19. September: Vernissage im neuen Rathaus-Foyer

Titelbild „Das Schaf mit dem Nasenring“ von Kunstmaler und Buchautor Michael Fuchs (2022).

Kunstausstellung AHOI 25 gibt sich international

Vier Künstlerinnen und Künstler sowie drei Kunstschulen aus vier Ländern stehen im Blickfeld der Internationalen Kunstausstellung AHOI 25. Eröffnet wird sie im Rahmen einer öffentlichen Vernissage am Freitag, 19. September, 18 Uhr, im Foyer des neuen Rathauses Neunburg vorm Wald. Ein Rundgang zu den Quartieren schließt sich an. Musikalische Umrahmung durch das Gitarrenduo „La Fresa“ aus Kralovicé/Tschechien.

MICHAEL FUCHS

Die bayerische Seite vertritt bei AHOI 25 Michael „Michel“ Fuchs (*1959). Er ist ein in Starzenbach (Gemeinde Zell, Landkreis Cham) lebender Biolandwirt und Kunsthandwerker. Er hat seine zeichnerischen Fähigkeiten autodidaktisch erlernt. Er wuchs auf dem elterlichen Bauernhof auf, wo sein strenger Vater „eigentlich nur Arbeit kannte“ und Malerei „fremd“ erschien. Unter diesen harten Bedingungen übte er sich bereits als Kind im Zeichnen, arbeitete tagsüber auf Feld und Hof und setzte seine Erlebnisse nachts bildnerisch um. In Starzenbach ist Fuchs seit Jahrzehnten Hoferbe: Er und seine Frau Gretel haben sieben Söhne großgezogen.  Fuchs gilt lokal als „Der Dürer von Starzenbach“ – ein Titel, der auf seine Detailtreue verweist. Über seine formale Ausbildung ist wenig bekannt; nach eigenen Angaben ist er weitgehend Autodidakt in der Kunst.

Künstlerischer Stil und Technik

Michael Fuchs arbeitet vorwiegend als Zeichner. In seiner Jugend malte er zunächst Aquarelle, wandte sich aber bald großformatigen Bleistiftzeichnungen zu. Er nutzt dabei kräftige immermannsbleistifte, mit denen er hochdetailreiche, großflächige Darstellungen schafft. Seine Motive sind oft regional und biographisch geprägt – Szenen vom Landleben, Bauernhof und historisch-christliche Bezüge. In jüngerer Zeit bringt er wieder mehr Farbe in seine Werke.

Michael Fuchs, der „Starzenbauer“

Bekannt ist eine Einzelausstellung „Michael Fuchs – ein Maler aus Starzenbach“ im Oberpfälzer Freilandmuseum Neusath-Perschen (Nabburg) vom 26. Juni bis 18. September 2003. Außerdem zeigte er 2024 Zeichnungen im Kloster Frauenzell (Regensburg) im Rahmen einer Regionalausstellung. Seine Kunst spiegelt seine Lebenswelt als Bauer wider, besonders Pferde, Landwirtschaft und christliche Traditionen. Er zeigt Feldarbeit, historische Hofansichten und religiöse Symbole. Technisch sind seine Bilder detailreich, mit feinen Schraffuren und oft breitem Panoramaformat.

Auch schriftstellerisch ist Fuchs kreativ und hat Anfang 2022 sein Buch „Das Schaf mit dem Nasenring“ mit eigenen Illustrationen publiziert. Er erzählt darin die Geschichte vom Aufstieg und Fall des Großgrundbesitzers Josef Pax, berüchtigt und bekannt als „Holzpolner Sepp“ im Bayerischen Wald.

Über Michael Fuchs berichtete u. a. die Zeitschrift Biokreis BioNachrichten (2011) im Zusammenhang mit Pferdeeinsatz im Ökolandbau. Ein literarisches Porträt erschien 2013 im Blog ‚Springvogel‘ von Ludwig Janssen. Auch online (fuchsmichael.com) sowie in regionalen Medien ist er präsent. Der Starzenbauer Biohof in Zell wird von Familie Fuchs seit rund 28 Jahren rein ökologisch geführt. Dort gibt es Mutterkühe (Pinzgauer, Fleckvieh, Hereford),  Ochsenmast, Bio-Hähnchen in Mobilställen und Wiesenbewirtschaftung mit Kaltblutpferden. Fleisch- und Wurstwaren werden im eigenen Hofladen verkauft.

Links zu Webseiten: www.starzenbauer.de / Künstlerseite: fuchsmichael.com

Michael Fuchs: „Das Abendlied“

ALICE MARKOVÁ

Alice Marková (*1999) ist eine bildende Künstlerin und stammt aus Kaznějov in der Nähe von Pilsen. Ihre Wohnadresse ist Kaznějov, Lesní 331. Im Juni dieses Jahres schloss sie ihr Studium der Malerei im Atelier für Malerei an der Fakultät für Design und Kunst der Universität Pilsen unter der Leitung von MgA Vladimír Véla ab, wo sie auch ihr Bachelorstudium absolvierte.

Alice Marková, Magister Artium

Marková ist Mitglied der Union der bildenden Künstler der Stadt Pilsen. Sie unterrichtet Kunst an der Kunstschule Kralovice und an der Grundschule und Gesamtschule Kralovice.  Sie stellt aktiv in Gemeinschafts- und Einzelausstellungen aus. Im Jahr 2024 hatte sie Einzelausstellungen mit den Titeln „Begegnung und Symbiose“ im DEPU2015 und „Verbindung ” in Mariánské Týnici, im Jahr zuvor fand eine Einzelausstellung in der Galerie Jiřího Trnky in Pilsen statt.  Ihre Drucke wurden in Südkorea auf der Gruppenausstellung „Arrrrttoury“ in Ulsan und auf der Kunstbiennale in Lima (Peru) präsentiert.

Alice Marková ist Autorin von fünf großformatigen Wandgemälden zum Thema „Biblische Landschaft“ auf dem Gelände des Benediktinerklosters auf dem Weißen Berg in Prag. Die Natur und ihre Prozesse sind ihre wichtigste Inspirationsquelle. Durch schrittweise Stilisierung gelangte sie zu einer Darstellung grundlegender Vorgänge mittels einer malerisch reduzierten Sprache. Die Gemälde gewinnen durch ihre Ausdruckskraft und expressive Farbgebung an Monumentalität und werden zu einer eindringlichen Botschaft, in der sich die Sehnsucht nach klaren Formen und dem Unfassbaren widerspiegelt.

SERIEN: „SPANNUNG“ UND „LICHT IM BILD“

Das verbindende Element ihrer Werke ist die Begegnung von auf den ersten Blick unterschiedlichen Welten (Zweig und Draht, rein gestrichene Fläche und durch den Lichteinfall inspiriertes malerisches Zittern), die meist in Symbiose miteinander leben und zu einem untrennbaren Ganzen werden. Zusammen haben sie die Kraft zu faszinieren. Sie sucht nach ihren situativen Möglichkeiten. In dieser AHOI 25- Ausstellung werden Werke aus den Serien „Spannung” (Ast und Draht) und „Licht im Bild” präsentiert. Ihre neuesen Gemälde sind ab dem 11. Oktober im Skautská kavárna „Pfadfindercafé“  in Prag auf dem Altstädter Ring zu sehen.

Kontakt Alice Marková – E-Mail: ajapokorna99@seznam.cz / Telefon: 0042 739 759 065

Weitere an der Internationalen Kunstausstellung AHOI 25 beteiligte Künstlerinnen sind

MARINA NADIROVA (Kasachstan) und TARANEH AKHBAR (Iran). Nadirova kam 2019 aus Kasachstan nach Deutschland und lebt jetzt mit ihren Kindern in Neunburg vorm Wald. Ihre Motive findet die Malerin bei Menschen, Tieren und Blumen, bevorzugte Techniken sind Öl , Acryl, auch gemischt, und mit Bleistift. Ihre Bilder sind sehr gegenständlich und von großer Farbkraft. Als Teilnehmerin an einer Frauendemonstrationen wurde Taraneh Akhbar eingesperrt und musste 2023 aus dem Iran fliehen. Im Süden ihres Heimatlandes hatte sie ein Kunstgymnasium besucht und Kunst studiert. Ihre Bilder und Fotografien haben viel Symbolkraft und immer einen tieferen Hintergrund.

Die Werke von Taraneh Akhbar (li.) sind vom 19. 9. bis 26. 10. im 1. Stockwerk der Alten Fronfeste ausgestellt.

Teilnehmer an AHOI 25 sind, wie bei den Ahoi-Ausstellungen lang gepflegte Tradition, junge Kunstschaffende aus den KUNSTSCHULEN Klatovy und Kralovicé (Tschechien) sowie die Kunst-Klasse der Staatlichen Gregor-von-Scherr-Realschule Neunburg vorm Wald.

Keramik-Kunstobjekte, geschaffen von Schülerinnen und Schülern der Kunstschule Klatovy.

Die Ausstellung AHOI 25 endet am Sonntag, 26. Oktober. Besichtigungen der Kunstwerke sind jeweils Sonntag, 14 bis 16 Uhr, in den Quartieren Alte Fronfeste, Im Berg 17, und profanierte Spitalkirche, Hauptstraße 3, möglich.

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