Studenten, Gymnasiasten und Realschüler im Kreativ-Verbund

Kunstverein betritt mit „Land-Art“ Neuland

Der Grundstein für ein "Reich der Feen und Waldgeister" wird gelegt...

Der Grundstein für ein „Reich der Feen und Waldgeister“ wird gelegt…

Das vollendete Land-Art-Kunstwerk als Gemeinschaftsproduktion von Studenten, Gymnasiasten und Realschülern in der Kopp-Martz-Gartenanlage Untermurnthal. Fotos: K. Stumpfi

Das vollendete Land-Art-Kunstwerk als Gemeinschaftsproduktion von Studenten, Gymnasiasten und Realschülern in der Kopp-Martz-Gartenanlage Untermurnthal. Fotos: K. Stumpfi

Am dritten und letzten Tag des Freiluftmalerei-Workshops auf dem Areal der Alten Glasschleife Kopp-Martz in Untermurnthal stand LAND ART auf dem Programm – eine Kunstbewegung, die Kunstwerke in der Landschaft schafft, indem sie das Land selbst formt oder natürliche Materialien wie Steine oder Zweige benutzt.
Die künstlerischen Leiter (v. li.) Tanja Lennert, Diana Schmidberger, Vladimir Véla und Andrea Uhliarová.

Die künstlerischen Leiter (v. li.) Tanja Lennert, Diana Schmidberger, Vladimir Véla und Andrea Uhliarová.

Land-Art entstand in den 60er und 70er-Jahren als eine Ablehnung der Kommerzialisierung der Kunst. Die Künstler wollen keine Kunst machen, die man kaufen oder transportieren kann, sondern Kunst, die mit der Natur verbunden ist und bleibt. Den Anstoß dazu gab die Realschuldirektorin Diana Schmidberger, selbst Kunstpädagogin, von der Staatlichen Neunburger Gregor-von-Scherr-Realschule. Aktiv in das Projekt eingebunden waren Schülerinnen und Schüler ihres Kunstzweigs, Elftklässler des Ortenburg-Gymnasiums Oberviechtach mit ihrem Kunsterzieher Sebastian Dorn und sozusagen die „Artists in Residence“, Studenten der Westböhmischen Universität Pilsen mit Dozent Magister Vladimir Véla und seine Assistentin Andrea Uhliarová (Fakultät für Kunst und Graphik).
Das KVU-Team vor Ort (v. li.): Karl Stumpfi, Tanja Lennert, Dr. Hella Simandi u. Maria Bücherl. Foto; J. Martz

Das KVU-Team vor Ort (v. li.): Karl Stumpfi, Tanja Lennert, Dr. Hella Simandi u. Maria Bücherl. Foto; J. Martz


2. Vorsitzender des Kunstvereins, Karl Stumpfi, der den 1. Vorsitzenden Peter Wunder vertrat, stellte themenbezogen heraus: „Unser Verein besteht seit zwölf Jahren und betritt mit diesem Land-Art-Projekt Neuland. Mit Vorfreude und Spannung sehen wir den Resultaten dieser kooperativen Kreativ-Aktion entgegen, welche integrale Bestandteile der Kunstausstellung Ahoj 23 sein werden“. Vor Ort komplettierten die Vorstandsmitglieder Tanja Lennert, Maria Bücherl und Dana Ettl die KVU-Crew. Bei den Vorbereitungen hatte auch Renate Ullmann mitgewirkt und ihr Wissen um die neue Kunstbewegung Land-Art eingebracht.
SprecherInnen der Arbeitsgruppen erläuterten abschließend Ideen und Denkansätze.

SprecherInnen der Arbeitsgruppen erläuterten abschließend Ideen und Denkansätze.

Bevor es ans schöpferische Werk ging, die zu bespielenden Kunsträume festgelegt und die Arbeitsgruppen der Studenten, Gymnasiasten und Realschüler per Losentscheid zugeordnet wurden, bot der „Hausherr“, Landschaftsarchitekt Jochen Martz, eine Mustergartenführung im Schnelldurchlauf an. Nach rund dreistündiger Arbeit im Kollektiv waren die einzelnen Kunsträume soweit gestaltet und reif für die fotografische Dokumentation (zu besichtigen während der Ahoj23-Kunstausstellung von 22. September bis 29. Oktober in der Fronfeste). Welche Ideen der Raumgestaltung zugrunde lagen und im Teamwork weiterentwickelt wurden, erläuterten die Sprecherinnen und Sprecher der einzelnen Arbeitsgruppe beim finalen Rundgang durch das Gelände.

°Kunstraum „Spiegel Riff“ (Arbeitsgruppe mit den Pilsener Studenten Matěj Remeš und Šarlota Koucká):
Ein lebloser Stein verwandelt sich in ein Riff voller Leben, eine Kulisse für Moos und magische Geschöpfe, im Spiegelfluss, den Sand verbindend, Stein, Glas, Spiegel als Dinge, die sich nach vielen Jahren wieder an einem Ort treffen.

Im Felsenbeet

Im Felsenbeet

°Kunstraum „Drei Kanten“ (Arbeitsgruppe mit den Pilsener Studenten Alice Pokorná und Kristína Nguyenová):
Das Dreieck hindert uns kompromisslos daran, das Tor zu durchschreiten, Dank seiner scharfen Form bildet er einen Kontrast zu den umgebenden runden Formen im Garten. Durch seine Lage wird er zu einem markanten Element, das auf der zentralen Achse des Gartens sichtbar ist.

Dreieck im Bogen

Dreieck im Bogen

°Kunstraum „Komfort“ (Arbeitsgruppe mit den Pilsener Studenten Miroslava Benett und Kateřina Kobrlová):
Die Verbindung zwischen den Musen und dem Wohlbefinden durch das Pflanzenreich.

Garten der neun Musen

Garten der neun Musen

°Kunstraum „Ein Spaziergang“ (Arbeitsgruppe mit den Pilsener Studenten Jakub Černý und Filip Horák):
Wir haben eine Skulptur von einem Mensch und einem Hund geschaffen. Der Mensch folgte dem Hund und der Hund wartete… Der Mensch stürzte und konnte den Hund nicht erreichen. Der Hund blieb an seinem Platz und wartete auf den Mensch.

Wartender Hund

Wartender Hund

°Kunstraum „Unterirdischer Klang“: (Arbeitsgruppe mit den Pilsener Studenten Kei Ichikawa und Lucie Kramperová):
Gemeinsam wollten wir den Wind und die Lage des Gartens nutzen, um Beziehungen zu anderen Menschen auszudrücken, die auch auf kleine Weise miteinander verbunden sind. Die dünnen Fäden, die sich im Wind wiegen, sind so schön wie zwischenmenschliche Beziehungen, die schwer zu sehen sind. Es schien zu den Steinen zu passen….
Bei der Idee des Steinwerks ging es um Klang: die Steine symbolisieren Klänge. Die Idee des runden Fensters war geboren und die Wurzeln des Baumes schienen das Licht des Fensters zu repräsentieren. Wir fanden diese Idee interessant, weil das Fenster auch eine Verbindung zur Welt darstellt.

Ein Klang-Steinwerk

Ein Klang-Steinwerk

°Kunstraum „Das Blumenzimmer“ (Arbeitsgruppe mit den Pilsener Studenten Lucie Bubeníková und Martin Gebert):
Für das Konzept unserer Arbeit war es wichtig, die entfernten Enden des heimischen Gartens mit dem Rest des Gartens zu verbinden. Das ist ein Durchgang des Friedens. Das Symbol der Zimmer, das sich im Garten mehrfach wiederholt, war wichtig. Es ist möglich, die Gesamterfahrung von Jochen Martz‘ Garten hier zusammenzufassen.

"Durchgang des Friedens"

„Durchgang des Friedens“

°Kunstraum „Ringe des Lebens“ (Arbeitsgruppe mit den Pilsener Studenten Katerina Bartúnková und Lea Drozdová):
Schon herabfallende Blätter leichte Blätter bilden auf einer glatten Wasseroberfläche Ringe, die Bewegung und Leben bringen und Brücken verbinden.LAKunstraum7

°Kunstraum „Skelett der Veränderlichkeit“ (Arbeitsgruppe mit den Pilsener Studenten Hana Černá und David Fuxa):
Unterstützen eines alten Teils eines Baumes mit „totem“ Material, das einmal Teil des Baumes war.
Die Kombination der beiden Elemente. Erinnert optisch an die DNA. Der Schattenwurf zeigt die Richtung der Skulptur an.

"Skelett der Veränderlichkeit" in der Gartenanlag Kopp-Martz, Untermurnthal.

„Skelett der Veränderlichkeit“ in der Gartenanlag Kopp-Martz, Untermurnthal.

Mag. Vladimir Véla bedankte sich zum Abschluss des Workshops beim Veranstalter Kunstverein Unverdorben und bei Hausherrn Jochen Martz für die gute Zusammenarbeit und Gastfreundschaft. Fotos; J. Martz

Mag. Vladimir Véla bedankte sich zum Abschluss des Workshops beim Veranstalter Kunstverein Unverdorben und bei Hausherrn Jochen Martz für die gute Zusammenarbeit und Gastfreundschaft. Fotos; J. Martz

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Workshop mit 25 Kunststudenten aus Pilsen

Pleinair-Malerei als Kunstherbst-Vorspiel

Freiluft-Malerei mit Pilsener Kunststudenten im Rahmen eines Pleinair-Workshops, den der Kunstverein Unverdorben im Vorfeld des 11. Neunburger Kunstherbsts in Untermurnthal ausrichtete. Foto; Jochen Martz

Freiluft-Malerei mit Pilsener Kunststudenten im Rahmen eines Pleinair-Workshops, den der Kunstverein Unverdorben im Vorfeld des 11. Neunburger Kunstherbsts in Untermurnthal ausrichtete. Foto: Jochen Martz

Der 1. Vorsitzende des Kunstvereins Unverdorben Peter Wunder begrüßte am Sonntagabend in Anwesenheit von Bürgermeister Birner Studenten und Dozenten der Westböhmischen Universität Pilsen, Fakultät für Kunst und Grafik, zu einem viertägigen Workshop in der Alten Glasschleife Untermurnthal. Foto: K. Stumpfi

Der 1. Vorsitzende des Kunstvereins Unverdorben Peter Wunder begrüßte am Sonntagabend in Anwesenheit von Bürgermeister Birner Studenten und Dozenten der Westböhmischen Universität Pilsen, Fakultät für Kunst und Grafik, zu einem viertägigen Workshop in der Alten Glasschleife Untermurnthal. Foto: K. Stumpfi

Bei einem Lokalaugenschein einige Tage vor Workshop-Beginn hatte Landschaftsarchitekt Dipl. Ing. Jochen Martz Mitglieder der KVU-Vorstandschaft in die örtlichen Gegebenheiten eingewiesen. Foto; K. Stumpfi

Bei einem Lokalaugenschein einige Tage vor Workshop-Beginn hatte Landschaftsarchitekt Dipl. Ing. Jochen Martz Mitglieder der KVU-Vorstandschaft in die örtlichen Gegebenheiten eingewiesen. Foto; K. Stumpfi

Als Freiluft/Freilichtmalerei oder Pleinair-Malerei bezeichnet man bildende Kunst, bei der Künstlerinnen und Künstler „ein Stück Natur“ unter freiem Himmel bei natürlichen Licht und Schattenverhältnissen und naturgegebener Farbigkeit derjeweiligen Landschaft darstellen.
„En plein air“ ist französisch und bedeutet im Freiem Und genau dort befindet sich das größte und schönste Atelier, dass man sich zum Malen aussuchen kann. Auch wenn es manchmal ein bisschen unkomfortabel ist (Wind, Wetter, Mücken, Schlepperei, um nur ein paar der Unannehmlichkeiten zu nennen) ist es das absolut wert, sein Malzeug zu packen und nach draußen zu ziehen. Denn nur dort sieht man diese Farbenvielfalt, die unter natürlichen Lichtverhältnissen gegeben ist. Man kann mit dem bloßen Auge Nuancen erkennen, die keine Kamera der Welt wiedergeben könnte.pleinairmaler-auf-der-verlobungsinsel
Nur beim direkten Malen vor Ort ist es möglich, die Atmosphäre einer Landschaft mit dem Pinsel so unmittelbar einzufangen. Man sieht nicht nur sein Motiv. Man spürt es, hört es, riecht es – steht mitten drin im eigenen Bild. Auch in Deutschland gibt es immer mehr Menschen, die sich für die Pleinairmalerei begeistern. Die Website „Pleinairmalerei“ soll eine Plattform sein für alle, die draußen malen oder sich für deren Bilder interessieren. Und vielleicht schafft sie es sogar die Pleinairmalerei in Deutschland noch bekannter zu machen, in der Hoffnung, die Freude am Draußen-Malen mit immer mehr Menschen zu teilen.
Angeregtes Gespräch: RS-Direktorin Diana Schmidberger, Magister Vladirmir Véla und Dolmetscherin Dana Ettl (v. re.) Fotos: Jörg Maderer

Angeregtes Gespräch: RS-Direktorin Diana Schmidberger, Magister Vladirmir Véla und Dolmetscherin Dana Ettl (v. re.) Fotos: Jörg Maderer

Der Neunburger Kunstverein hat sich diese Denkansätze zueigen gemacht und sozusagen als Vorspiel zur 11. Neunburger Kunstherbst-Saison einen Internationalen Workshop für Freiluftmalerei im Programm vorgesehen. Im Vorfeld wurden Konktakte zur Westböhmischen Universität Pilsen, Fakultäten Kunst & Graphik und Pädagogik, geknüpft, aber auch lokale und regionale Bildungseinrichtungen wie das Ortenburg-Gymnasium Oberviechtach und die Gregor-von-Scherr-Realschule Neunburg vorm Wald in die Planungen eingebunden. Mit dem Landschaftsarchitekten Dipl. Ing. Jochen Martz wurde zudem ein Fachmann ins Boot geholt. Als Location bot sich der Alte Glasschleife-Garten der Familie Kopp-Martz in Untermurnthal geradezu an. Am Sonntag Nachmittag empfingen dort bei herrlichem Sommerwetter 1. Bürgermeister Martin Birner und die komplette KVU-Vorstandschaft neben Realschuldirektorin Diana Schmidberger, selbst Kunsterzieherin, und Dozent Vladimir Vela 25 Studentinnen und Studenten aus Pilsen. Vladimir Véla bedankte sich für den warmherzigen Empfang in Neunburg. Er informierte, dass externe Workshops zwischen den Semestern üblich seien, mit dieser Variante der Landschaftsmalerei würden die Pilsener Studenten jedoch zum ersten Mal praxisnah konfrontiert.VaclavVela
Der Workshop begann am Montagmorgen und findet seinen Höhepunkt und Abschluss am Mittwoch mit einer „Land Art“-Aktion, bei der Pilsener Studenten, Oberviechtacher Gymnasiasten und Neunburger Realschüler „Hand in Hand“ zusammenarbeiten und Kunstwerke kreieren. Fotodokumentationen dieser länderübergreifenden Kunst-Kooperation werden dann Bestandteile der Internationalen Kunstausstellung AHOJ 23 sein. Diese beginnt mit der öffentlichen Vernissage am Freitag, 22. September, 18 Uhr, im neuen Rathausfoyer, Im Berg, und ist gleichzeitig offizieller Auftakt des 11. Neunburger Kunstherbsts. Besichtigt werden kann die Ausstellung anschließend jeden Sonntag in der Zeit von 14 bis 16 Uhr, letztmals am 29. Oktober 2023.
(Quelle: https://pleinairmalerei.de / Foto: Stephan Lindner)
Pittoresk und romantisch: Gartenanlage der Alten Glasschleife Kopp-Martz in Untermurnthal bei Neunburg vorm Wald. Foto: K. Stumpfi

Pittoresk und romantisch: Gartenanlage der Alten Glasschleife Kopp-Martz in Untermurnthal bei Neunburg vorm Wald. Foto: K. Stumpfi

Freiluftmalen
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Die „Kleine Bühne Blaue Blume“, Regensburg präsentiert nach den romantischen Schönwerth-Märchenabenden im Frühjahr 2022 und 2023 im 11. Neunburger Kunstherbst eine musikalische Lesung zum Thema „Die Poesie des Lichtes – Annäherung an ein Geheimnis“. Die Frage nach dem Wesen des Lichtes begleitet die Menschheit seit ihren Anfängen. An diesem Abend nähern sich Hermann Schmucker und die Akteure des „Blauen Blume“-Ensembles mit ihren Gästen dem Geheimnis mit Texten aus Literatur und Wissenschaft, begleitet von Lichtspielen und der Musik von Fabian Payr mit Gitarre und Nyckelharpa.
Termin: Freitag, 29. September, 20 Uhr.
Ort: Alte Glasschleife, Untermurnthal 1 – 3
Eintritt: 12 € Erwachsene, 7 € Kinder (Abendkasse, ab 19.30 Uhr); Anmeldung / Platzreservierung eMail: kleine-buehne-blaue-blume@gmx.deKHPoster23JPG

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„Was tschechische Orchestermusiker verdienen, ist einfach nur traurig“

Dirigent Weiser im Gespräch mit Radio Prag

Beethoven-Nacht 2. 10. 21 mit den von Andreas Sebastian Weiser dirigierten Königgrätzer Philharmonikern.  Orchester und Dirigent gastieren am 2. 10. 23 erneut bei der Neunburger Klassik-Gala. Foto: Stefan Wunder

Beethoven-Nacht 2. 10. 21 mit den von Andreas Sebastian Weiser dirigierten Königgrätzer Philharmonikern. Orchester und Dirigent gastieren am 2. 10. 23 erneut bei der Neunburger Klassik-Gala. Foto: Stefan Wunder

Zum zweiten Mal nach 2021 übernimmt Dirigent Andreas Sebastian Weiser die musikalische Leitung der Neunburger Klassik-Gala. Nach der „Beethoven-Nacht“ mit dem slowakischen Violinisten Milan Pala und der Filharmonie Hradec Králové gastiert er am 2. Oktober 2023 erneut mit den Königgrätzer Philharmonikern in der Pfalzgrafenstadt Neunburg. Vier Jahre lang wirkte Weiser als Chefdirigent dieses tschechischen Traditionsorchesters, bevor er 2016 an die Staatsoper nach Prag wechselte.
Zu seinem Amtsantritt in der Goldenen Stadt gab Andreas Sebastian Weiser Radio Prag (Autor: Frieder Kümmerer) ein Interview, das wir auf unserer KVU-Webseite auszugsweise wiedergeben.
A. S. Weiser beim Interview mit Radio Prag. Foto: Milan Bijak, Archiv Tschechischer Rundfunk

A. S. Weiser beim Interview mit Radio Prag. Foto: Milan Bijak, Archiv Tschechischer Rundfunk

Nach der Wende waren Sie lange Zeit Chefdirigent der Jenaer Philharmoniker, hier beim Tschechischen Rundfunkorchester zweiter Dirigent, und haben natürlich durch ihr Studium Erfahrungen in Prag gesammelt. Man kann also durchaus sagen, Sie kennen die Arbeitsweise der Musik in Deutschland, als auch die in Tschechien. Was würden Sie sagen, sind die Hauptunterschiede? Gibt es überhaupt Hauptunterschiede?

„In der Sache würde ich sagen wenig. Es gibt einen Unterschied, der einem sofort und sehr schmerzhaft ins Auge fällt: Das ist die soziale Sicherheit und die soziale Seite. Was die deutschen Musiker verdienen, und inzwischen ist es egal ob in West oder Ostdeutschland, reicht aus, um ‚ordentlich eine Familie zu ernähren‘. Aber was die tschechischen Orchestermusiker, einschließlich der anderen Orchester hier in Prag, verdienen, ist einfach nur traurig. Mit der Ausnahme der Tschechischen Philharmonie, weil sich das verändert hat, seit Jiří Bělohlávek hier Chef ist und sie eine neue Intendanz und neues Management haben. In Hradec Králové / Königgrätz, wo ich auch noch bin, gibt es Musiker, die im besten Falle an Musikschulen oder auch privat unterrichten können. Aber es gibt auch Musiker, die in Supermärkten als Verkäufer arbeiten. Das tut schon sehr weh, wenn Sie das sehen, denn der Musikerberuf ist ja nicht nur, dass Sie drei bis vier Stunden am Tag in der Probe sitzen und dann frei haben. Es wird erwartet, dass man die ‚freie Zeit‘ nutzt, um sich individuell vorzubereiten, also sein technisches Niveau durch regelmäßiges Üben aufrechterhält. Da ich eben weiß, dass die Musiker nachmittags an der Supermarktkasse sitzen müssen, um ihre Familie zu ernähren, kann ich sie am nächsten Tag gar nicht kritisieren, weil sie den Nachmittag nicht zum Üben genutzt haben, das geht dann einfach nicht. Das ist eine ganz bittere Situation. Aber mir ist vollkommen klar, dass die Musiker nicht die Einzigen sind, die absolut unterbezahlt sind. Wenn Sie ins Schulwesen gucken, oder ins staatliche Gesundheitswesen – das ist schon ziemlich bitter.“

Wirkt sich das auch direkt auf die Probenarbeit aus?

„In gewisser Weise ja. Denn die individuelle Vorbereitung ist schwerer zu leisten und die Leute sind auch eher ausgepowert, wenn sie zwei bis drei Jobs noch machen müssen. Es geht ja nicht nur um die technische Absicherung, sondern es geht auch darum, die Leute zu motivieren, Spaß an der Musik zu haben. Wenn die Musiker unter so einem sozialen Druck stehen, ist es für uns Dirigenten wahnsinnig schwierig, diese Konzentration auf die Musik zu lenken, denn sie müssen die reale Welt ein stückweit ausblenden können. Wenn sie immer die Knüppel zwischen die musikalischen Beine geworfen bekommen, ist das wahnsinnig schwer. Darüber hinaus muss ich sagen: Wenn es gelingt, gibt es noch einen Wettbewerbsnachteil für die tschechischen Musiker, aber das gilt für ganz Mittel-Ost-Europa, und das ist einfach die Qualität der Instrumente. Denn gute Instrumente sind einfach teuer, und hier ist das Geld dafür nicht da. Trotzdem ist das Ergebnis vergleichbar. Der Output kann überwiegend mit dem Westniveau mithalten, und das liegt an dem Potential der Leute. Die Musiker mit ihren überdurchschnittlichen Qualifikationen und Fähigkeiten gleichen den technischen und materiellen Unterschied aus. Das ist schon bewundernswert und wird leider viel zu selten wahrgenommen.“

Andreas Sebastian Weiser

Andreas Sebastian Weiser Fotos: Archiv Theater Biel-Solothurn/Schweiz; Archiv Nationaltheater Prag

Das sagt tatsächlich auch etwas über die Qualität der Musik aus, die man dann mit solchen Leuten produzieren kann. Wenn wir uns mit der Thematik der klassischen Musik allgemein beschäftigen, dann wird zurzeit viel darüber gesprochen, dass die klassische Musik, darunter die Oper, für junge Leute an Attraktivität verloren hat. In Deutschland gibt es inzwischen immer mehr „alternative Konzertformate“, um neue Begegnungen mit der Musik zu schaffen. Könnten Sie sich sowas auch vorstellen oder beschäftigen Sie sich mit sowas auch hier in Prag?

„Auf jeden Fall. In Prag weiß ich es nur noch nicht. Da muss man erstmal sehen, was man alles verändern kann und was da möglich sein wird. Wir haben einen Teil unserer Opernaufführungen in Hudební divadlo Karlín. Das ist schon ein bisschen ein Experiment in dieser Richtung, da dieses Theater mehr mit Musicalaufführungen verbunden und auch so vom Publikum wahrgenommen wird. Ich hoffe natürlich, dass es uns gelingt, das klassische Publikum in Karlín auch für unsere Aufführungen zu interessieren. Das muss man jetzt eben sehen, wenn das anläuft.
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Klassik-Gala 2. Oktober:
Kartenvorverkauf jetzt auch im Bürozentrum

Für die Neunburger Klassik-Gala am 2. Oktober, 19 Uhr, in der Schwarzachtalhalle hat der Kunstverein als Veranstalter eine zusätzliche Vorverkaufsstelle etabliert. Eintrittskarten in den drei Preiskategorien 40, 35 und 30 Euro können ab sofort im Büro- und Pressezentrum, Hauptstraße 1, erworben werden. Weiterhin sind Kartenbestellungen über E-Mail möglich: schwarzachtalhalle@stadtwerke-neunburg.de möglich. Die Abendkasse öffnet vor dem Konzert um 18 Uhr im Foyer der Schwarzachtalhalle. Es gastiert die Filharmonie Hradec Králové aus Tschechien, aufgeführt werden Werke von Dvorák, Smetana und Brahms.
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In Hradec Králové / Königgrätz haben wir neben unserem Festival für zeitgenössische Musik auch versucht, eine Konzertreihe an verschiedenen Spielstätten, nicht nur in unserem Saal, auf die Beine zu stellen. Um eben auch auf die Leute zuzugehen und rauszugehen. Wir haben zum Teil in der Universität oder Industriehallen gespielt. Entsprechend wurde das Programm dramaturgisch drauf abgestimmt. Das waren leider nur Projekte, die nicht langfristig laufen konnten. Vom Intendanten gab es andere Schwerpunkte, aber auch aus wirtschaftlichen Gründen. Da müsste man glaube ich länger dranbleiben, zwei bis drei Jahre, um zu sehen, wie das auch angenommen wird. Auch in Bezug auf Öffentlichkeitsarbeit müsste man dann entsprechend reagieren. Jetzt konkret mit der Oper: Ich glaube, da geht nur etwas über die inhaltliche Schiene, indem man versucht interessante Inszenierungen zu machen, damit meine ich nicht ‚Musiktheater‘ auf Teufel komm raus, ich weiß, dass das political incorrect ist. Dort haben die Regisseure von Musik keine Ahnung und benutzen diese nur als notwendiges Übel, weil die halt einer dazu geschrieben hat. Unter intelligenter Inszenierung verstehe ich, dass die Musik die Inszenierung mitsteuert. Das Libretto auch, klar, aber die Musik interpretiert ja das Libretto. Der Komponist hat ja nicht eine farbige Filmmusik dazugeschrieben. Wenn Sie sich Mozartopern angucken: Die ganzen psychologischen Feinheiten sind in der Musik. Wenn ein Regisseur kommt, der meint, die Thematik in eine andere Zeit stellen zu müssen oder eigene psychologische Probleme damit ventilieren zu müssen, dann läuft was schief. Es ist nur leider so, dass im Westen, in Deutschland und auch in Frankreich und Italien, was ich so mitbekomme, dieser Trend sehr verbreitet ist. Zu meinem Unverständnis wird das auch beim Publikum akzeptiert, das eben solche „Modernisierungen“ ganz großen Anklang finden. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das eine wirklich dauerhaft tragbare Konzeption ist. Ich hoffe ehrlich gesagt, dass es das nicht ist. Es muss nicht sein, Stücke übers Knie zu brechen oder soweit zu verfremden. Ich denke die Stücke sind so inhaltsgeladen, da können Sie Puccini, Verdi, Dvořák, Mozart und Komponisten aus jeder anderen Epoche nehmen. Da steckt so viel drin, das kann man nicht einfach übergehen.“

Also ein bisschen in die Richtung: Weg von den modernen Inszenierungen auf Teufel komm raus und sich zurückbesinnen auf die musikalischen Elemente in der Inszenierung?

„Das schließt sich ja nicht aus. Wir haben jetzt gerade eine fantastische ‚Elektra‘ Produktion an der Staatsoper, die ist eine halbe Spielzeit gelaufen und tourt jetzt um die Welt. Es handelt sich dabei um eine Kooperation mit Mannheim und San Francisco. Das war eine sehr intelligente Konzeption, eine Rahmenhandlung zu erfinden, die das Ganze in einer Art Antikenmuseum spielen lässt, und das war vom Bühnenbild her unglaublich clever gemacht. Das war richtig modern, aber eben nicht gegen die Musik. Das meine ich. Modern muss es sein, keine Frage. Aber es kann auch abstrakt sein, ohne einen korrekten zeitlichen Bezug zu haben. Mir fällt gerade ein, was schon in Stuttgart gelaufen ist: Ich muss Nabucco nicht in einer südamerikanischen Militärdiktatur spielen. Den Gedanken dieser Freiheit und Unterdrückung, auch bei Fidelio, den muss ich nicht so konkretisieren, dass er so weit weg vom Inhalt ist. Ich kann das auch anders machen, und vielleicht dann sogar in der Wirkung auf den Zuschauer noch stärker.“

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Andreas Sebastian Weiser:
Stationen eines Dirigentenlebens

°Der Absolvent der Universität der Künste in Berlin wurde 1985 im ersten Jahr des Internationalen Dirigentenwettbewerbs von Arturo Toscanini in Italien Finalist.
°Dank eines Stipendiums des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) Studium in Prag u. a. unter Leitung von Václav Neumann in der Tschechischen Philharmonie (1987/88).
°1989: Zweiter Dirigent des Prager Radio-Sinfonieorchesters.
°1990: Die Jenaer Philharmoniker wählen Weiser zum Chefdirigenten. Er wurde damit zum jüngsten Musikdirektor Deutschlands.
°1993: Debüt beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, als er kurzfristig Semyon Bychkov vertrat und die Leitung von Mahlers 9. Symphonie übernahm. Anschließend Einladungen zu Auftritten beim Münchner Rundfunkorchester, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und dem Bach Collegium München.weiser_andreas_sebastian_0
°1995: Seit ihrem ersten gemeinsamen Konzert in Ravenna im Jahr 1995 trat A. S. Weiser regelmäßig mit dem Violoncellisten und Dirigenten Mstislav Rostropovich auf (einschließlich einer Interpretation von Brittens War Requiem mit dem RAI National Symphony Orchestra in Turin.
°Zusammenarbeit mit legendären Dirigenten-Persönlichkeiten wie Lorin Maazel als Assistent und mit Zubin Mehta bei der Eröffnungsfeier des Opernhauses Palau de les Arts Reina Sofia in Valencia.
°Gastdirigate unter anderem bei den Luzerner Symphonikern, den Berner Symphonikern, den Bamberger Symphonikern, der Bayerischen Staatsphilharmonie, beim MDR-Sinfonieorchester Leipzig und den Stuttgarter Philharmonikern. Weitere Ausland-Engagements an der Oper Lille, Opéra de Nice, Staatsoper Prag, Opernhaus Teatro di San Carlo in Neapel, in Rom, Palermo, Barcelona und Madrid (RTVE-Sinfonieorchester).
°2009: Auslandsdebüt in Washington D.C./USA; Einstudierung der Britten-Oper „The Turn of the Screw“ beim Castleton Music Festival.
°Ab 2009 ständige Zusammenarbeit mit den Königgrätzer Philharmonikern, ab der Saison 2012/2013 ist Weiser Chefdirigent dieses Orchesters in Hradec Králové.
°Ab September 2016: Chefdirigent in der Staatsoper Prag.KHBanner23JPG

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Ladynskaya & Skiba spielen in der Versöhnungskirche

Eine assoziative, bildstarke Performance

KriegundFrieden23Eine Exil-Russin, Theaterregisseurin, geboren in Sankt Petersburg und ein aus dem Donbas stammender Ukrainer, Film- und Theaterschauspieler, machen gemeinsame (Theater)Sache, stehen gemeinsam auf der Bühne. Ihr Thema ist selbstredend der Krieg. Doch ebenso geht es in ihrer Performance um Frieden. Nach einer Aufsehen erregenden, viel diskutierten Premiere am 29. und 30. Juli in der Regensburger Neupfarrkirche kommen Katja Ladynskaya und Konstantin Skiba nun auch zum Neunburger Kunstherbst: Am Sonntag, 15. Oktober, 19 Uhr, treten sie in der Versöhnungskirche auf.
In der Zeit vom 11. bis 31. Oktober zeigt die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde die Ausstellung „Barriere:zonen“ in der Versöhnungskirche, Bahnhofstraße (täglich zwischen 9 bis 18 Uhr geöffnet). „Konflikte und Kriege werfen einen langen Schatten. Sie hinterlassen körperlich und seelisch Versehrte. Sie rauben Leben, Zukunft und Hoffnung“, heißt es im offiziellen Ausstellungstext über „Barriere:Zonen“. Portraitiert werden Menschen, deren Schicksal ein Konflikt prägt oder bestimmt hat. Manche der Kriege sind seit Jahrzehnten vorbei, andere fordern noch immer neue Opfer. Die Portraitierten kämpfen als Menschen mit Behinderung um ein würdiges Leben. Jeden Tag aufs Neue. Im Gaza-Streifen, im Flüchtlingslager im Kongo, in der Ukraine, in den Dörfern von Uganda, Vietnam und Laos. Aber auch als Flüchtling in Deutschland und als Kriegstraumatisierter in den USA. Ihre Lebensbereiche sind Zonen voller Barrieren. So manche konnten sie schon überwinden. Andere werden noch viel Kraft fordern.
Die Portraits geben Mut, andere stimmen traurig. Eines haben sie gemeinsam. „Sie alle fordern Respekt ein“, sagt Journalist und Fotograf Till Mayer. Der Autor der Ausstellung berichtet seit vielen Jahren über Menschen mit Behinderung in Konflikten und Kriegen.
Der zweite Beitrag zu diesem Themenkomplex geht am Sonntag, 15. Oktober, 19 Uhr, in der evangelischen Versöhnungskirche über die Bühne. Speziell für die Evangelische Bildung Ostbayern hat die russischstämmige Theaterregisseurin Katja Ladynskaya eine Theater-Performance zum Thema Krieg und Frieden entwickelt. Grundidee dieser knapp einstündigen Performance mit den Darstellern Katja Ladynskaya und Konstantin Skiba: Der Krieg in der Ukraine tobt weiterhin – und dies ist bei weitem nicht der einzige Krieg unserer heutigen Zeit.
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„Menschen führen Krieg, weil ihnen ein zerstörerisches Bedürfnis innewohnt“, zitiert MZ-Kritiker Peter Geiger in seiner Premierenbesprechung Albert Einstein.
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Wie kommt es dazu, dass wir trotz des wissenschaftlichen und technischen Fortschritts das friedliche Miteinander immer noch nicht gelernt haben? Dieser und vielen damit verbundenen Fragen widmet sich die Performance.Sie will anregen zu hinterfragen und zu ergründen, warum es noch immer Kriege gibt und was in unserer Verantwortung liegt, etwas dagegen zu unternehmen.

Regisseurin und Autorin Katja Ladynskaya. Foto: Christina Iberl

Regisseurin und Autorin Katja Ladynskaya. Foto: Christina Iberl

Katja Ladynskaya wurde 1994 in St. Petersburg geboren. Sie ist als freischaffende Regisseurin, Autorin, Performerin und bildende Künstlerin tätig. Ihre Inszenierungen waren in Coburg, München, Regensburg, Nürnberg, Fürth, Linz, Stuttgart, Hannover, Maßbach, Schweinfurt, Baden-Baden und Bremerhaven zu sehen. Sie ist zudem politisch aktiv und ein Teil der russischen Antikriegsbewegung. Sie hat März 2022 eine Russisch-Ukrainische Friedensbewegung gegründet, demonstriert und hält Vorträge in München und Regensburg.Kriegsdemo
In St. Petersburg veröffentlichte sie 2010 ihr erstes Buch 25 часов в сутки (25 Stunden pro Tag). 2011 zog sie nach Deutschland, wo sie vier Jahre später ihren Abschluss in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität München machte. Währenddessen arbeitete sie als freie Regieassistentin in München, machte dort eine Schauspielausbildung, spielte in diversen Stücken in der freien Szene mit und gab Improvisationskurse für Kinder. Sie agierte als Regisseurin und Schauspielerin in ihren selbstgeschriebenen Solostücken „Der Spiegel“ und „(UN)BEWUSST“, die ebenfalls in München aufgeführt wurden.
Während ihrer Hospitanz bei Martin Kušej am Residenztheater München schrieb sie 2016 einen Songtext für seine Inszenierung „Iwanow“. Im Rahmen ihres Regiestudiums an der Akademie für Darstellende Kunst Bayern 2016 bis 2020 inszenierte sie „Judas“ von Lot Vekemans, schrieb und inszenierte „Projections of Lulu“ – eine Overheadprojektor-Performance nach Wedekinds Drama sowie eine Komödie „Shakespeares Sämtliche Werke (leicht gekürzt)“ sowohl indoor als auch Freilicht in Kooperation mit dem Kinderschutzhaus „Menschen in Not“. 2019 wurde Katja Ladynskaya mit dem Neumüller-Stipendium der Stadt Regensburg ausgezeichnet.
Ihr Kompagnon Konstantin Skiba ist ein ukrainischer Film- und Theaterschauspieler, er arbeitet auch als Videoproduzent. Skiba stammt aus dem Donbas, hat in Charkiw
studiert und ist vor dem Krieg aus seinem Heimatland hierher nach Deutschland geflüchtet.
Neunburgs evangelischer Pfarrer Gerhard Beck plant zurzeit noch einen dritten Beitrag neben der Foto-Ausstellung und der Krieg-und-Frieden-Performance. Viele der in der Ausstellung Portraitierten wurden von Handicap International unterstützt – in ihrem alltäglichen Kampf für ein aufrechtes Leben. Dazu wird es einen hybriden Vortrag mit dem Autoren Till Mayer im Gemeindesaal der Versöhnungskirche und im Netz geben. Termin: 9. Oktober, 18.30 bis 19.30 Uhr im Gemeindesaal und online. Weitere Informationen gibt es unter Telefon 09672/91350 und auf der Homepage pfarramt@neunburg-evangelisch.de

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Premierenbesprechung der Krieg-und-Frieden-Performance vom 29./30. Juli 2023 in der Mittelbayerischen Zeitung als PDF-Datei:PerformanceKatjaL
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2. Oktober: Klassik-Gala mit Filharmonie Hradec Králové

Dvořák, Smetana & Brahms auf dem Land

Ein spätromantisches Programm mit Werken von Antonin Dvořák, Bedrich Smetana und Johannes Brahms bringen die 63 professionellen Orchestermusiker der Philharmonie Königgrätz am 2. Oktober, 19 Uhr, in der Schwarzachtalhalle zum Klingen. Die Leitung hat Andreas Sebastian Weiser, von 2012 bis 2016 als Chefdirigent in Hradec Králové tätig.

Ein spätromantisches Programm mit Werken von Antonin Dvořák, Bedrich Smetana und Johannes Brahms bringen die 63 professionellen Orchestermusiker der Philharmonie Königgrätz am 2. Oktober, 19 Uhr, in der Schwarzachtalhalle zum Klingen. Die Leitung hat Andreas Sebastian Weiser, von 2012 bis 2016 als Chefdirigent in Hradec Králové tätig.

Vor zehn Jahren wurde der NEUNBURGER KUNSTHERBST aus der Taufe gehoben: Vom 26. September bis 25. November 2013 ging diese kulturelle Initiative des noch jungen Kunstvereins Unverdorben zum ersten Mal in der Pfalzgrafenstadt über die Bühne. Die zwei tragenden Säulen der Neunburger Festwochen haben bis heute Bestand und nichts von ihrer Bedeutung eingebüßt. Die Internationale Kunstausstellung „Ahoi“ und die große Klassik-Gala setzen auf die alle Grenzen überwindende, Völker verbindende Kraft der Kultur. Fortsetzung folgt!
Nach dem Erfolg der „Beethoven-Nacht“ 2021 hat der Kunstverein Unverdorben die Filharmonie Hrádec Králové aus Tschechien auch für die Klassik-Gala 2023 engagiert. Dieses Fest der sinfonischen Musik findet seit Einweihung der Schwarzachtalhalle vor elf Jahren immer am 2. Oktober, Vorabend des Nationalfeiertags, statt. Willkommen sind alle Klassik-Liebhaber aus der Region. Die Programm-Auswahl lässt sich von der sich gut entwickelnden „Deutsch-Tschechischen Partnerschaft“ leiten und nimmt unmittelbar Bezug auf die enge Verbundenheit zwischen Johannes Brahms und Antonin Dvořák. Beide Komponisten liefern die Hauptwerke des Abends. So wie sich Schumann für den jungen Brahms eingesetzt hatte, förderte Brahms seinerseits den um sieben Jahre jüngeren Kollegen Antonin Dvořák. Auch hier entstand eine tiefe Freundschaft zwischen den beiden Komponisten. Die kunstvolle Verarbeitung der Themen in seinem sinfonischen Schaffen hat der Tscheche von seinem deutschen Mentor gelernt. Die fröhlichen volkstümlichen Melodien verdankt er dagegen seiner böhmischen Heimat.
Antonin Dvorak während seines Amerika Aufenthalts von 1892 bis 1895.

Antonin Dvorak während seines Amerika Aufenthalts von 1892 bis 1895.


Im März 1879 begann Antonin Dvořák mit der Komposition einer Orchestersuite mit böhmischen Volkstänzen. Das fünfsätzige Werk betont die Verschmelzung tschechischer Volksmusik mit westeuropäischer Musiktradition. Die so genannte Tschechische Suite D-Dur Opus 39 lässt in der Vorstellung des Hörers die blühende böhmische Landschaft entstehen. Einleitend erklingt ein pastorales Präludium, der zweite Satz bringt eine lustige Polka und der dritte Satz den Volkstanz Sousedska. Nach einer Romanze, in der Flöte und Englischhorn melodiös „flirten“, sorgt ein feuriger Volkstanz Furiant für das effektvolle Finale des rund 25-minütigen Werks.
Ganze zwölf Jahre lang hat Johannes Brahms mit der Herausforderung gerungen, in der Nachfolge des „Titans“ Beethoven etwas zur zentralen Gattung der Instrumentalmusik beizutragen. Er umging zunächst die Symphonie, schrieb zwei Orchesterserenaden Opus 11 und Opus 16 sowie die „Haydn-Variationen“ für Orchester Opus 56. Mit 43 Jahren legte Brahms endlich seine Symphonie Nr. 1 c-moll Opus 68 vor. Die „Zweite“ ging ihm dann weitaus leichter von der Hand. Inspiriert von einer Sommerfrische am Wörther See entsprang das Opus 73 einem wahren Schaffensrausch.
Johannes Brahms 1833 - 1897) ließ sich von einer Sommerfrische zu seiner 2. Symphonie inspirieren.

Johannes Brahms 1833 – 1897) ließ sich von einer Sommerfrische zu seiner 2. Symphonie inspirieren.

Der Brahms-Biograph Siegfried Kross konstatiert dieser in nur wenigen Wochen vollendeten Partitur «ein eigenartiges Flair des Hellen, Lichten, Melodiösen, das man anderswo in seinem Werk sonst nicht wiederfindet». Seine Bewertung bekräftigte die oft geäußerte Ansicht, bei der D-Dur-Symphonie handle es sich gleichsam um Brahms’«Pastorale». Dies scheint auch bestens zu den heiter gestimmten, naturnahen Szenen zu passen. Und der Wiener Kritiker-Papst Hanslick schrieb, nach dem «Pathos faustischer Seelenkämpfe» in der ersten Symphonie habe sich der Komponist nun der «frühlingsblühenden Erde wieder zugewandt». Dennoch kennt die hier ausgebreitete Idylle auch Schattenseiten, die jedoch anders als in Beethovens «Pastorale» nicht in einem Gewitter-Satz kulminieren, sondern sich über das ganze Werk ausbreiten, welche die sonnige Heiterkeit immer wieder relativieren und umdüstern. Die 2. Symphonie gilt als die lyrischste unter den vier Brahms-Symphonien. Die Uraufführung Ende 1877 durch die Wiener Philharmoniker unter Leitung von Hans Richter geriet zum einem triumphalen Erfolg für Johannes Brahms.
Abgerundet wird das Gala-Konzert im 11. Neunburger Kunstherbst mit einem echten Klassik-Hit: Bedrich Smetanas Tondichtung „Vltava“ (Moldau), ein Höhepunkt spätromantischer Orchestrierkunst.
Bedrich Smetana (1824 - 1884) setzte mit der Tondichtung "Moldau" der Natur und dem Volksleben ein Denkmal.

Bedrich Smetana (1824 – 1884) setzte mit der Tondichtung „Moldau“ der Natur und dem Volksleben ein Denkmal.

Der 1874 entstandene zweite Teil des Sinfonischen Zyklus „Ma Vlast“ (Mein Vaterland) wird oft als selbstständiges Konzertstück aufgeführt. Smetana sagt darüber: „Die Komposition schildert den Lauf der Moldau, angefangen von den beiden kleinen Quellen der Kühlen und der Warmen Moldau, über die Vereinigung der beiden Bächlein zu einem Strom, den Lauf der Moldau durch die Wälder und Fluren, deren Landschaften, wo gerade lustige Kirmes gefeiert wird. Beim nächtlichen Mondschein tanzen die Wassernixen ihren Reigen, auf den nahen Felsen ragen Burgen, Schlösser und Ruinen hervor. Die Moldau wirbelt in den Stromschnellen, im breiten Zug fließt sie weiter gegen Prag und im majestätischen Lauf entschwindet sie in der Ferne schließlich in der Elbe“.
Dirigent Andreas Sebastian Weiser ist Absolvent der Universität der Künste in Berlin, wurde 1985 beim Dirigentenwettbewerbs „Arturo Toscanini“ in Italien Finalist. Dank eines Stipendiums studierte er bei Maestro Václav Neumann in der Tschechischen Philharmonie (1987/88). Ein Jahr später wurde er zweiter Dirigent des Prager Radio-Sinfonieorchesters. 1990 wählten ihn die Jenaer Philharmoniker zum Chefdirigenten. Er wurde damit zum jüngsten Musikdirektor Deutschlands. Weiser leitete unter anderem die Bamberger Symphoniker, das Bayerische Staatsorchester, das MDR-Sinfonieorchester Leipzig und die Stuttgarter Philharmoniker. Er gastierte im Ausland unter anderem an der Oper Lille, Opéra de Nice, Staatsoper Prag, Teatro di San Carlo Neapel und beim RTVE-Sinfonieorchester Madrid. Von 2012 bis 2018 war Weiser Chefdirigent in Königgrätz, anschließend wechselte er als Dirigent an die Staatsoper in Prag. Seit Gründung der Tschechischen Republik 1993 heißt das Orchester Filharmonie Hradec Králové: Ausdruck einer historischen Kontinuität, die sich von der Sokol Philharmonie (1921 bis 1965) bis zur seit 1887 in der Stadt Königgrätz tätigen Philharmonie erstreckt.KlassikLogoVoPhil
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°Die Neunburger Klassik-Gala ’23 beginnt am Montag, 2. Oktober um 19 Uhr in der Schwarzachtalhalle.
°Eintrittspreise: 40, 35 und 30 Euro. Die Abendkasse mit Verkauf der Restkarten öffnet am 18 Uhr im Hallenfoyer. Schüler, Studenten und Auszubildende haben an der Abendkasse bei Vorlage von Ausweisen, Immatrikulations-Bescheinigungen etc. freien Eintritt!
°Konzert-Informationen unter Mobiltelefon 01714158745 (Klassik-Beauftragter Karl Stumpfi)

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BRAHMS UND DVORAK – EINE KÜNSTLERFREUNDSCHAFT

Die musikalische Laufbahn von Johannes Brahms (1833-1897) begann im Jahre 1853 urknallartig durch einen überschwenglichen Artikel seines Mentors Robert Schumann (1810-1856). Der Artikel erschien in dem von Schumann gegründeten Blatt „Neue Zeitschrift für Musik“ unter dem Titel „Neue Bahnen“. Schumann kündigte hier Brahms als jenen Meister an, „der den höchsten Ausdruck der Zeit in idealer Weise auszusprechen berufen wäre“. Der Artikel schloss mit den ausdrucksvollen, programmatischen Worten:

„Es waltet in jeder Zeit ein geheimes Bündnis verwandter Geister. Schließt, die ihr zusammengehört, den Kreis fester, daß die Wahrheit der Kunst immer klarer leuchte, überall Freude und Segen verbreitend.“ Diese Worte hatte Brahms wohl sein Leben lang nicht vergessen. Auch er schloss ein Bündnis mit einem verwandten Geist und trat als Mentor und Förderer für diesen ein. Es handelte sich um Antonín Dvořák (1841-1904), mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verbinden sollte.

Johannes Brahms wurde das erste Mal im Jahre 1874 auf den böhmischen Komponisten Antonín Dvořák aufmerksam, als dieser sich um ein Stipendium namens „Österreichischer Staatspreis für Musik“ bewarb. Brahms war damals bereits ein etablierter Komponist, Mitglied der Jury des Staatspreises und angetan von dem Werk des jungen Bewerbers. Aus diesem Grunde setzte er sich (ohne öffentlich genannt zu werden) sehr für Dvořák ein. Dies führte dazu, dass Dvořák schließlich den Preis gewann und über mehrere Jahre das Stipendium erhielt, sodass er mit finanzieller Absicherung sich ganz dem Komponieren widmen konnte. Vom Schaffen des jungen Meisters immer fester überzeugt, gab sich Brahms 1877 als führendes Mitglied der Jury zu erkennen und vermittelte Dvořák an seinen eigenen Musikverlag „N.Simrock“, der fortan einige seiner Kompositionen veröffentlichte. Dvořák muss sehr bewegt gewesen sein, als er erkannte, welch großer Namen sich für ihn eingesetzt hatte. Als Dank widmete er Brahms sein neues Streichquartett in d-Moll (op.34), in welchem er als Huldigung für Brahms direkte Bezüge zu dessem letzten Streichquartett in B-Dur (op.67) herstellte.

Dies war der Beginn einer lebenslangen Freundschaft sowie eines regen künsterlischen Austausches. Oft wurden die Partituren der neuesten Kompositionen ausgetauscht und kritisch durchgesehen. Auch gemeinsame Klavierabende, wo Klavier-Transkriptionen eigener Werke einander vorgespielt wurden, waren keine Seltenheit. So erlebte Dvořáks Schaffen einen massiven Einfluss durch Brahms‘ Tonsprache. Dies ist zum Beispiel Dvořáks 7. Symphonie (op.70) anzumerken, in welcher selbst vor direkten Zitaten nicht zurückgescheut wurde, wie man ihrem Kopfsatz entnehmen kann. Hier verwendete Dvořák als Seitenthema die Melodie von Brahms‘ Lied „Immer leiser wird mein Schlummer“.

Dennoch kann Dvořák nicht als Epigone von Brahms abgestempelt werden. Er war durchaus in der Lage, unabhängig des Brahms’schen Einflusses eine eigene Tonsprache zu bewahren, die sehr der böhmischen Folklore verpflichtet war. Diese gipfelte in seinen späten Symphonien Nr. 8 (op.88) und Nr. 9 (op.95) sowie seinem Cellokonzert in h-Moll (op.104). Speziell das Cellokonzert war es, welches Brahms zutiefst beeindruckte. Er erhielt das Manuskript 1895 und war derart begeistert, dass er es im privaten Kreise als Transkription für Cello und Klavier zur Aufführung brachte. Er übernahm dabei höchstpersönlich den Klavierpart. Er soll dabei gesagt haben: „Warum habe ich nicht gewusst, dass man ein Cellokonzert wie dieses schreiben kann? Hätte ich es gewusst, hätte ich schon vor langer Zeit eines geschrieben!“ Dies war eine tiefe Verneigung von Brahms gegenüber Dvořák.

1896 wurde es im von Brahms vermittelten Verlag „N.Simrock“ veröffentlicht und einen Monat vor Brahms Tod 1897 erlebte dieser eine Aufführung der Wiener Philharmoniker in Wien, der er enthusiastisch beiwohnte. Die Kraft und Frische von Dvořáks ewig jungem Meisterwerk lassen uns auch heute noch unvermindert Brahms Begeisterung begreifen und teilen. Weniger bekannt ist, dass sich aufgrund des Cellokonzertes nicht nur Brahms vor Dvořák verneigt hatte, sondern gleichzeitig Dvořák selbst vor Brahms. Das bekannte Hauptthema des ersten Satzes (das im Epilog des letzten Satzes wiederkehrt) stammt nämlich nicht von Dvořák. Es stammt aus der Feder von Brahms selbst. Er gebrauchte es in jenem Werk, das zu seinem internationalen Durchbruch führte: Ein deutsches Requiem (op.45). Dieses monumentale Chorwerk entstand in den Jahren 1861-1868 unter den Eindrücken der Tode Robert Schumanns (1856) sowie der Mutter von Brahms Johanna Henrika (1865).

Dies dürfte auch Dvořák tief berührt haben, sodass er das Hauptthema seines Meisterwerkes, dem Cellokonzert, dem dritten Satz des deutschen Requiems entnommen hatte (ab Minute 3:37 der Hörprobe). Der Titel des Satzes ist treffenderweise „Herr, lehre doch mich“. Was für eine schönere Referenz kann man seinem Mentor und Förderer erweisen?

„Es waltet in jeder Zeit ein geheimes Bündnis verwandter Geister. Schließt, die ihr zusammengehört, den Kreis fester, daß die Wahrheit der Kunst immer klarer leuchte, überall Freude und Segen verbreitend.“

Robert Schumanns Wunsch wurde Wirklichkeit …

(QUELLE: „Brahms und Dvořák – Das geheime Bündnis“ von Lukas Soelkner)

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DER BRAHMS-DVORAK-ZYKLUS WIRD FORTGESETZT:
1. Konzert am 29. Juni 2019 mit dem Singrün-Orchester Regensburg unter Leitung von Michael Falk, Solisten Benedikt Wiedmann (Violine) und Benedikt Don Strohmaier (Cello) mit dem Konzert für Violine und Violoncello a-moll op. 102 von Johannes Brahms und der Symphonie Nr. 8 G-Dur op. 88 von Antonin Dvorak. (OGO-Sporthalle Oberviechtach)
2. Konzert am 2. Oktober 2022 mit der Vogtland Philharmonie Greiz/Reichenbach unter Leitung von Reinhold Mages und Solist Alexander Maria Wagner (Klavier) mit dem Konzert für Klavier und Orchester d-moll op. 15 von Johannes Brahms und der Symphonie Nr. 9 e-moll op. 95 „Aus der Neuen Welt“ von Antonin Dvorak. (Schwarzachtalhalle Neunburg)
3. Konzert am 2. Oktober 2023 mit der Filharmonie Hradec Králové (Königgrätz) unter Leitung von Andreas Sebastian Weiser mit der Tschechischen Suite D-Dur op. 39 von Antonin Dvorák und der Symphonie Nr. 2 D-Dur op. 73 von Johannes Brahms. (Schwarzachtalhalle Neunburg)
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11. Auflage des NEUNBURGER KUNSTHERBSTs vorgestellt

Regionales Kulturfest mit internationalem Flair

Sie präsentierten das Programm des 11. Neunburger Kunstherbst im Foyer der Schwarzachtalhalle (v. re.) Ukulele-Tag-Organisator Jörg Maderer, Bürgermeister Martin Birner, Hallenmanagerin Rosa Schafbauer, KVU-Vorsitzender Peter Wunder und Programm-Koordinator Karl Stumpfi. Foto: Alfred Grassmann

Sie präsentierten das Programm des 11. Neunburger Kunstherbst im Foyer der Schwarzachtalhalle (v. re.) Ukulele-Tag-Organisator Jörg Maderer, Bürgermeister Martin Birner, Hallenmanagerin Rosa Schafbauer, KVU-Vorsitzender Peter Wunder und Programm-Koordinator Karl Stumpfi. Foto: Alfred Grassmann

Die elfte Auflage des regionalen Kulturfestivals Neunburger Kunstherbst dauert vom 10. September bis 23. Dezember 2023. Am Donnerstag, 27. Juli wurde das Programm in einer Medienpräsentation vorgestellt und näher erläutert. Federführend in der künstlerischen Ausrichtung und organisatorischen Umsetzung ist wieder der gemeinnützige Neunburger Kunstverein Unverdorben e. V., unterstützt von den Förderern Deutsch-Tschechischer Zukunftsfonds, Bezirk Oberpfalz und Stadt Neunburg.
In seinen Grußworten verlieh der 1. Vorsitzende des Kunstvereins Unverdorben, Peter Wunder,
KVU-Vorsitzender Peter Wunder

KVU-Vorsitzender Peter Wunder

seiner Freude Ausdruck, dass nach drei von der Corona-Pandemie beeinträchtigten Saisonen im Jahr 2023 wieder ein Neunburger Kunstherbst im Normalbetrieb stattfinden könne. Um die bevorstehenden Kunstherbst-Wochen erfolgreich zu gestalten, habe der KVU alle Kräfte mobilisiert. Im neuen Programmfolder, drucktechnisch bei der Fa. Schmidl/media9 produziert, fänden sich neben Bewährtem auch neue Ideen und Denkansätze. Als zuständiger Kurator der Internationalen Kunstausstellung Ahoi 23 teilte er mit, dass die tschechische Seite erstmals durch eine Studentengruppe der Kunsthochschule Pilsen und der Pädagogischen Fakultät der Westböhmischen Uni Pilsen repräsentiert werde. Ein weiteres Mal werden auch wieder künstlerische Arbeiten aus der der Kunstschule Klatovy zu sehen sein.
1. Bürgermeister Martin Birner

1. Bürgermeister Martin Birner

Die Studiosi aus dem Nachbarland werden am 10. September in der Pfalzgrafenstadt eintreffen und in der Zeit vom 11. bis 13. September in einem Fresh-Air-Workshop in Neunburg vorm Wald/Untermurnthal Kunstwerke schaffen, welche in der Ahoi-Ausstellung ab 22. September in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt werden. Die bayerische Seite vertreten bei Ahoi 23 Werke aus dem Nachlass der Anfang 2023 verstorbenen Künstlerin Mara Ruehl aus Fürth/Mittelfranken sowie die Kunst-Klasse der Staatlichen Gregor-von-Scherr-Realschule Neunburg vorm Wald.
1. Bürgermeister Martin Birner würdigte den Neunburger Kunstherbst als eine Qualitäts-Marke mit Alleinstellungsmerkmal. Die vor zehn Jahren vom Neunburger Kunstverein ins Leben gerufene Initiative diene heute in vielen anderen Kommunen der Region als Vorlage, wie sich ein kulturelles Netzwerk zielführend knüpfen lässt. In bemerkenswert intensivem ehrenamtlichen Engagement sei das Team des Kunstvereins unermüdlich im Finden und Beschreiten neuer Pfade. Dazu wünschte das Stadtoberhaupt den Verantwortlichen und ihren Helfern weiterhin eine glückliche Hand und in schwierigen Zeiten auch das nötige Durchhaltevermögen. Programm-Koordinator Karl Stumpfi nahm diesen Faden auf und meinte wörtlich: „Dass in einer Stadt unter 10 000 Einwohnern dieses regionale Kulturfestival stattfindet, ist keine Selbstverständlichkeit und schon gar nicht ein Selbstläufer“.
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„Die Kultur soll nicht mehr allein jene Menschen berühren, die sich ihr aussetzen wollen, sondern sie soll diejenigen berühren, die sich ihr nicht aussetzen wollen…“
Carolin Emcke, Publizistin
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Das Programm-Tableau umfasst insgesamt 14 Kulturtermine auf den Feldern bildende Kunst, darstellende Kunst, Kleinkunst, Konzerte, Lesungen und Workshops. Bei sieben Veranstaltungen ist der Kunstverein Unverdorben Gastgeber, sieben weitere Events werden von Partnern des Kunstvereins organisiert: Freunde der Kunst Oberviechtach, Theaterensemble OVIGO, ev. Kirchengemeinde Neunburg v. W. , kath. Pfarrei (Orgelbauverein) Neunburg v. W., Städtische Musikschule Neunburg v. W., Gesangverein 1861 Neunburg v. W. und CS Konzerte Nittenau.
Programm-Koordinator Karl Stumpfi

Programm-Koordinator Karl Stumpfi


Einem seiner wichtigsten Satzungsziele „Kunstinteressierte und Kulturschaffende, vorrangig im Bayern-Tschechien-Raum an der Achse Nürnberg-Prag, zusammenbringen und den kreativen Austausch fördern“ werde der Kunstverein Unverdorben heuer im besonderen Maß gerecht. Dafür stünden in diesem Kunstherbst-Programm die Internationale Kunstausstellung Ahoj 23 – Kooperation mit Studenten aus der tschechischen Universitätsstadt Pilsen – der erste Bayerisch-Böhmische Tag der Ukulele mit Künstlerinnen und Künstlern aus Tschechien, USA, Niederlande und Deutschland sowie die Neunburger Klassik-Gala mit der Filharmonie Hradec Kralové aus der Tschechischen Republik. Karl Stumpfi legte zudem Wert auf den Hinweis auf „antizyklisches Verhalten des Kunstvereins“: In der gegenwärtigen Inflationsphase drehten viele Veranstalter auch an der Eintritts-Schraube. Dem gegenüber habe sich der KVU durchgerungen, die Kartenpreise der Vorjahre einzufrieren und die Geldbeutel der Kultur-Konsumenten zu schonen.
Der erstmals in der 10. Jubiläums-Saison vom Kunstverein Unverdorben angebotene „Jugendbonus“ werde auch bei drei Kultur-Events im Kunstherbst 2023 angewandt werden. Nicht zuletzt zeige sich der Kunstverein „geerdet“, in dem auch mit lokalen Veranstaltungspartnern die Zusammenarbeit gesucht werde – in diesem Jahr erstmals mit dem Gesangverein 1861 Neunburg vorm Wald. „Wir sind als Kunstverein flexibel genug, den Herbst auch einmal um drei Tage zu verlängern“, meinte der Programm-Koordinator augenzwinkernd mit Blick auf das Saisonfinale „Weihnachtssingen“ am 23. Dezember.
Ukulele-Tag-Organisator Jörg Maderer

Ukulele-Tag-Organisator Jörg Maderer


Premiere im 11. Neunburger Kunstherbst feiert der erste Internationale Bayerisch-Böhmische Tag der Ukulele am Samstag, 30. September. Sein Initiator und Chef-Organisator Jörg Maderer, Mitglied der KVU-Vorstandschaft, hielt ein flammendes Plädoyer für „sein“ Lieblingsinstrument Ukulele: „Sie hat aufgrund ihrer geringen Größe, ihres charakteristischen Klangs und ihrer einfachen Spielbarkeit eine einladende und zugängliche Natur. Sie schafft eine freundliche und entspannte Atmosphäre, die Menschen anspricht und sie ermutigt, sich an ihr zu versuchen“. Am 30. September werden nicht nur zahlreiche Ukulele-Spielerinnen und Spieler aus dem Amateurbereich, sondern auch hervorragende Ukulele-Virtuosen ihr Können zum Besten geben: Neben der deutschen Musikerin Charlotte Pelgen aus Freiburg/Breisgau auch ausländische Interpreten wie der Niederländer Frank De Kleer, die US-Amerikanerin Sage Harrington und die Tschechin Marcela Brozová. Die drei Vorgenannten werden nicht nur im Schlosssaal-Konzert ihr Können unter Beweis stellen, sondern auch in Workshops nebenan in der Fronfeste ihr Wissen an Interessenten vermitteln. Der genaue Programm-Ablauf ist bereits jetzt auf der Webseite des Kunstvereins Unverdorben online gestellt.KHBanner23JPGDIE KUNSTHERBST-TERMINE ’23

Fr., 22. 09., 18h, Neues Rathausfoyer/Fronfeste: Vernissage der Int. Kunstausstellung Ahoi 23-„Hoffnung“.
Fr., 29. 09., 20h, Glaspolier Untermurnthal: „Die Poesie des Lichts“, Texte & Lichtspiele, Kleine Bühne Blaue Blume Regensburg.
Sa., 30. 09., 14 bis 24h, Schlosssaal/Fronfeste: 1. Int. Bayerisch-Böhmischer Tag der Ukulele, Konzerte & Workshops.
Mo., 2. 10., 19h, Schwarzachtalhalle: Neunburger Klassikgala/Filharmonie Hradec Kralové mit Werken von Dvorak, Smetana und Brahms.
So., 15. 10., 19h, ev. Versöhnungskirche: Theater über Krieg und Frieden von Katja Latynskaya.
So., 22. 10., 18h, Schlosssaal: Gitarren-Trio „Trio Puente“ (C. Saleki, G. Mühlbauer, E. Hierstetter) u. a. mit Eigenarrangements und -kompositionen.
Mi., 25. 10., 17h, Buchhandlung am Tor: „Gerti, Meth und dunkle Mächte“, Dialog-Lesung mit Krimi-Autor Thomas Bäumler und Moderator Stefan Voit.
Sa., 28. 10., 19.30h, Schlosssaal: Gesprächskonzert „Beethoven und Wagner“ mit Klaus Meile (Lesung), Gesche Geier (Sopran) u. H.M. Gräbner (Klavier).
Fr., 10. 11., 19.30h, Foyer Schwarzachtalhalle: Chansons für Feinschmecker, Musik & Kulinarik-Event mit dem Romy Börner Quartett + festliches Menü.
So., 19. 11., 17h, Kath. Pfarrkirche St. Josef: Orgelmusik trifft Tanz mit Prof. Steven Heelein (Orgel) und Julia Koderer (Ausdruckstanz).
Mo., 20. 11., 19h, Hotel-Gasthof Sporrer: Blauer Montag mit den „4 Unverdorbenen“, Lesung & Musik „O du mein Österreich“.
Fr., 8. 12.u. 15.12., 19h, Golf-Restaurant Ödengrub: „Das Geheimnis der Blutgräfin“, Krimi-Dinner mit dem OVIGO-Theater.
Do., 21. 12., 20h, Schwarzachtalhalle: Die SEER live mit ihrem „Stad“-Programm.
Sa., 23. 12., 17h, Schlosssaal: Weihnachtssingen des Gesangvereins 1861 Neunburg mit Lesung & Chormusik.
Zusätzliche Informationen und weitere Programm-Details entnehmen Sie bitte dem Menüpunkt „Neunburger Kunstherbst“ auf dieser Webseite!

KARTEN-VORVERKAUF

Poesie des Lichts am 29. September: Anmeldung unter E-Mail kleine-buehne-blaue-blume@gmx.de
Bayerisch-Böhmischer Tag der Ukulele am 30. September: Workshops in der Fronfeste bei Vorab-Anmeldung Unkostenbeitrag 8 € (E-Mail KVUke@gmx.de oder Tel. +49 9672 7283399); Abendkonzert im Schlosssaal bei Vorab-Anmeldung 10 € (E-Mail KVUke@gmx.de oder Tel. +49 9672 7283399)
Neunburger Klassik-Gala am 2. Oktober: Kartenbestellung nur unter E-Mail schwarzachtalhalle@stadtwerke-neunburg.de und Büro- und Pressezentrum Kramer, Hauptstraße NEN.
Musik & Kulinarik-Event 10. November: Anmeldung beim Kunstverein-Vorstand, Tel. (09672) 4337 erforderlich, Karten sind an der Abendkasse zu bezahlen.
OVIGO-Krimi-Dinner 8. u. 15. Dezember: Vorverkauf online unter www.okticket.de
SEER-Konzert 21. Dezember: Vorverkauf unter www.okticket.de

Stadt und Kunstverein sind startklar für den 11. NEUNBURGER KUNSTHERBST 2023! Foto: K. Stumpfi

Stadt und Kunstverein sind startklar für den 11. NEUNBURGER KUNSTHERBST 2023! Foto: K. Stumpfi


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MEDIEN-ECHO

Bericht in der Mittelbayerischen Zeitung, Ausgabe SAD, vom 28.Juli 2023 als JPG-Datei:MZkunstherbst23
Bericht in der Zeitung „Der Neue Tag“, Ausgabe SAD, vom 8. August 2023 als JPG-Datei:
NTbericht80823

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OVIGO plant für 2024 ein aufwändiges Musical-Projekt

Monty Python’s „Spamalot“: Castings starten

CastingOvigoAuch fast 50 Jahre nach Veröffentlichung zählt „Die Ritter der Kokosnuss“ der britischen Kult-Komiker-Truppe Monty Python zu einer der besten Filmkomödien aller Zeiten. Auch Filme wie „Das Leben des Brian“ oder „Der Sinn des Lebens“ erreichten in den 70er- und 80er-Jahren schnell Kultstatus. 2024 wird das OVIGO Theater die Musical-Version der „Ritter der Kokosnuss“ auf die Bühne bringen, die von Python-Mitglied Eric Idle als „Spamalot“ einst für den New Yorker Broadway geschrieben wurde und dort mit Hollywood-Star Tim Curry in der Hauptrolle im Jahr 2005 Uraufführung feierte.
Das Musical beschäftigt sich, wie auch der Film, mit König Artus und seinen Rittern der Tafelrunde, die von Gott auf die Suche nach dem Heiligen Gral geschickt werden und dabei allerlei absurde Abenteuer erleben. „Es wird alle bekannten und unglaublich lustigen Szenen geben – inklusive dem arm- und beinlosen schwarzen Ritter oder dem schrecklich-niedlichen Killer-Kaninchen“, so Regisseur Florian Wein. „Doch das Beste sind die Songs, die von Eric Idle und John Du Prez geschrieben wurden“, so der OVIGO-
Intendant weiter.

Musikalischer Leiter Andreas Lehmann leitet die Proben. Foto: Florian Wein

Musikalischer Leiter Andreas Lehmann leitet die Proben. Foto: Florian Wein

„Es wird zotig, albern, übertrieben, aber eben auch musikalisch anspruchsvoll. Es ist ein richtiges Broadway-Musical mit allem Drum und Dran und zahlreichen Überraschungen.“
Dementsprechend erwartet OVIGO auch die bislang aufwändigste Produktion der bisherigen Geschichte. Eine Live-Band wurde von der musikalischen Leitung Andreas Lehmann und Susanne Hutzler bereits gefunden. Nun wurden die Castings für die Schauspieler bzw. Sänger geplant, die jeweils im Ortenburg-Gymnasium Oberviechtach stattfinden sollen. An diesen Terminen werden nicht nur Lieder aus dem Stück gesungen, sondern auch kleinere Szenen geprobt, um die ideale Besetzung für das Musical zu finden. „In Frage kommen theater- und musicalbegeisterte ab 12 Jahren“, so Andreas Lehmann, der in der Band auch als Pianist tätig sein wird. „Große Vorerfahrungen sind nicht nötig – jeder darf sich in lockerer Atmosphäre ausprobieren“, so Lehmann weiter.

DIE CASTING-TERMINE

Die Castings finden zu nachfolgenden Terminen statt: Montag, 28. August; Mittwoch, 6. September und Dienstag, 10. Oktober (Beginn jeweils 18 Uhr). Anmelden kann man sich über info@ovigo-theater.de oder Telefon 0160 – 92 46 10 82 und bekommt schließlich weitere detaillierte Informationen zum Ablauf.
Der erste Aufführungsblock wird im Herbst 2024 mit Terminen in der Schwarzachtalhalle während des 12. Neunburger Kunstherbsts und im Kurhaus Bad Abbach angesetzt. Der Vorverkauf soll im kommenden Herbst starten. Bis dahin zeigt das OVIGO Theater noch das aktuelle Musical „Der kleine Horrorladen“ – ab Ende September im Bauhof Winklarn und in der Stadthalle Grafenwöhr. Tickets kann man über www.ovigo-theater.de erwerben.SpamalotLogo

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„Symbol bayerisch-böhmischer Freundschaft“

International anerkanntes deutsches Spitzenorchester: Die Bamberger Symphoniker unter Chefdirigent Jakub Hrusa nach dem vom Publikum umjubelten Sonderkonzert im Rosenthal-Theater Selb. Foto: Susanne Setzer, CeBB

International anerkanntes deutsches Spitzenorchester: Die Bamberger Symphoniker unter Chefdirigent Jakub Hrusa nach dem vom Publikum umjubelten Sonderkonzert im Rosenthal-Theater Selb. Foto: Susanne Setzer, CeBB

Am 19. Mai eröffneten Petr Pavel, Präsident der Tschechischen Republik, und Ministerpräsident Markus Söder die Bayerisch-Tschechischen Freundschaftswochen in Selb/Oberfranken. Bevor das länderübergreifende Festival am 6. August ausklingen wird, erlebte es am Freitagabend im Rosenthal-Theater sein absolutes Kultur-Highlight: Gastkonzert der international renommierten Bamberger Symphoniker.
Unter Leitung ihres Chefdirigenten Jakub Hrusa, designierter Musikdirektor der Royal Opera Covent Garden London, brachten sie mit Mezzosopranistin Gerhild Romberger die Biblischen Lieder op. 99 von Antonin Dvorak zu Gehör, um abschließend mit der Symphonie Nr. 1 von Bohuslav Martinu eine rhythmisch elektrisierende und klanglich magische Wiedergabe dieses Orchesterwerks aus dem Jahr 1942 zu realisieren. Das Publikum, darunter eine Besuchergruppe des Centrum Bavaria Bohemia mit Klassik-Fans aus Schönsee, Oberviechtach, Neunburg und Nabburg, war von diesem Live-Musik-Ereignis auf höchstem Niveau total hingerissen und beeindruckt. Der tosende Schlussapplaus wollte nicht mehr abebben.
Vor der Zugabe, Finale aus der Amerikanischen Suite A-Dur von Dvorak, richtete Jakub Hrusa noch persönliche Worte ans Auditorium. Er unterstrich hierbei den hohen Symbolcharakter solch gemeinsam getragener Konzertprojekte für die sich so positiv entwickelnde Freundschaft zwischen den Ländern Bayern und Böhmen und den Staaten Deutschland und Tschechien.KlassikLogoVoPhil

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Internationale Kunstherbst-Premiere am 30. September

Integrative Kraft eines kleinen Instruments

EinladungUkuleletag23Moonberries
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Programm in CZ (pdf): CZ TEXT a PROGRAM – KVU-HOMEPAGE V3_3-1
Programm in ENG (pdf): English TEXT and PROGRAM – KVU-HOMEPAGE V2_4
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MUSIK VERBINDET!
Diese Weisheit ist seit Menschengedenken in allen Ländern der Erde bekannt. Denn Musik hat die einzigartige Fähigkeit, Menschen aus verschiedenen Regionen, Kulturen und Sprachen zusammenzubringen. Musik ist ein wichtiger Bestandteil praktisch jeder Gesellschaft und kann als universelle Sprache dienen: Um einander kennen zu lernen, besser zu verstehen und Gemeinsamkeiten zu entdecken. Mit ihrer Fähigkeit, Menschen auf einer emotionalen Ebene zu berühren, können gemeinsame musikalische Erfahrungen Empathie füreinander entfalten und kraftvolle Verbindungen zwischen Menschen schaffen.
Deshalb ist Musik auch ein wichtiges Mittel in der Arbeit des Kunstvereins Unverdorben, insbesondere hinsichtlich des satzungsgemäßen Ziels, „Kunstinteressierte und Kulturschaffende, vorrangig im Bayern-Tschechien Raum an der Achse Nürnberg-Prag, zusammenbringen und den kreativen Austausch fördern.“
Um so besser, wenn dies mit einem Instrument möglich ist, zu dem Menschen einen leichten, weil unkomplizierten und positiven Zugang finden können …

DAS INSTRUMENT:

Die Ukulele hat aufgrund ihrer geringen Größe, ihres charakteristischen Klangs und ihrer einfachen Spielbarkeit eine einladende und zugängliche Natur. Sie schafft eine freundliche und entspannte Atmosphäre, die Menschen anspricht und sie ermutigt, sich an ihr zu versuchen und im Laufe der Zeit mit ihr auszudrücken. Die Ukulele ist oft mit Spaß, Freude und Gemeinschaft verbunden, wodurch sie Menschen zusammenbringen und eine positive Stimmung schaffen kann. Dennoch wird sie auf den ersten Blick gelegentlich noch als „Spielzeug“ belächelt. Dass dies völlig ungerechtfertigt ist, belegen nicht nur die zahlreichen Ukulele-Spielerinnen und -Spieler im Amateurbereich, die am Samstag, 30. September 2023 in Neunburg vorm Wald ihr Können präsentieren werden, sondern auch die hervorragenden Ukulele-Künstler des ersten Internationalen bayerisch-böhmischen Tags der Ukulele.

DIE KÜNSTLER:

Charlotte Pelgen (GER)
Ukupelgensw

Charlotte Pelgen ist freiberufliche Musikerin aus Freiburg und kam 2009 durch ihren Vater auf die Ukulele, die sie seitdem nur selten aus der Hand gelegt hat. Sie beschäftigt sich hauptsächlich mit Swing, Jazz und Unterhaltungsmusik der 1920er – 40er Jahre und spezialisierte sich auf Ukulele-Spieltechniken dieser Zeit. Komplettiert durch ihre bezaubernde Stimme, bringt sie mit ihrer Band “Bad Mouse Orchestra” die Musik dieser „Goldenen Ära“ auf europäische Bühnen. Mit ihrem Duo “Charlotte & Elisabeth” kam 2019 die Leidenschaft zu deutschen und französischen Chansons dazu.
Charlotte Pelgen tritt in verschiedenen Ensembles auf Bühnen in ganz Europa auf. 2021 gewann sie beim Bundeswettbewerb Gesang den 2. Preis in der Sparte Chanson. Seit ca. 10 Jahren unterrichtet sie auch in Einzelunterricht und zahlreichen Workshops.

„Gesang, der bis in die feinste Nuance hinein Erzählung ist; Textvortrag, der in jeder Betonung, jedem Lächeln, jedem Stirnrunzeln ganz und gar Musik bleibt. Gesungen, durchdrungen – erst den Song, dann den Zuhörer.“
– Sebastian Krämer

„Frech und – passend zu den Liedern – auch ein wenig frivol führt Charlotte Pelgen durch den Abend. Wunderbar variiert ihr Gesang von keck bis zart.“
– Andreas Romey, Kulturverein Papenteich

„Die Musik hat mich tief bewegt (…) für die Sängerin fehlen mir die Superlative.“
– La Rose Rouge Konzertbesucher

„I was having trouble smiling, because Charlotte is able to sing with such emotion, it’s enough to make you cry. (…) There is something about the breathy quality of Charlotte’s delivery that brings out the sweet pathos of the song. This is true artistry.“
– Moon Berries Konzertbesucher

Workshop in Neunburg: „Sing and Swing“ (30. 09., 15h, deutsch/englisch) / „The magic of Roy Smeck“ (30. 09., 16h, d/e).
… mehr unter: https://www.charlottepelgen.com/über-mich

Sage Harrington (USA)Sage HarringtonSage Harrington aus Albuquerque, New Mexico, ist als Solokünstlerin und zusammen mit ihrer Happy Gland Band in den USA längst etabliert. Höchste Zeit, sie auch dem deutschen Publikum vorzustellen! im Duo „Moon Berries“ haben sich mit Charlotte Pelgen und Sage Harrington zwei versierte Ukulele-Spielerinnen zusammengefunden, deren Kunst verwurzelt ist im Swing und Jazz des frühen 20. Jahrhunderts.
In den zweistimmigen Arrangements harmonieren ihre oft kunstvoll ineinander verwobenen Stimmen aufs Feinste und die manchmal auch freche und freimütige Interpretation gibt dem Repertoire, bestehend aus Stücken der 1920er/30er Jahren und Eigenkompositionen, einen ganz besonderen Pfiff.
„Moon Berries“ sind in Mondschein getauchte Früchte die der Aromatisierung dienen und deren Konsum berauschend ist. Wir können versprechen: Diese Mondbeeren sind definitiv berauschend und machen garantiert glücklich – ganz legal und ohne Kopfschmerzen.

Workshop in Neunburg: „Songwriting Playshop“, singbare Songs schreiben (30. 09., 16h, in englischer Sprache).
… mehr unter:
https://sageharrington.com; https://www.moonberriesswing.com

Frank De Kleer (NL)FrankDeKlerk

Frank De Kleer aus den Niederlanden präsentiert uns sein vielfältiges und zauberhaftes Welt(en)repertoire: Musikalisch ist Frank De Kleer seit Jahrzehnten leidenschaftlich im Bereich traditioneller spanischer und französischer Gitarrenmusik verwurzelt, die er über viele Jahre auf zahlreichen Reisen mit Meistern ihrer Kunst vor Ort studiert hat. Dabei entwickelte er ein beeindruckendes Repertoire, das weit über spanische Rumbas, Balkan- und Gypsy-Musik, Django-Swing und allzeit beliebte Jazzklassiker hinausreicht.
Als „Duo & Trio De Kleer“ präsentiert er mit seinen Söhne Miguel und Pjotr Gypsy-Musik & Traditionals im weitesten Sinne. Im Jahr 2017 hat das „Trio De Kleer“ seine erste CD „Tziganotschky“ mit einem Repertoire Traditionals aufgenommen.
Bis 2019 spielten Frank und Miguel als Ukelisten auf etlichen großen Ukulele-Festivals, wie dem Ukulele Festival Berlin, Czech Ukulele Festival in Prag und UkeStock in Leermens (NL). Zudem stellt Frank sein Talent für mitreißende Live-Musik regelmäßig auch gemeinsam mit Gastmusikern, wie z. B. Geigern, Trompetern, Sängern oder Bassisten unter Beweis. Sein Repertoire, das er selbst als „Welt(en)repertoire“ bezeichnet, beeindruckt nicht nur an Konzertabenden, sondern auch bei Veranstaltungen wie z. B. Partys, Empfängen, Hochzeiten, wo zwischen jazziger Hintergrundmusik und schwungvoller, vor allem spanischer Tanzmusik alles möglich ist …

Workshop in Neunburg: „Flamenco und lateinamerikanische Rhythmen“ für (mäßig) Fortgeschrittene (30.09., 15h, deutsch/englisch) / „Flamenco & Latin-Strums“ für Einsteiger (30. 09., 16h, deutsch/englisch).

Marcela Brožová (CZ)3MarcelaBrozova

Marcela Brožová aus der Tschechischen Republik studierte Musikpädagogik an der Westböhmischen Universität Pilsen. Als Sängerin hat sie viele Musikstile ausprobiert, die sie zur Begleitung ihrer Ukulele verwendet. Marcela hat an allen tschechischen Ukulele-Festivals teilgenommen, sowohl als Künstlerin als auch als Lehrerin von Workshops für Anfänger. Sie hat bei James Hill, Kimo Hussey, Manitoba Hal, Ken Middleton, Jody Kamisato und vielen anderen gelernt. Sie unterrichtet einzeln und in Gruppen, organisiert Workshops und bereitet Kandidaten auf einen Auftritt vor. Marcela war auch an der Vorbereitung des tschechischen Buches „Ukulele krok za krokem“ (Ukulele Schritt für Schritt) von Ben Anderson beteiligt.

Workshop in Neunburg: „Uke-Basics“ (30. 09., 15 Uhr, tschechisch/englisch mit deutscher Übersetzung).
Weitere Infos unter: https://www.ukulele-institute.cz/marcela/

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1. BAYERISCH-BÖHMISCHER TAG DER UKULELE: PROGRAMM KOMPAKT
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PROGRAMM Teil I V2_4PROGRAMM Teil II V2_4
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