Dialog-Krimi-Lesung mit Thomas Bäumler und Stefan Voit

Spürnase Gerti im Konflikt mit dunklen Mächten

Nach der ebenso unterhaltsamen wie informativen Lesestunde in der Neunburger Buchhandlung am Tor (v. li.): 1. KVU-Vorsitzender Peter Wunder, Krimi-Autor Thomas Bäumler. Ladeninhaberin Doris Reitinger, Moderator Stefan Voit und Kunstherbst-Koordinator Karl Stumpfi. Foto: Maria Wunder

Nach der ebenso unterhaltsamen wie informativen Lesestunde in der Neunburger Buchhandlung am Tor (v. li.): 1. KVU-Vorsitzender Peter Wunder, Krimi-Autor Thomas Bäumler. Ladeninhaberin Doris Reitinger, Moderator Stefan Voit und Kunstherbst-Koordinator Karl Stumpfi. Foto: Maria Wunder

In der elften Auflage des regionalen Saisonfestivals NEUNBURGER KUNSTHERBST gab es eine Premiere. Denn vor Thomas Bäumler aus Altenstadt hatte noch kein Autor eines Kriminalromans im Rahmen des Kunstherbst-Programms aus seinem Werk vorgelesen. Auf Vermittlung von Stefan Voit, ehemaliger langjähriger Kultur-Ressortleiter des Neuen Tages in Weiden, der zur Dialog-Lesung aus „Gerti, Meth und dunkle Mächte“ mit dem Verfasser in die Pfalzgrafenstadt kam. Beide trafen hier auf eine Zuhörerrunde, in der die Damen eine absolute Mehrheit stellten. Lag es vielleicht daran, dass der 32-jährigen Heimatblatt-Reporterin Gerti Zimmermann und eben keinem g’standenen Kommissar die Hauptrolle zugewiesen ist? Denn sie ermittelt beharrlich und unbeirrt sozusagen an ihrem Counterpart Franz Lederer, dem verbeamteten Kriminaler, vorbei – und Verwicklungen sind vorprogrammiert. „Diverse Mordopfer, ein Schamane, ein weißer Hund und soviel Personal, wie es für einen ordentlichen Krimi braucht“, schickt der Schriftsteller voraus, ehe er in einem Prolog erläutert, warum dieser Roman nicht „Das Geheimnis des Venedigers“ heißt. Im Gespräch mit dem Moderator und Publikum klärt Bäumler auf, dass die Handlung im siebten Gerti-Zimmermann-Fall in einer Geistergeschichte wurzelt. Die habe ihm seine Großmutter erzählt und hier taucht jener mysteriöse Venediger auf. Eine Gestalt in schwarzem Gewand und mit schwarzem Spitzhut, welche einen Eishauch nach sich zieht und offensichlich mit dem Teufel im Bunde ist. Nachdem im Stiftland zwei Hobbyarchäologen am helllichten Tag spurlos verschwunden sind, erscheint der Geist eines Venedigers, und die Zeitungsreporterin mit der besonderen Spürnase unternimmt eine schamanische Reise, in deren Verlauf sie Dinge erlebt, die es eigentlich gar nicht geben dürfte.
Und wie kommt ein studierter und praktizierender Frauenfacharzt dazu, sich unter die Gilde der Kriminalgeschichten-Erzähler zu mischen? Thomas Bäumler, Jahrgang 1961, beschäftigte sich nach Dissertation und Approbation seit 1994 in einer gynokologischen Gemeinschaftspraxis in Neustadt an der Waldnaab schwerpunktmäßig mit Brustkrebsdiagnostik. In der Freizeit widmet er sich seinen Hobbies Heimatarchäologie, Botanik und Zeichnen. Sein literarisches Coming out geschah weitab von den heimatlichen Gefielden. Auf der Insel Kreta begann der urlaubende Facharzt einen dystopischen Roman zu schreiben. Später verinnerlichte er den guten Ratschlag eines Verlegers – und reüssierte als Autor eines kriminalistischen Heimatromans. Gerti Zimmermanns ersten Fall sollten in kurzen Zeitintervallen sechs weitere folgen und inzwischen Kultstatus erreichen. Auf die Frage aus dem Zuhörerkreis, ob man die Inhalte der ersten sechs Bücher kennen müsse, um „Gerti, Meth und dunkle Mächte“ zu verstehen, winkte Bäumler gleich ab: „Sie müssen nicht, denn die Handlungen aller Romane sind in sich abgeschlossen“. Wer jetzt also die gesammelten Ermittlungen Gertis retrospektiv aufrollen möchte, kann mit dem siebten Band beginnen und – wer ihn noch nicht im Bücherschrank stehen hat – bei Doris Reitinger in der Hauptstraße 35 erwerben. Übrigens eine Buchhandlung, wie es sie laut Autor Thomas Bäumler öfter geben sollte.
Bis auf den letzten Platz war die Buchhandlung an der Hauptstraße besetzt, als die Dialog-Lesung mit Thomas Bäumler und Stefan Voit begann. Abschließend signierte der Autor einige Bände von

Bis auf den letzten Platz war die Buchhandlung an der Hauptstraße besetzt, als die Dialog-Lesung mit Thomas Bäumler und Stefan Voit begann. Abschließend signierte der Autor einige Bände von „Gerti, Meth und dunkle Mächte“. Foto: Karl Stumpfi

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