Literatur, Musik und Lichtspiele in der alten Glaspolier

Poesie des Lichtes auf den Grund gegangen

Lichtspiele1

Großen Schlussbeifall erhielten Rezitatoren, "Lichtspieler" und Instrumentalmusiker am Ende eines anspruchvollen Programms im Glaspoliersaal Untermurnthal. Foto: K. Stumpfi

Großen Schlussbeifall erhielten Rezitatoren, „Lichtspieler“ und Instrumentalmusiker am Ende eines anspruchvollen Programms im Glaspoliersaal Untermurnthal. Foto: K. Stumpfi

Die Mitwirkenden im Ensemble der Kleinen Bühne „Blaue Blume“ aus Regensburg sind beim Neunburger Kunstverein längst keine Unbekannten mehr. Im Frühjahr 2022 und 2223 lieferten sie in der alten Glasschleife Kopp-Martz in Untermurnthal zwei eindrucksvolle Theater-Aufführungen ab: Bekannte und unbekannte Märchen des Oberpfälzer Sammlers und Autors Franz Xaver von Schönwerth wurden teils vor der romantischen Garten-Kulisse, teils wetterbedingt im geräumigen Poliersaal halbszenisch und mit magischen Lichteffekten dargestellt.
Nun traten die Akteure um Prinzipal Hermann Schmucker erstmals auch im Neunburger Kunstherbst vor das einheimische Publikum. Wiederum innerhalb der Bannmeile des Marz’schen Musengartens. „Die Poesie des Lichtes, Annäherung an ein Geheimnis“ lautete das Thema. Denn die Fragen nach dem Wesen des Lichtes begleitet die Menschheit seit ihren Anfängen. An diesem September-Abend schickten sich Schmucker & Co an, verstärkt durch die Gast-Rezitatoren Jochen und Bernd Martz, gemeinsam mit ihren Gästen diesem Mysterium näherzukommen: „Licht ist nicht, aber macht sichtbar“.
Diesen kryptisch anmutenden Satz am Ausgangspunkt aller Überlegungen, versuchte Hermann Schmucker als Primus inter pares mithilfe von Physiker-Kapazitäten wie Newton, Einstein, Bor, Heisenberg und anderen anschaulich und fassbar zu machen. Zu seinen wissenschaftlichen Exkursen kontrastierten gut ausgewählte literarische Texte von Ovid über Novalis, Adalbert Stifter, Johannes Rath, Tanizaki Jun’Ichiro bis Albert Camus, unterbrochen durch musikalische Intermezzi des formidablen Instrumentalisten Fabian Payr mit der Gitarre und Nyckelharpa. Hinter der quer über den Poliersaal gespannten Großleinwand leisteten die „Lichtspieler“ des Ensembles „Blaue Blume“ einmal mehr ganze Illuminations-Arbeit. Mit irisierenden und oszillierenden Leuchtkaskaden rundeten sie diesen nicht alltäglichen Kunstherbst-Programmteil niveauvoll ab.LogoKH

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