge aus den Romanen „Einer gegen alle“, „Wir sind Gefangene“, „Das Leben meiner Mutter“ und „Minutengeschichten“.
Co-Rezitator Wolfgang Huber (re.) ist auf Oskar Maria Graf spezialisiert.Foto: Tanja Kraus

Co-Rezitator Wolfgang Huber (re.) ist auf Oskar Maria Graf spezialisiert.Foto: Tanja Kraus


Nach der Pause bieten die Unverdorbenen-Musiker Zach, Götze und Schöberl eine besondere Ouvertüre: Sie spielen „Alps“, eine Komposition des Herbert-Pixner-Projekts mit einem reizvollen Klangmix unterschiedlicher musikalischer Stile.“Innovativ, experimentierfreudig, weltoffen“, schwärmt die Presse über die aktuelle Deutschland-Österreich-Tournee der Südtiroler.
Rezitator Karl Stumpfi setzt seine Schwerpunkte der musikalischen Lesung auf einen bedeutenden österreichischen Romancier und einen großen, mit dem Literaturnobelpreis geadelten deutschen Schriftsteller. Im ersten Teil liest er aus dem 21. Kapitel des Romans „Radetzkymarsch“. Geschildert werden die ersten Tage nach Ausbruch des ersten Weltkriegs im September 1914 im westukrainischen Lemberg, damals östliche Außengrenze der KuK Donaumonarchie. Im zweiten Teil folgt eine Lesung aus Bölls aufwühlender Kurzgeschichte „Wanderer, kommst du nach Spa“. Es handelt von einem Abiturienten, der im Frühjahr 1945 schwerverwundet in seine alte Schule gebracht wird, die in ein Notlazarett umfunktioniert worden war. Den musikalischen Rahmen geben Songs von Cat Stevens „Peace Train“, die italienische Revolutions-Canzone „Bella Ciao“ und das Chanson „Frieden“ von Reinhard Fendrich. Die „Europahymne“ und der John-Lennon-Klassiker „Imagine“, in der Oberpfälzer Version von Jürgen Zach, beschließen einen sicherlich eindrucksvollen Blau-Gelben Montag.
Anmeldung/Platzreservierung ist erforderlich beim Neunburger Kunstverein Unverdorben e. V.:
Telefon 09672 / 4337 (1. Vorsitzender Peter Wunder) oder Mobil 0171 4158745 (2. Vorsitzender Karl Stumpfi). Saalöffnung ist um 18.30 Uhr, das Programm dauert bis ca. 22 Uhr.
Steffi Heelein (E-Piano) verstärkt am Blau-Gelben Montag die Unverdorbenen-Combo. Foto: Karl Stumpfi

Steffi Heelein (E-Piano) verstärkt am Blau-Gelben Montag die Unverdorbenen-Combo. Foto: Karl Stumpfi

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MEDIEN-ECHO

Bericht in der Mittelbayerischen Zeitung, Ausgabe SAD, v. 29. Oktober 2022 als pdf- und jpg-Datei:schwandorf-29-10-2022-2BGmz22
LogoKH

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