Bilanz: OVIGO Theater legt nächstes Rekordjahr hin

Mit 19 Produktionen 9000 Besucher gezählt

Das Ovigo-Theater hat mit dem Dinner mit Killer „Das Geheimnis der Blutgräfin“ den 11. Neunburger Kunstherbst bereichert. Foto: Thomas Leitsbach

Das Ovigo-Theater hat mit dem Dinner mit Killer „Das Geheimnis der Blutgräfin“ den 11. Neunburger Kunstherbst bereichert. Foto: Thomas Leitsbach


Erst seit 2016 ist das OVIGO Theater, das sich vier Jahre zuvor von der Schulspielgruppe des Ortenburg-Gymnasiums Oberviechtach herausbildete, ein eingetragener Verein. Die Entwicklung der engagierten Kreativen ist weiterhin höchst erstaunlich. Der seit diesem Jahr fest installierte Intendant Florian Wein vermeldet für das abgelaufene Jahr rund 9000 Zuschauer und damit eine neue OVIGO-Rekordmarke. Somit der bisherige Meilenstein aus dem letzten Jahr (knapp 8200) nochmal klar getoppt. In unterschiedlichen kleinen wie großen Formaten hat es 19 Produktionen mit 138 Aufführungen an insgesamt 52 Spielorten (davon 37 verschiedene Gemeinden) gegeben.
„Wir freuen uns, dass wir 2023 nicht nur in unserem Heimatkreis Schwandorf höchst aktiv waren, sondern auch zahlreiche neue Gebiete und Orte erschlossen haben“, so Intendant Florian Wein. Neben vermehrten Auftritten im Landkreis Neustadt oder in Weiden sind damit auch die sehr erfolgreichen Aufführungen in Waging am See (Oberbayern) oder Selb (Oberfranken) gemeint. Erneut im Programm waren die deutsch-tschechischen Wanderungen „Fingierte Grenzen – Auf den Spuren der ‚Aktion Kámen‘“, die jeweils grenzüberschreitend und zweisprachig verliefen. Rund 600 Wanderer waren mit von der Partie.
„Stolz sind wir aber auch auf die 50 neuen Mitglieder im Verein, die unsere vielfältigsten Pläne überhaupt erst ermöglichen“, so Wein weiter. Mittlerweile zählt der e.V. fast 300 Mitglieder. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 93 Darsteller eingesetzt. Über das Jahr verteilt hat es 128 Probeneinheiten gegeben. Diese waren vor allem nötig, um die zahlreichen Premieren auf die Bühne zu bringen. Besonders hervorzuheben sind die Komödien „Pension Schöller“ (1500 Besucher) und „Die Wunderübung“ (600), das Kinderstück „Käpten Knitterbart und seine Bande“ (700), das Dinner mit Killer „Das Geheimnis der Blutgräfin“ (800), das Schauspiel „Sid und Nancy“ (700) oder die Zeitreise „Stille Wasser“ von Nabburg zum Bauernmuseum Perschen (500).
Erfolgreich waren 2023 auch die Wiederaufnahmen des OVIGO Theaters. Neben den bewährten Zeitreisen (geführte Erlebniswanderungen) kam unter anderem das Musical „Der kleine Horrorladen“ (1.000 Besucher) in Winklarn und Grafenwöhr auf die Bühne. Auch die immer ausverkauften Krimi-Dinner „Mord im Hause Doubleface“ und „Die spektakuläre Freakshow des Mister Gonzalez“ (rund 2.000 Besucher) liefen nach wie vor enorm erfolgreich und bekommen im neuen Jahr eine Fortsetzung. Neben den klassischeren Bühnenstücken hat das OVIGO Theater eine Reihe von kleineren Formaten in petto, die 2023 in unterschiedlichsten Locations zu erleben waren. Das Krimi-Dinner, das bei OVIGO Dinner mit Killer heißt, wurde 40 Mal aufgeführt. Die geführten Wanderungen mit Schauspiel (Zeitreisen) hat es an den Standorten Burg Murach, Burg Thanstein, Bärnau, Selb, Waldsassen, Stadlern und Nabburg an 56 Terminen gegeben. Außerdem gab es mit OVIGO liest ein komplett neues Format, das einer Lesung ähnelt, aber mit verschiedenen Einlagen aufgepeppt wird. Derzeit läuft der Abend „Musik-Pleyer mit Wein-Lese – Talk & Texte zu Musik“ mit Markus Pleyer und Florian Wein, die verschiedene Texte zum eigenen Musikerleben zum Besten geben. Mit diesem Abend am 7. Januar 2024 im Kaffeekollektiv Neustadt/Waldnaab startet OVIGO auch in das neue Jahr.
VORFREUDE AUFS „SPAMALOT“-MUSICAL
„Die Entwicklung macht es möglich, dass wir 2024 den nächsten Schritt gehen können“, so Wein. Voller Vorfreude spricht er vom Monty-Python-Musical „Spamalot“ nach „Die Ritter der Kokosnuss“, das im Herbst auf die Bühnen kommen wird. Mithilfe von Bühnenbildnerin, Choreografin und Gesangslehrerin wird bereits fleißig an den Songs und Szenen gearbeitet. Zudem wird es weitere Dinner mit Killer, Zeitreisen, Wiederaufnahmen von „Pension Schöller“, „Käpten Knitterbart und seine Bande“ und „Die Wunderübung“ und das neue Schauspiel „SAD-88“ im Felsenkeller Schwandorf geben. „Ein weiteres Highlight wird das neue Kinderstück ‚Das kleine Gespenst‘“, so der Intendant. Das Stück nach dem Kinderbuch von Otfried Preußler wird im Sommer als Open Air auf Burg Murach und Burgtreswitz zu sehen sein. Tickets gibt es bereits unter ovigo-theater.de.

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Der Kunstverein wünscht frohe Feiertage!

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KVULogo

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Weihnachtssingen zum Kunstherbst-Ausklang ’23

Lieder und Weisen aus fünf Jahrhunderten

Einen Tag vor Heilig Abend war das Weihnachtkonzert des Gesangvereins 1861 Neunburg vorm Wald im voll besetzten Schlosssaal zugleich auch der festliche Ausklang des Neunburger Kunstherbstes 2023. Eingeleitet mit Horn und Gesang aus allen Türen des Saals folgte die Haidackermusi mit Christina, Maria und Hermann Lößl und Bärbl Nutz mit dem Reichenfelder Boarischen.Konzert 23.12.2023 00001.41.57
Unter der musikalischen Leitung und Überarbeitung von Andreas Lehmann folgten viele bekannte, aber auch unbekannte Lieder und Weisen aus über fünf Jahrhunderten – vom Gregorianischen Choral (vor 1500) bis zu einem neuen Weihnachtslied unserer Zeit. Ein tolles und abwechslungsreiches Programm, dass das Können des Dirigenten und des Chores eindrucksvoll zur Geltung brachte.Konzert 23.12.2023 00004 Immer wieder gab die Haidackermusi mit unterschiedlichen wohlklingenden Einlagen mit verschiedensten Instrumenten dem Chor Zeit zum Verschnaufen.
Viel Beifall fanden die kuriosen Geschichten, welche von Georg Schmid, Walter Zauner und Andrea Koeppler vorgelesen wurden.Konzert 23.12.2023 00002 Die Story des Chistkindlmarkt-Experten, der in München alle Chistkindlmärkte besuchte und dort alle Glühweine und Punsche der verschiedensten Art konsumierte fand viele Lacher, wird aber nicht zur Nachahmung empfohlen.
Auch Stefanie Heelein konnte wieder mit gekonnten Einlagen und Begleitung am Klavier überzeugen. Der Vorsitzende des Gesangsvereins Günter Dirnberger bedankte sich in seiner Begrüßung und in seinem Schlusswort bei einigen Ehrengästen und Sponsoren, besonders aber bei den Künstlern und dem neuen Dirigenten und Chorleiter Andreas Lehmann, dem ein wirklich wunderschöner Abend und eine gelungene Einstimmung auf das Weihnachtsfest gelungen war.Konzert 23.12.2023 00003

Alle Fotos: Martin ScharfLogoKH

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Staatsminister Blume ehrt „leuchtende Sterne am Kunst-Himmel“

Kunstförderpreis für Jazzer Jonas Sorgenfrei

Der Neunburger Jazz-Musiker Jonas Sorgenfrei nimmt den Bayerischen Kunstförderpreis 2023 aus den Händen von Staatsminister Markus Blume entgegen. Foto: Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst

Der Neunburger Jazz-Musiker Jonas Sorgenfrei nimmt den Bayerischen Kunstförderpreis 2023 aus den Händen von Staatsminister Markus Blume entgegen. Foto: Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst


19 Künstlerinnen und Künstler aus dem Freistaat zeichnete Kunstminister Markus Blume am Montag Abend im Staatstheater am Gärtnerplatz mit dem Bayerischen Kunstförderpreis 2023 aus, darunter auch den 30jährigen Jazz-Musiker Jonas Sorgenfrei aus Neunburg vorm Wald. Die Gala beinhaltete ein abwechslungsreiches Programm mit künstlerischen Performances der Preisträgerinnen und Preisträger sowie des Opernstudios des Gärtnerplatztheaters. Moderiert wurde die Veranstaltung durch den österreichischen Dramaturg Christoph Wagner-Trenkwitz.
Kunstminister Markus Blume betonte in seiner Laudatio: „Einfach WOW dieses glanzvolle Ambiente am Staatstheater am Gärtnerplatz – genau die richtige Bühne für unsere 59. Bayerischen Kunstförderpreise, für unsere 19 Nachwuchsstars! Mit den Kunstförderpreisen – unseren bayerischen Nachwuchsoscars – würdigen wir großartiges künstlerisches Talent und zeigen, wie viel kreative Kraft in Bayern steckt. Die Preisträgerinnen und Preisträger sind ein Gewinn für unseren Kulturstaat, für unsere freie und offene Gesellschaft! Herzlichen Dank für Ihre kreative Energie – bewahren Sie Ihren Mut und Ihre Lust auf Mehr!“
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„Die Preisträgerinnen und Preisträger sind ein Gewinn für unseren Kulturstaat, für unsere freie und offene Gesellschaft!“ (Bayerns Kunstminister Markus Blume)
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Kunstminister Blume fuhr fort: „Der heutige Abend ist ein Ausrufezeichen für unsere offene Gesellschaft: Diese Tage und Wochen sind nicht nur von Jubel und Heiterkeit geprägt – Hass und Hetze durchziehen unsere Welt. Ich bin dankbar, dass wir in unserem Land die Freiheit von Kunst und Kultur hochschätzen. In Bayern wissen wir: Kunst braucht den richtigen Boden, um Wurzeln zu schlagen. Daher gilt im Freistaat: An Kunst und Kultur wird nicht gespart!“

Jedes Jahr verleiht der Freistaat Kunstförderpreise in den vier Sparten „Musik“, „Bildende Kunst“, „Darstellende Kunst (inklusive Tanz)“ sowie „Literatur“. Die ausgezeichneten Künstlerinnen und Künstler der verschiedenen Sparten werden von Fachjurys vorgeschlagen. Die Preisträgerinnen und Preisträger, die am Beginn ihres Schaffens stehen, zeichnen sich durch eine außergewöhnliche künstlerische Begabung aus und können hervorragende Leistungen vorweisen. Der Preis ist mit jeweils 6.000 Euro (Einzelpersonen) bzw. mit bis zu 10.000 Euro (Ensembles) dotiert. Zu den bisherigen Kunstförderpreisträgerinnen und -preisträgern gehören unter anderem arrivierte Künstler wie Axel Milberg, Veronika Eberle, Maximilian Hornung, Juliane Köhler, Brigitte Hobmeier, Nora Gomringer, Benedict Wells und Loretta Lux.
Der Neunburger Kunstverein Unverdorben verfolgt den Werdegang des hochtalentierten Jung-Musikers Jonas Sorgenfrei seit Langem. Bereits am Programm des 1. Neunburger Kunstherbstes vor zehn Jahren hatte er mitgewirkt und eine Jazz-Session mit tschechischen Musikerkollegen in der Schwarzachtalhalle gestaltet. Im Stadtjubiläumsjahr 2017 wurde er vom Chefdirigenten der Bayerischen Philharmonie, Maestro Mark Mast, ausgewählt, den Paukenpart in der festlichen Wiener Philharmoniker-Fanfare von Richard Strauss zu übernehmen. Damit wurde am 2. Oktober 2017 das „Jahrtausendkonzert“ in der Schwarzachtalhalle eröffnet, das gleiche Programm u. a. mit Werken von W. A. Mozart und Anton Bruckner am darauf folgenden Abend im Prinzregententheater München wiederholt. 2019 war Sorgenfrei mit Studienkollegen ein weiteres Mal im Rahmen des Neunburger Kunstherbstes 2019 engagiert und trat in der Schwarzachtalhalle mit einem „Stevie Wonder Tribute Concert“ auf. Im 10. Neunburger Kunstherbst 2022 sorgte Jonas Sorgenfrei mit seiner Band für ein musikalisches Highlight, als er in einem abendfüllenden Programm Stücke der neu eingespielten CD „Elephants“ präsentierte. Sorgenfreis erfolgreicher Weg begann im Kindesalter in der Städtischen Musikschule Neunburg, er absolvierte Hochschulabschlüsse in Nürnberg und Würzburg und zählt heute zu den größten Talenten der deutschen Jazz-Szene. Der KVU freut sich sehr, dass die Leistungen des 30-Jährigen jetzt mit einem so hochkarätigen Staatspreis Lob und Anerkennung finden.

Auf Einladung des Kunstvereins Unverdorben in der Schwarzachtalhalle "on stage": v. li. Pianist Rainer Böhm, Bassist Matthias Akeo Nowak, Saxofonist Denis Gäbel und Schlagzeuger Jonas Sorgenfrei. Foto: Karl Stumpfi

Auf Einladung des Kunstvereins Unverdorben in der Schwarzachtalhalle „on stage“: v. li. Pianist Rainer Böhm, Bassist Matthias Akeo Nowak, Saxofonist Denis Gäbel und Schlagzeuger Jonas Sorgenfrei. Foto: Karl Stumpfi

Die Preisträgerinnen und Preisträger 2023:

Bildende Kunst: Lukas Hoffmann (München), Jonathan Penca (München), Gülbin Ünlü (München), Max Wencelides (München)

Darstellende Kunst (inklusive Tanz): Reinhild Buchmayer (Salzburg), Alexander Grassauer (München), Isabell Antonia Höckel (München), Edward Nunes (Nürnberg), Johannes Nussbaum (München)

Literatur: Emre Akal (München), Raphaela Bardutzky (München), Franziska Gänsler (Augsburg), Yirgalem Fisseha Mebrahtu (München), Jovana Reisinger (München)

Musik: Hannah Solveij Gramß (Nürnberg), Sonja Lachenmayr (München), Lena & Linus (Würzburg), Jonas Sorgenfrei (Neunburg v. W.)KVULogo

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Mit „Brenna tuats guad“ den Gästen gehörig eingeheizt

Die Vier Unverdorbenen auf Österreich-Trip

Blauer Montag im Neunburger Kunstherbst '23 mit den Vier Unverdorbenen, die beim "Sporrer" ihr neues Programm präsentierten (v. li.) Sänger und Bassist Jürgen Zach, Rezitator Karl Stumpfi, E-Gitarrist Klaus Götze und Franz Schöberl (Akkordeon/Waldhorn). Foto: Edgar Pielmeier, MZ

Blauer Montag im Neunburger Kunstherbst ’23 mit den Vier Unverdorbenen, die beim „Sporrer“ ihr neues Programm präsentierten (v. li.) Sänger und Bassist Jürgen Zach, Rezitator Karl Stumpfi, E-Gitarrist Klaus Götze und Franz Schöberl (Akkordeon/Waldhorn). Foto: Edgar Pielmeier, MZ

Der traditionelle Blaue Montag im Neunburger Kunstherbst war diesmal rot-weiß-rot eingefärbt. „O du mein Österreich“ – so war die Musikalische Lesung am 20. November im vollbesetzten Hotel-Gasthof „Sporrer“ überschrieben. „Diesen Titel haben wir uns ausgeborgt“, klärte Rezitator Karl Stumpfi einleitend auf, „nämlich vom gleichnamigen Marsch eines nicht ganz unbedeutenden Operettenkomponisten: Franz von Suppé!“ Ein Arrangement dieses Marsches von Ernst Mosch diente sozusagen als Ouvertüre für den Österreich-lastigen Abend. Der Hubert-von-Goisern-Klassiker „Brenna tuats guad“ folgte in einer typischen und unverwechselbaren Interpretation von Zach-Götze-Schöberl, der Unverdorbenen Hausmusik. Den literarischen Teil eröffneten lyrische Texten von zwei Poeten, die naheliegender Weise waschechte Wiener sind.
H.C. Artmann verfasste Lautgedichte, die sich dadurch kennzeichnen, dass sie jeglichen Grammatik- und Sinnanspruch aufgeben. 1958 erschien sein Gedichtband „mid ana schwoazzn tintn“, mit dem er dem Genre des Dialektgedichts zum Durchbruch verhalf. Artmanns Bekenntnis zu seiner Heimat sei aber nichts anderes als die Augen zwinkernde Schilderung einer Verzwergung: Von der einstigen Weltmacht K. u. K. Monarchie zum Mikrokosmos, auch Alpenrepublik genannt.
Josef Weinheber wurde 1935 durch seine Gedichtsammlung Wien wörtlich bekannt und populär. Es sind lyrische Milieu- und Charakterstudien, die teilweise im Wiener Dialekt geschrieben sind. Beeinflusst vom eminenten Sprachgeist Nestroys, der ihm durch Karl Kraus persönlich vermittelt wurde. Aus Weinhebers Feder rezitierte Karl Stumpfi ein kurzes Wiener-Dialekt-Gedicht, „für das man in Rest-Deutschland eigentlich einen Simultan-Dolmetscher benötigte oder ein durchlaufendes Sprachband“. Der Titel im O-Ton: „War ned Wean“, soll heißen „Es wäre nicht Wien…“
Karl Stumpfi war für die Textauswahl zuständig und las aus Werken bekannter Wiener Satiriker und Kabarettisten.

Karl Stumpfi war für die Textauswahl zuständig und las aus Werken bekannter Wiener Satiriker und Kabarettisten.


Nach den literarischen Wiener Eigengewächsen Artmann und Weinheber las Stumpfi über die Außenansicht eines Wahl-Wieners: Dirk Stermann. Der aus Duisburg stammende Autor und Kabarettist wohnt und arbeitet seit 1986 in der alten Kaiserstadt. Mit seiner Glossensammlung „Eier“ landete er 2011 einen Bestseller. Darin enthalten auch eine Satire, die den österreichischen „Tag der rot-weiß-roten Fahne“ 26. Oktober aufs Korn nimmt. Nach dem modernen Wiener Lied „Heut bin i wieder fett wie a Radierer“ des viel zu früh verstorbenen Liedermachers Georg Danzer stellte der Rezitator mit Anton Kuh „einen von der ersten Garde der Wiener Kaffeehaus-Literaten vor“. Er verfasste brillante Essays und Erzählungen. Berühmt wurde er aber durch seine Stegreif-Reden, die vom Publikum regelrecht gestürmt wurden. Tucholsky nannte ihn deshalb „Sprechsteller“. Mit zwei repräsentativen Texten Anton Kuhs startete Karl Stumpfi eine österreichische Zeitreise: Beginnend mit dem Jahreswechsel 1913/14 noch in der KuK Monarchie („Neujahrsrede eines Betrunkenen“), über die Erste Republik Ende der 20er-Jahre („Der Anschluss“) bis zum Jahr 1938 („Die Hundekarte“ von Herzmanovsky-Orlando). Atmosphärisch treffend untermalt wurde dies durch die nächste Musikbeiträge „Mei Naserl is so rot, weil i so blau bin“ /“Ana hod immer des Bummerl“.
Kurz vor der Pause wurde laut Stumpfi „der Wiener Tramway-Wagen abgehängt und stattdessen ein Bayern-Bockerl unter Dampf gesetzt, von dem wir uns in die lokale Tagespolitik hinein ziehen lassen“. Jetzt war Jürgen Zach mit seinen schon sehnlich erwarteten Neunburger Gstanzln, anno 2023, am Zuge. Mit beißendem Sarkasmus ausgesungen wurden von ihm zum Beispiel örtliche Aufreger wie „Kreisverkehr an der Duscherkreuzung“ oder „Rennen ums schnelle Internet“, aber auch das „Wildpinkeln“, die „Genderitis“ und die „Kleber-Aktivisten“.
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„Wei neulich Hollywood im Rathaus ograoufa hot, hot’s n’Burgermoaster ganz schei g’rissn. Sie wolln für a Neuverfilmung vom „Lied vom Tod“ d’Hauptstraß‘ als neue Kulissn. Warum’s daou aaf Neunburg kumma, hot da söl nacha gfragt. No, weil eitz aa no de letzte Oase versiegt, wenn da Gänswirt zauou macht!“ (Gstanzl-Sänger Jürgen Zach über das Wirtshaussterben in der Neunburger Altstadt)
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Nach dem musikalisch gelungenen Herbert-Pixner-Cover „Alps“ begann die zweite Halbzeit des Blauen Montags literarisch mit einer gallenbitteren Satire auf den österreichischen Kulturbetrieb. „Ahnt das Publikum eigentlich, wie reich die Kulturnation ist und wie arm die Künstler sind?“, fragt der Autor zuletzt provokant. BM23posterNach Rainhard Fendrichs „Tango Korrupti“ prägten Texte einer österreichischen Kabarett-Legende den Abschluss des Blauen Montags: Helmut Qualtinger (1928 – 1986) hatte in den Fünfziger Jahre gemeinsam mit Carl Merz, Louise Martini, Georg Kreisler und Gerhard Bronner jene Institution installiert, welche das Wiener Nachkriegskabarett wesentlich prägte. Mit einer Truppe, die sich nie einen eigenen Namen gab, sondern immer unter dem Titel des aktuellen Programms auftrat: „Blattl vorm Mund“, „Glasl vorm Aug“ oder „Dachl überm Kopf“. Nach Auflösung dieser Gruppe schrieb er gemeinsam mit Carl Merz satirische Texte wie „Der Herr Karl“, die Travnicek-Dialoge und auch die von Karl Stumpfi vorgetragene Exkursion durch die rot-weiß-rote Politologie. Das Wolfgang-Ambros-Evergreen „Die Blume vom Gemeindebau“, von den Unverdorbenen Musikanten neu aufbereitet, begleitete den Rezitator und die Zuhörerschaft zur nächsten Wiener Episode, Helmut Qualtingers „Gemeindebau, um vier Uhr früh“. In das Wien der Nachkriegsjahre zurückversetzt fühlten sich die Blaue-Montags-Gäste, als die Filmmusik „Der dritte Mann“ von Anton Karas in der Unverdorbenen-Fassung erklang. „Kriminell“ ging’s auch im Qualtinger-Text „Unternehmen Kornmandl“ zu, wenn die vergebliche Jagd der österreichischen Gendarmerie nach einem Sexualmörder persifliert wird.
Nach dem lautstarken Schlussapplaus des Publikums ergriff der 1. Vorsitzende des Kunstvereins Peter Wunder nochmals das Wort, dankte für den guten Besuch und den ein weiteres Mal voll überzeugenden Protagonisten des Kleinkunst-Ensembles „Die Vier Unverdorbenen“, die ein Weißwein-Präsent ausgehändigt bekamen. Den Extra-Nachschlag – musikalisch mit dem STS-Cover „Irgendwann bleib i dann dort“ – vervollständigte Karl Stumpfi mit einer der schillerndsten Figuren der gegenwärtigen Wiener Kabarett-Szene: Autor und Schauspieler Michael Niavarani ist als Chef des Kabaretts „Simpl“ auch Nachlassverwalter der großen Wiener Kaberett-Ikonen Fritz Grünbaum und Karl Farkas. Der absolute Schlussakkord eines rundum ins Schwarze treffenden Blauen Montags kam mit dem „Sperrstunden-Blues“ von den Unverdorbenen Musikanten.
DRITTE AUFFÜHRUNG JETZT IN PLANUNG!
Wer dieses musikalische und literarische Austria-Spektakel nicht „live“ miterlebt hat, kann dies aber nachholen. Aufgrund der großen Nachfrage war bereits eine zweite Vorstellung für Montag, 15. Januar, 19 Uhr, beim „Sporrer“ angesetzt worden. Nachdem auch die Wiederholung bereits restlos ausgebucht ist, planen die Vier Unverdorbenen eine dritte Aufführung ihrer Musikalischen Lesung. Termin und Lokal stehen noch nicht fest, doch Warteliste-Anmeldungen von Interessierten an den Neunburger Kunstverein sind ab sofort möglich unter E-Mail k.stumpfi@t-online.de!
Die Cover-Version des Herbert-Pixner-Titels "Alps" beinhaltete auch ein Waldhorn-Solo von Franz Schöberl und ein E-Gitarrensolo von Klaus Götze.

Die Cover-Version des Herbert-Pixner-Titels „Alps“ beinhaltete auch ein Waldhorn-Solo von Franz Schöberl und ein E-Gitarrensolo von Klaus Götze.


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MEDIEN-ECHO
Bericht in der Mittelbayerischen Zeitung, Ausgabe SAD v. 24. November 2023 als jpg-Datei:MZBerichtBM23
Bericht in der Zeitung „Der Neue Tag“, Ausgabe SAD, v. 23. November 2023 als jpg-Datei: NTBerichtWeiss
Vorschau im Internetportal onetz/Oberpfälzer Medienhaus als jpg-Datei:VorschauNT
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Westböhmisches Sinfonieorchester Marienbad gibt Neunburg-Debüt

Mit Musik des Walzerkönigs ins neue Jahr ’24

Das Westböhmische Sinfonieorchester Marienbad unter Leitung von Martin Peschik wird am 6. Januar 2024 erstmals beim Neunburger Neujahrskonzert in der Schwarzachtalhalle auftreten.

Das Westböhmische Sinfonieorchester Marienbad unter Leitung von Martin Peschik wird am 6. Januar 2024 erstmals beim Neunburger Neujahrskonzert in der Schwarzachtalhalle auftreten.


Der Neunburger Kunstverein Unverdorben holt zum Neujahrskonzert am 6. Januar  2024 mit den Marienbader Sinfonikern ein traditionsreiches und renommiertes Orchester aus der benachbarten Tschechischen Republik nach Neunburg vorm Wald. Über weitere Details wurde kürzlich bei einem Pressegespräch im Foyer der Schwarzachtalhalle ausführlich informiert.
Der 1. Vorsitzende des Kunstvereins Peter Wunder freute sich, dass dieses erste Gastspiel des Westböhmischen Sinfonieorchester aus Mariánské Lázně zustande kam. Er betonte, dass seit den Beschränkungen durch Corona die  Besucherzahlen überall rückläufig seien Trotzdem wage man es, wieder ein Neunburger Neujahrskonzert ins Jahresprogramm aufzunehmen.  Die insgesamt neunte Auflage seit 2014 werde am Dreikönigsabend um 19 Uhr beginnen. Wunder gab seiner Hoffnung Ausdruck,  dass viele Liebhaber der „leichten klassischen Musik“ aus der Region dieses kulturelle Angebot annehmen werden.
1. Bürgermeister Martin Birner: "Neujahrskonzert wird das nächste Highlight!"

1. Bürgermeister Martin Birner: „Neujahrskonzert wird das nächste Highlight!“

Bürgermeister Martin Birner dankte dem Kunstverein auch für den derzeit laufenden „Kunstherbst“ mit seiner breitgefächterten Veranstaltungs-Palette. Ein nächstes Glanzlicht werde sicher das Neujahrskonzert 2024 in der Schwarzachtalhalle setzen.  Er sehe es auch als wichtigen gesellschaftlichen Auftrag, die Jugend Tschechiens und Deutschlands durch Kultur miteinander zu verbinden.
Orchesterdirektor Jakub Formánek: "Musik fördert die tschechisch-bayerische Freundschaft!"

Orchesterdirektor Jakub Formánek: „Musik fördert die tschechisch-bayerische Freundschaft!“


Orchesterdirektor Jakub Formánek unterstützte diesen Gedanken und hoffte auf weitere Vertiefung der bayerisch-tschechischen Freundschaft.  Im groben Umrissen präsentierte  er das Programm für den Debüt-Auftritt „seiner“ Sinfoniker in der Pfalzgrafenstadt.  Dirigent Martin Peschik arbeite noch an der endgültigen Fassung, so dass es eventuell noch Abweichungen geben könne. Auf jeden Fall werde der Konzertabend das Werk des Wiener Walzerkönigs Johann Strauß in den Mittelpunkt rücken. Abrunden wird das Programm Musik der Komponisten Franz Lehár, Carl Zeller und Johannes Brahms. Dazu kommt noch „eine echte musikalische Überraschung“, wie Formánek ankündigte.
Im schönen Marienbad, mitten im Herzen Europas, hat eines der ältesten Sinfonieorchester der Tschechischen Republik  seinen Sitz. Seit dem Gründungsjahr 1821  werden Abonnement-Sinfoniekonzerte neben den Kolonnaden-Konzerten während der Sommerkursaison gegeben. Traditionell pflegt das Westböhmische Sinfonieorchester auch die Zusammenarbeit mit Musikhochschulen wie z. B. in  Prag, Weimar, Nürnberg und Zürich in Form von Dirigentenkursen. Besonderen Wert legt das Orchester auch auf Aufführungen für Schulen sowie Kinder-Konzerte. Mit dem WSO musizieren regelmäßig bekannte tschechische und ausländische Solisten und Chöre.
Dirigent Martin Peschik studierte Klavierspiel und Dirigieren an dem Konservatorium in Budweis (České Budějovice). Er absolvierte das Fach Dirigieren an der Janáček-Musikakademie in Brünn in der Klasse von Prof. Jan Zbavitel. Als Dirigent hat er mit dem Nationaltheater in Brünn, der Mährischen Philharmonie Olomouc, der Südböhmischen Kammerphilharmonie und anderen Orchestern zusammengearbeitet. Seit 2002 wirkt er im Südböhmischen Theater in České Budějovice als Chorleiter und Dirigent und seit Januar 2008 als Chefdirigent. Er dirigierte hier viele Opern, Operetten und Ballette. Gastdirigate führten Peschik in viele europäische Ländern wie Deutschland, Österreich, Schweden, Norwegen, Holland, Schweiz und Dänemark.
Sopranistin Eva Struplová singt Operettenarien von Strauß, Lehár und Zeller.

Sopranistin Eva Struplová singt Operettenarien von Strauß, Lehár und Zeller.


Die Gesangsolistin des Abends, Eva Štruplová aus Kuttenberg ( Kutná Hora). Nach dem Studium am Staatlichen Konservatorium und an der Akademie der Darstellenden Künste in Prag absolvierte sie ihr Studium in Siena (Italien) bei Professor Bergonzi und nahm an mehreren internationalen Gesangswettbewerbs teil . Anschließend wurde sie Solistin der Oper des Südböhmischen Theaters in České Budějovice. Hier sang sie unter anderem die Musette („La Bohème“), Susanna („Figaros Hochzeit“), Zerlina („Don Giovanni“) und Gilda („Rigoletto“). Für die Rolle der Adele („Die Fledermaus“) war Eva Štruplová in der engeren Auswahl für den Thalia-Preis.

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NEUJAHRSKONZERT-INFOS

Das 9. Neunburger Neujahrskonzert am 6. Januar 2024, 19 Uhr, in der Schwarzachtalhalle  bietet Werke des Walzerkönigs“ Johann Strauß: Ouvertüre und Einzugsmarsch aus der Operette „Der Zigeunerbaron“, Sopran-Arien aus der Operette „Die Fledermaus“ sowie Polkas und beliebte Walzer wie „Frühlingsstimmen“ und „An der schönen blauen Donau“. Dazu erklingt auch Musik von  Carl Zeller (Arie der Christl aus „Der Vogelhändler“), Johannes Brahms (Ungarische Tänze Nr. 5 und 6) sowie von Franz Lehár.

Kartenvorverkauf ab sofort über die Order-Mail: schafbauerrosa@gmail.com, Telefon (09672) 3435 und Büro- und Pressezentrum Kramer, Hauptstraße 1, Neunburg.

Sie stellten das Neujahrskonzert-Programm 2024 im Foyer der Schwarzachtalhalle vor, von links: Klassik-Beauftragter Karl Stumpfi, 1. Bürgermeister Martin Birner, Hallenorganisatorin Rosa Schafbauer, Orchesterdirektor Jakub Formánek, Auslands-Konzertagentin Katarina Honysová und KVU-Vorsitzender Peter Wunder. Foto: Alfred Grassmann

Sie stellten das Neujahrskonzert-Programm 2024 im Foyer der Schwarzachtalhalle vor, von links: Klassik-Beauftragter Karl Stumpfi, 1. Bürgermeister Martin Birner, Hallenorganisatorin Rosa Schafbauer, Orchesterdirektor Jakub Formánek, Auslands-Konzertagentin Katarina Honysová und KVU-Vorsitzender Peter Wunder. Foto: Alfred Grassmann


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MEDIEN-ECHO

Bericht in der Mittelbayerischen Zeitung, Ausgabe SAD, von 6. 11. 2024 als JPG-Datei: MZvorschauNJK24
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Benefizkonzert mit Choreographie in der Pfarrkirche St. Josef

Virtuose Orgelmusik trifft Ausdruckstanz

Historische Aufführung am 19. November 2023 im Altarraum der Kath. Pfarrkirche Neunburg-St.Josef: Julia Koderer tanzt zu Orgelmusik von Pachelbel (Solist an der Orgel: Steven Heelein).  Foto: Karl Stumpfi

Historische Aufführung am 19. November 2023 im Altarraum der Kath. Pfarrkirche Neunburg-St.Josef: Julia Koderer tanzt zu Orgelmusik von Pachelbel (Solist an der Orgel: Steven Heelein). Foto: Karl Stumpfi


Das gibt’s am kommenden Wochenende exklusiv nur im NEUNBURGER KUNSTHERBST:KodererundHeelein In der katholischen Stadtpfarrkirche St. Josef treffen sich Orgelmusik und Ausdruckstanz! Diese außergewöhnliche Performance ist in eine kirchenmusikalische Andacht eingebunden, Beginn am Sonntag, 19. November um 17 Uhr. Ausführende sind Prof. Steven Heelein, Neunburg vorm Wald (Orgel) und Julia Koderer, Regensburg (Ausdruckstanz).
Eintritt ist frei, Spenden für das Projekt „Neue Orgel“ des Neunburger Orgelbauvereins sind erbeten.
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Feine Nostalgie-Revue mit dem Romy Börner Quartett

„Heut‘ kommen d’Engerl auf Urlaub nach Wien“

"Ich lade gern mir Gäste ein". Romy Börner singt das Couplet des Prinzen Orlofsky aus der Strauß-Operette "Die Fledermaus". Fotos: Karl Stumpfi

„Ich lade gern mir Gäste ein“. Romy Börner singt das Couplet des Prinzen Orlofsky aus der Strauß-Operette „Die Fledermaus“. Fotos: Karl Stumpfi

Mit über 50 Gästen aus Neunburg und dem Umland war das Foyer der Schwarzachtalhalle am Freitagabend bis auf den letzten Platz ausgebucht. Peter Wunder, 1. Vorsitzender des gastgebenden Kunstvereins Unverdorben e. V., war beim Anblick des „vollen Hauses“ so angetan, dass er in seiner Begrüßung von einer Trendwende sprach.
KVU-Vorsitzender Peter Wunder freute sich über den guten Besuch im Hallenfoyer.

KVU-Vorsitzender Peter Wunder freute sich über den guten Besuch im Hallenfoyer.

Alle Kulturveranstalter hätten seit der Corona-Pandemie über stark rückläufige Besucherzahlen geklagt. Er gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Kunstfreunde aus Nah und Fern auch bei den kommenden Kulturangeboten in der Pfalzgrafenstadt den Platz auf dem heimischen Sofa gegen Live-Event-Atmosphäre eintauschen werden – und animierte sogleich für den Besuch des Neunburger Neujahrskonzertes am Samstag, 6. Januar 2024 mit dem Westböhmischen Sinfonieorchester Marienbad in der Schwarzachtalhalle.
Unterbrochen von den drei Menue-Gängen, aufgetragen durch das „Esszimmer“-Service-Team, sorgte das Romy Börner Quartett zweieinhalb Stunden für niveauvolle musikalische Unterhaltung. Ihre nostalgische Revue war im ersten Teil des Programms unverkennbar wienerisch eingefärbt. Schon die einleitenden Takte der Musiker Oliver Hien (Violine), Norbert Ziegler (E-Piano) und Markus Fritsch (Kontrabass) versetzten das Publikum in die österreichische Hauptstadt nach Ende des 2. Weltkriegs: Cover-Version der Filmmusik „Der dritte Mann“ von Anton Karas.
Dann hieß es „Bühne frei“ für Sängerin Romy Börner (Sopran). Mit dem Couplet „Ich lade gern mir Gäste ein“ des Grafen Orlofsky aus der „Fledermaus“ startete sie ihre Charme-Offensive, blendete in die Goldene Operetten-Epoche Ende des 19. Jahrhunderts zurück. Und legte mit dem „Wiener Blut“ des Walzerkönigs Johann Strauß Sohn gleich nach. Aber auch Meister der „Silbernen Ära“ durften in diesem Operetten-Potpourri nicht fehlen. Das galt für Franz Lehár und seinem Hit „Lippen schweigen, s’flüstern Geigen“ ebenso wie Ralph Benatzky:“Es muss was Wunderbares sein“ aus dem „Weißen Rössl“. Mit zwei Erfolgstitel von Robert Stolz gelang der fliegende Wechsel vom Operettenfach in das Genre der Film-Musik („Mein Liebeslied muss ein Walzer sein“ und „Im Prater blüh’n wieder die Bäume“).
Nach den Evergreens „Wien, Du Stadt meiner Träume“ und „Heut‘ kommen d’Engerln auf Urlaub nach Wien“ hieß es mit dem Peter-Kreuder-Schlager der alten Wiener Stadt langsam und leise „Servus“ zu sagen. Weiter präsent blieb die Kaiserstadt aber auf dem Speisenplan des Abends, nämlich mit dem nach ihr benannten Schnitzel und Schmarren als Dessert. In den rein instrumental gestalteten Intermezzi, dem Boccherini-Menuett und der Elisabeth-Serenade, ließen die drei Musiker ihre großartige Virtuosität eindrucksvoll aufblitzen. Genau so überzeugen konnte Sängerin Romy Börner auch nach ihrem Garderobenwechsel von der Operettendiva zur Chansonette. Zweimal gab es dann Hildegard-Knef-Klassiker zu hören: „Für mich soll‘s Rote Rosen regnen“ und „Eins und eins, das macht zwei“. Und das Remake des Charlie-Chaplin-Songs aus dem Jahr 1936 stand zum Schluss über einen anspruchsvoll-unterhaltsamen Neunburger Kunstherbst-Abends wie ein Symbol: „Smile“.
Das Musik- und Kulinarik-Event im Rahmen des 11. Neunburger Kunstherbsts kam bei den Gästen glänzend an.

Das Musik- und Kulinarik-Event im Rahmen des 11. Neunburger Kunstherbsts kam bei den Gästen glänzend an.


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MEDIEN-ECHO
Bericht in der Zeitung „Der Neue Tag“, Lkr. SAD, v. 13.11.23 als JPG-Datei:NTBerichtRomy
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Romy Börner Quartett und die Vier Unverdorbenen:

Österreich-Wochen im elften Kunstherbst

10. November: Das Romy Börner Quartett tritt im Rahmen des Musik & Kulinarik-Events in der Schwarzachtalhalle auf. An der Abendkasse gibt es noch Restkarten!

10. November: Das Romy Börner Quartett tritt im Rahmen des Musik & Kulinarik-Events in der Schwarzachtalhalle auf. An der Abendkasse gibt es noch Restkarten!

20. November: Die Vier Unverdorbenen des  Kunstvereins präsentieren im 11. Neunburger Kunstherbst ihr neues Programm. Der Blaue Montag ist bereits ausgebucht und wird am 15. Januar wiederholt!

20. November: Die Vier Unverdorbenen des Kunstvereins präsentieren im 11. Neunburger Kunstherbst ihr neues Programm. Der Blaue Montag ist bereits ausgebucht und wird am 15. Januar wiederholt!

Der Kunstverein Unverdorben ist am Freitag, 10. November, 19.30 Uhr, Gastgeber eines Musik & Kulinarik-Events im Rahmen des 11. Neunburger Kunstherbsts. Wiener Lieder, Operetten-Evergreens und Chansons serviert das Romy Börner -Quartett á la carte und das „Esszimmer“-Team sorgt im festlich dekorierten Foyer der Schwarzachtalhalle für lukullische Genüsse. Die Gäste können zwischen den drei Menü-Gängen aus der Wiener Küche auch in Melodien schwelgen, welche unverwechselbar österreichischer Provenienz sind. Wer kennt sie nicht, „Ohrwürmer“ der berühmten Operetten-Komponisten Franz Lehár („Lippen schweigen, s’flüstern Geigen“ aus „Die lustige Witwe“), Johann Strauß („Ich lade mir gern Gäste ein“ aus „Die Fledermaus“), Robert Stolz („Im Prater blüh’n wieder die Bäume“, „Mein Liebeslied muss ein Walzer sein“) und Ralph Benatzky („Es muss was Wunderbares sein“). Aber auch bekannte Wiener Lieder und Filmschlager von Peter Kreuder und Chansons von Hans Hammerschmid/Hildegard Knef runden das musikalische Feinschmecker-Angebot ab.

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MUSIK & KULINARIK-EVENTS
4. Neunburger Kunstherbst 2016: „Das X-Mas ist voll!“ Kabarett-Programm mit Martin Kubetz & Silke Heimann, Regensburg;
6. Neunburger Kunstherbst 2018: Wiener Lieder und Heurigenmusik mit „Trio Wien“, Österreich;
9. Neunburger Kunstherbst 2021: Chansons für Feinschmecker mit Anja Killermann (Gesang & Toby Mayerl (Klavier);
11. Neunburger Kunstherbst 2023: Operetten-Evergreens und Filmschlager mit dem Romy Börner Quartett.
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Romy Börner ist professionelle Sängerin und Entertainerin, hat an der Musikhochschule in Linz/Österreich Gesang studiert und unterrichtet neben ihrer Konzerttätigkeit Musik und Gesang. Oliver Hien (Geige, Bratsche) ist im ostbayerischen Raum in verschiedenen Orchestern und Bands unterwegs. Norbert Ziegler (Klavier) hat die Musikhochschule in München mit Meisterklasse absolviert, lehrt in Straubing und Regensburg, spielt u. a. mit Steffi Denk & Flexible Friends. Markus Fritsch (Kontrabass) hat am Berklee College of Music in Boston/USA studiert, spielte u.a. mit Max Greger, Hugo Strasser und Ambros Seelos und unterrichtet Regensburg und Straubing.
Der Eintrittspreis beträgt 40 Euro auf allen Plätzen, inklusive Drei-Gänge-Menü (Abendkasse u. Restkartenverkauf, Saalöffnung um 19 Uhr). Eine Platzreservierung ist erforderlich beim Neunburger Kunstverein unter Tel. (09672) 4337 oder eMail: peter_wunder@web.de.

O DU MEIN ÖSTERREICH…

…lautet das Motto des Blauen Montags im 11. Neunburger Kunstherbst. Für ihren „Jubiläumsauftritt“ haben die Vier Unverdorbenen das Nachbarland Österreich in den Blick genommen. Rezitator Karl Stumpfi, selbst ein gebürtiger Austrianer aus dem Innviertel, liest Texte von bekannten Wiener Poeten, Satirikern und Kabarettisten wie C. F. Artmann, Josef Weinheber, Anton Kuh, Fritz Herzmanovsky-Orlando, Carl Merz und Helmut Qualtinger. Musikalisch begleitet ihn die Unverdorben-Combo mit ihren eigenwilligen Cover-Versionen beliebter Songs der Liedermacher und Austro-Rocker Hubert von Goisern, Rainhard Fendrich, Wolfgang Ambros, Georg Danzer, STS u. a. Und ein bayerisches Intermezzo mit zeitkritischen „Neunburger Gstanzln“ wird an diesem kurzweiligen Abend sicher nicht fehlen…
Das Kleinkunst-Ensemble „Die Vier Unverdorbenen“ des Neunburger Kunstvereins blickt auf sein zehnjähriges Bestehen zurück. In der Kunstherbst-Saison 2013 fand der erste Blaue Montag im Gasthaus „Zur Goldenen Gans“ statt. Das Quartett debütierte mit der satirischen Lesung & Musik „Denk‘ ich an Deutschland“. Seitdem ist der Blaue Montag aus den Kunstherbst-Programmen nicht mehr wegzudenken. In der Gründungsformation wirkte bis 2015 Günter Schmid (Akkordeon) mit. Diesen Instrumentalpart übernahm Franz Schöberl, der seither an der Seite von Jürgen Zach (Bassgitarre, Gesang) und Klaus Götze (Gitarre) musiziert.
Der Blaue Montag am 20. November, 19 Uhr, im Hotel-Gasthof Sporrer ist schon lange vor dem Aufführungstermin bis auf den letzten Platz ausgebucht. Wegen der großen Nachfrage aus Nah und Fern wird eine weitere Aufführung des Österreich-Programms angesetzt. Als neuer Termin steht Montag, 15. Januar, 19 Uhr, beim „Sporrer“ fest. Entsprechende Pressehinweise bitte beachten! Interessierte können sich ab sofort auf eine Meldeliste setzen lassen (unter eMail: k.stumpfi@t-online.de)

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Vor zehn Jahren: Debüt der Vier Unverdorbenen mit einem Blauen Montag zum Abschluss des 1. Neunburger Kunstherbsts.

Vor zehn Jahren: Debüt der Vier Unverdorbenen mit einem Blauen Montag zum Abschluss des 1. Neunburger Kunstherbsts.


BLAUE MONTAGE MIT DEN 4 UNVERDORBENEN
1. Kunstherbst 2013: „Denk‘ ich an Deutschland…“ (mit Günter Schmid, Akkordeon), „Ganswirt“;
2. Kunstherbst 2014: „Mit freudigem Geifern“ (mit Günter Schmid, Akkordeon), „Ganswirt“;
3. Kunstherbst 2015: „Von komischen Käuzen“, „Ganswirt“;
4. Kunstherbst 2016: „Himmlisches und Höllisches“, „Ganswirt“;
5. Kunstherbst 2017: „Sati(e)risches Neunburg“, „Ganswirt“;
6. Kunstherbst 2018: „Gefüllt mit Trüffeln“, „Ganswirt“
7. Kunstherbst 2019: „Gesegnete Wahlzeit!“, „Alte Seilerei“;
8. Kunstherbst 2020: Blauer Montag wg. Corona-Pandemie abgesagt;
9. Kunstherbst 2021: „Auf den Hund gekommen“, „Sporrer“;
10. Kunstherbst 2022: „Blau-Gelber Montag“, Programmänderung wg. Ukrainekrieg, mit Wolfgang Huber (Co-Rezitator), Steffi Heelein (E-Piano) und Jörg Maderer (Gesang/Ukulele) als Special Guests, Foyer Schwarzachtalhalle;
11. Kunstherbst 2023: „O du mein Österreich“, „Sporrer“.
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Dialog-Krimi-Lesung mit Thomas Bäumler und Stefan Voit

Spürnase Gerti im Konflikt mit dunklen Mächten

Nach der ebenso unterhaltsamen wie informativen Lesestunde in der Neunburger Buchhandlung am Tor (v. li.): 1. KVU-Vorsitzender Peter Wunder, Krimi-Autor Thomas Bäumler. Ladeninhaberin Doris Reitinger, Moderator Stefan Voit und Kunstherbst-Koordinator Karl Stumpfi. Foto: Maria Wunder

Nach der ebenso unterhaltsamen wie informativen Lesestunde in der Neunburger Buchhandlung am Tor (v. li.): 1. KVU-Vorsitzender Peter Wunder, Krimi-Autor Thomas Bäumler. Ladeninhaberin Doris Reitinger, Moderator Stefan Voit und Kunstherbst-Koordinator Karl Stumpfi. Foto: Maria Wunder

In der elften Auflage des regionalen Saisonfestivals NEUNBURGER KUNSTHERBST gab es eine Premiere. Denn vor Thomas Bäumler aus Altenstadt hatte noch kein Autor eines Kriminalromans im Rahmen des Kunstherbst-Programms aus seinem Werk vorgelesen. Auf Vermittlung von Stefan Voit, ehemaliger langjähriger Kultur-Ressortleiter des Neuen Tages in Weiden, der zur Dialog-Lesung aus „Gerti, Meth und dunkle Mächte“ mit dem Verfasser in die Pfalzgrafenstadt kam. Beide trafen hier auf eine Zuhörerrunde, in der die Damen eine absolute Mehrheit stellten. Lag es vielleicht daran, dass der 32-jährigen Heimatblatt-Reporterin Gerti Zimmermann und eben keinem g’standenen Kommissar die Hauptrolle zugewiesen ist? Denn sie ermittelt beharrlich und unbeirrt sozusagen an ihrem Counterpart Franz Lederer, dem verbeamteten Kriminaler, vorbei – und Verwicklungen sind vorprogrammiert. „Diverse Mordopfer, ein Schamane, ein weißer Hund und soviel Personal, wie es für einen ordentlichen Krimi braucht“, schickt der Schriftsteller voraus, ehe er in einem Prolog erläutert, warum dieser Roman nicht „Das Geheimnis des Venedigers“ heißt. Im Gespräch mit dem Moderator und Publikum klärt Bäumler auf, dass die Handlung im siebten Gerti-Zimmermann-Fall in einer Geistergeschichte wurzelt. Die habe ihm seine Großmutter erzählt und hier taucht jener mysteriöse Venediger auf. Eine Gestalt in schwarzem Gewand und mit schwarzem Spitzhut, welche einen Eishauch nach sich zieht und offensichlich mit dem Teufel im Bunde ist. Nachdem im Stiftland zwei Hobbyarchäologen am helllichten Tag spurlos verschwunden sind, erscheint der Geist eines Venedigers, und die Zeitungsreporterin mit der besonderen Spürnase unternimmt eine schamanische Reise, in deren Verlauf sie Dinge erlebt, die es eigentlich gar nicht geben dürfte.
Und wie kommt ein studierter und praktizierender Frauenfacharzt dazu, sich unter die Gilde der Kriminalgeschichten-Erzähler zu mischen? Thomas Bäumler, Jahrgang 1961, beschäftigte sich nach Dissertation und Approbation seit 1994 in einer gynokologischen Gemeinschaftspraxis in Neustadt an der Waldnaab schwerpunktmäßig mit Brustkrebsdiagnostik. In der Freizeit widmet er sich seinen Hobbies Heimatarchäologie, Botanik und Zeichnen. Sein literarisches Coming out geschah weitab von den heimatlichen Gefielden. Auf der Insel Kreta begann der urlaubende Facharzt einen dystopischen Roman zu schreiben. Später verinnerlichte er den guten Ratschlag eines Verlegers – und reüssierte als Autor eines kriminalistischen Heimatromans. Gerti Zimmermanns ersten Fall sollten in kurzen Zeitintervallen sechs weitere folgen und inzwischen Kultstatus erreichen. Auf die Frage aus dem Zuhörerkreis, ob man die Inhalte der ersten sechs Bücher kennen müsse, um „Gerti, Meth und dunkle Mächte“ zu verstehen, winkte Bäumler gleich ab: „Sie müssen nicht, denn die Handlungen aller Romane sind in sich abgeschlossen“. Wer jetzt also die gesammelten Ermittlungen Gertis retrospektiv aufrollen möchte, kann mit dem siebten Band beginnen und – wer ihn noch nicht im Bücherschrank stehen hat – bei Doris Reitinger in der Hauptstraße 35 erwerben. Übrigens eine Buchhandlung, wie es sie laut Autor Thomas Bäumler öfter geben sollte.
Bis auf den letzten Platz war die Buchhandlung an der Hauptstraße besetzt, als die Dialog-Lesung mit Thomas Bäumler und Stefan Voit begann. Abschließend signierte der Autor einige Bände von

Bis auf den letzten Platz war die Buchhandlung an der Hauptstraße besetzt, als die Dialog-Lesung mit Thomas Bäumler und Stefan Voit begann. Abschließend signierte der Autor einige Bände von „Gerti, Meth und dunkle Mächte“. Foto: Karl Stumpfi

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