Brillant-Feuerwerk im „Jahr der böhmischen Musik 2024“

KVU-Vorstand beim WBSO-Eröffnungskonzert

Das Westböhmische Sinfonieorchester unter Leitung ihres Chefdirigenten Radek Baborák präsentierte  Werke von Smetana, Dvorák, Martinu und Janácek.

Das Westböhmische Sinfonieorchester unter Leitung ihres Chefdirigenten Radek Baborák präsentierte Werke von Smetana, Dvorák, Martinu und Janácek.

Der Casino-Festsaal im Zentrum Marienbads bietet einen respräsentativen Rahmen für Tagungen und Konzerte.

Der Casino-Festsaal im Zentrum Marienbads bietet einen respräsentativen Rahmen für Tagungen und Konzerte.

Das Eröffnungskonzert zum Auftakt der Kursaison in Marianske Lazne markiert alljährlich einen Höhepunkt des kulturellen Lebens in der bekannten tschechischen Bäderstadt. Im „Jahr der böhmischen Musik 2024“ – das Nachbarland gedenkt des 200. Geburtstags von Bedrich Smetana, des 170. Geburtstags von Leos Janácek, des 120. Todestags von Antonin Dvorák und des 65. Todestags von Bohuslav Martinu – war das Programm des Abends eigentlich vorgegeben: Im Zentrum standen Kompositionen der genannten Tonkünstler.Marienbad3 Mit dem Westböhmischen Sinfonieorchester Marienbad verbindet den Neunburger Kunstverein Unverdorben im laufenden Jahr ein gemeinsames Musikprojekt, das vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds gefördert wird. Im Rahmen des 12. Neunburger Kunstherbsts werden die Marienbader Sinfoniker gemeinsam mit dem Cerchovan Chor Domazlice (Taus) am 2. November, 19 Uhr, in der Schwarzachtalhalle das Mozart-Requiem aufführen. Um die im Vorjahr angebahnten Kontakte zu vertiefen, nahm eine Vorstandsdelegation des KVU eine Einladung zum Eröffnungskonzert am 10. Mai im Marienbader Casino-Festsaals gerne an.
Zu Beginn des festlichen Abends intonierte das Orchester die tschechische Nationalhymne. Nach kurzen Grußworten des Orchesterdirektors und Bürgermeisters eröffnete die sinfonische Dichtung „Muj domov“ (Mein Heim) von Antonin Dvorák das Programm. Vom selben Komponisten erklang die Mazurka für Violine und Orchester. Den Solopart gestaltete hochvirtuos der junge Geiger Milan Al-Ashab.Marienbad1 Er ist Preisträger zahlreicher internationaler Wettbewerbe, darunter der renommierte Fritz Kreisler International Violin Competition in Wien und der Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau. „Stadt der lebenden Wasser“ ist eine im Jahr 1935 eigens für Marianske Lazne komponierte Doku-Filmmusik von Bohuslav Martinu (1890 – 1959) mit den Satzbezeichnungen „Grave“ und „Poco allegro“. Das danach in Vergessenheit geratene Werk wurde fast 90 Jahre später von Chefdirigent Baborák wieder „ausgegraben“ und aufs Programm des Saison-Eröffnungskonzerts `24 gesetzt. Aus der Sammlung der Lachischen Tänze von Leos Janácek (1854 – 1928) hatte Radek Baborák drei Titel ausgewählt: „Starodavny“, „Pozehnany“ und „Pilky“. Der zweite Programmteil blieb der Komischen Oper „Die verkaufte Braut“ von Bedrich Smetana vorbehalten. Mit ihr schuf der Komponist (der wie Beethoven in den letzten Lebensjahren vollkommen taub war) den Typus der tschechischen Nationaloper. Nach der schwungvollen Ouvertüre wechselten Arien, Duette und Terzette der Protagonisten – das Liebespaar Marie und Hans sowie der schrullige Heiratsvermittler Kezal – mit rhythmisch-elekrisierenden Intermezzi des Orchesters ab. Die böhmischen Volkstänze Polka und Furiant sowie ein dahin wirbelnder „Tanz der Komödianten“ rissen die Zuhörerschaft förmlich von den Sitzen. Lange anhaltender, begeisterter Schlussapplaus honorierten die sängerischen Darbietungen von Sopranistin Barbora Perná (seit 2019 Ensemblemitglied des Mährischen Theaters Olomouc), Tenor Martin Srejma (Nationaltheater und Staatsoper Prag) und Bassbariton Pavel Klecka (regelmäßiger Gast von führenden Opernhäusern im In- und Ausland).Tosende Ovationen gab es auch für das Westböhmischen Symphonieorchesters und ihres Chefdirigenten. Radek Baborák hat erneut bewiesen, Emotionen und Nuancen der Musik zu vermitteln und unvergessliche Konzerterlebnisse zu schaffen. So wird er im laufenden Jahr 2024 noch Dirigentendebüts bei der Slowakischen Philharmonie Bratislava, dem Oxford Philharmonic Orchestra London und der Nationalen Philharmonie Lviv (Lemberg) geben. In Neunburg vorm Wald hatten die Marienbader beim Neujahrskonzert am 6. Januar in der Schwarzachtalhalle ihre musikalische Visitenkarte abgegeben und erhielten ebenso große Zustimmung beim örtlichen Publikum. Deshalb freut sich der Kunstverein Unverdorben auf eine Fortsetzung der Grenzen überschreitenden Zusammenarbeit im Neunburger Kunstherbst 2024 und voraussichtlich auch im 13. Neunburger Kunstherbst 2025.
Vokal-Trio Martin Srejma, Barbora Perná und Pavel Klecka mit Chefdirigent Radek Baborak (r.) Foto: Jiri Puzej

Vokal-Trio Martin Srejma, Barbora Perná und Pavel Klecka mit Chefdirigent Radek Baborak (r.) Foto: Jiri Puzej

Beim Pausensekt (v. l.) Maria Wunder, Peter Wunder, Georg Ettl und Dana Ettl. Fotos: Karl Stumpfi

Beim Pausensekt (v. l.) Maria Wunder, Peter Wunder, Georg Ettl und Dana Ettl. Fotos: Karl Stumpfi

Katarina Honysová (2 v. re.) empfing die Abordnung des Neunburger Kunstvereins im Foyer des Casinos Marienbad.

Katarina Honysová (2 v. re.) empfing die Abordnung des Neunburger Kunstvereins im Foyer des Casinos Marienbad.


2024 - das Jahr der Tschechischen Musik.

2024 – das Jahr der tschechischen Musik.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.