Feine Nostalgie-Revue mit dem Romy Börner Quartett„Heut‘ kommen d’Engerl auf Urlaub nach Wien“
Unterbrochen von den drei Menue-Gängen, aufgetragen durch das „Esszimmer“-Service-Team, sorgte das Romy Börner Quartett zweieinhalb Stunden für niveauvolle musikalische Unterhaltung. Ihre nostalgische Revue war im ersten Teil des Programms unverkennbar wienerisch eingefärbt. Schon die einleitenden Takte der Musiker Oliver Hien (Violine), Norbert Ziegler (E-Piano) und Markus Fritsch (Kontrabass) versetzten das Publikum in die österreichische Hauptstadt nach Ende des 2. Weltkriegs: Cover-Version der Filmmusik „Der dritte Mann“ von Anton Karas.
Dann hieß es „Bühne frei“ für Sängerin Romy Börner (Sopran). Mit dem Couplet „Ich lade gern mir Gäste ein“ des Grafen Orlofsky aus der „Fledermaus“ startete sie ihre Charme-Offensive, blendete in die Goldene Operetten-Epoche Ende des 19. Jahrhunderts zurück. Und legte mit dem „Wiener Blut“ des Walzerkönigs Johann Strauß Sohn gleich nach. Aber auch Meister der „Silbernen Ära“ durften in diesem Operetten-Potpourri nicht fehlen. Das galt für Franz Lehár und seinem Hit „Lippen schweigen, s’flüstern Geigen“ ebenso wie Ralph Benatzky:“Es muss was Wunderbares sein“ aus dem „Weißen Rössl“. Mit zwei Erfolgstitel von Robert Stolz gelang der fliegende Wechsel vom Operettenfach in das Genre der Film-Musik („Mein Liebeslied muss ein Walzer sein“ und „Im Prater blüh’n wieder die Bäume“).
Nach den Evergreens „Wien, Du Stadt meiner Träume“ und „Heut‘ kommen d’Engerln auf Urlaub nach Wien“ hieß es mit dem Peter-Kreuder-Schlager der alten Wiener Stadt langsam und leise „Servus“ zu sagen. Weiter präsent blieb die Kaiserstadt aber auf dem Speisenplan des Abends, nämlich mit dem nach ihr benannten Schnitzel und Schmarren als Dessert. In den rein instrumental gestalteten Intermezzi, dem Boccherini-Menuett und der Elisabeth-Serenade, ließen die drei Musiker ihre großartige Virtuosität eindrucksvoll aufblitzen. Genau so überzeugen konnte Sängerin Romy Börner auch nach ihrem Garderobenwechsel von der Operettendiva zur Chansonette. Zweimal gab es dann Hildegard-Knef-Klassiker zu hören: „Für mich soll‘s Rote Rosen regnen“ und „Eins und eins, das macht zwei“. Und das Remake des Charlie-Chaplin-Songs aus dem Jahr 1936 stand zum Schluss über einen anspruchsvoll-unterhaltsamen Neunburger Kunstherbst-Abends wie ein Symbol: „Smile“.
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MEDIEN-ECHO
Bericht in der Zeitung „Der Neue Tag“, Lkr. SAD, v. 13.11.23 als JPG-Datei: